Bändchen-Aus: Paderborner Einzelhandel reagiert auf Lockerungen

Paderborn. Die 2G-Regelung im Einzelhandel könnte in der kommenden Woche auch in NRW aufgehoben werden. Das zumindest teilte Ministerpräsident Hendrik Wüst am Mittwoch mit. Bei den Paderborner Einzelhändlern weckt das nun Hoffnung. Die Umsätze im Januar seien im gesamten Handel sehr schwach gewesen, auch das Weihnachtsgeschäft sei längst nicht auf dem Niveau von 2019 gewesen, berichtet Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Paderborn. "Es ist schwierig, die Vergleiche zu stellen, aber insgesamt ist die Situation nicht zufriedenstellend. Daher wäre die Abschaffung der 2G-Regelung für uns wünschenswert." Der Wegfall der vollständigen Kontrollen am Mittwoch sei ein "erster, kleiner Lichtblick", so Seibel. Ab sofort reichen stichprobenartige Kontrollen aus. Das Schuhhaus Wüseke setzt diesbezüglich auf die Kunden, die den 2G-Status an der Tür vorzeigen, teilt Mitarbeiter Detlef Markus mit. Doch was ist mit jenen, die den Nachweis nicht vorzeigen, weil sie keinen haben?"Wir sehen das entspannt, weil es zeitnah sowieso auf die Abschaffung der 2G-Regelung hinausläuft", sagt Markus. Bislang habe es keinen Fall gegeben, bei denen Kunden keinen Nachweis erbringen konnten.Händler setzen auf Verantwortung der Kunden Wüseke-Inhaberin Brigitte Konersmann fügt jedoch an: "Wenn 2G abgeschafft wird, brauchen wir weiterhin die Maskenpflicht." Sie habe feststellen können, dass sich die Kunden mit den Kontrollen durchaus sicherer gefühlt haben. "Trotzdem wollen wir niemanden bloßstellen, der in unser Geschäft möchte." Beim Modehaus Sittig soll die Stichproben-Kontrolle im Beratungsgespräch geschehen. "Unsere Mitarbeiter sprechen sowieso mit allen Kunden", sagt Geschäftsführer Hermann Sittig. Grundsätzlich setze er auch auf die Verantwortung der Kunden, das habe die Erfahrung der letzten Monate gezeigt. "Wir hatten nur zwei Fälle, in denen Kunden keinen gültigen Impfnachweis vorzeigen konnten - darunter ein Ehepaar, das aus dem Ausland kam", sagt Sittig.Die mögliche Aufhebung der 2G-Regelung sei für ihn eine Gelegenheit, zu einer "vorsichtigen Normalität" zurückzukehren. Gleichwohl findet Sittig: "Die ganze Regelung war übervorsichtig, gefühlt war das teilweise ein Lockdown." Ende der 2G-Bändchen Ähnlich sieht das Dominik Lossen, Verwaltungsleiter im Südring-Center. Er begrüße das Ende der 2G-Nachweise. "Da der Einzelhandel kein Pandemietreiber ist, ist die aktuelle Regelung nicht zielorientiert", sagt Lossen. "Besonders in einer großen Mall ist es nur wenig verständlich, dass einige Kunden in manche Geschäfte nicht rein dürfen. Auf der Fläche treffen sich dann aber wieder alle."Nachdem einige Bundesländer 2G im Handel aufgehoben haben, habe Lossen damit auch in NRW gerechnet - allerdings schon zu einem früheren Zeitpunkt.Für die bunten 2G-Bändchen bedeuten die Stichproben-Kontrollen das Aus. Die Werbegemeinschaft hatte die Papier-Armbänder am 18. Dezember auch in der Paderborner Innenstadt eingeführt, damit Besucher der Innenstadt nur einmal ihren 2G-Nachweis vorzeigen müssen. Bereits am Mittwoch sei die Ausgabe der Bändchen eingestellt worden, teilt Uwe Seibel mit.

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