Paderborn/Salzkotten "Out in Church": Auch ein Pfarrer aus dem Kreis Paderborn ist dabei

Paderborn/Salzkotten. Im Rahmen der Initiative &bdquo;Out in Church“ haben sich deutschlandweit 125 Mitarbeitende der katholischen Kirche gemeinsam geoutet und ein Ende der Diskriminierung gefordert. Unter den Unterzeichnern finden sich auch LGBTQ+ aus dem Kreis Paderborn. Darunter findet sich auch der Salzkottener Pfarrer Martin Beisler. &bdquo;Ich möchte solidarisch sein mit vielen Frauen und Männern, die es aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in der katholischen Kirche schwer haben, so zu leben, wie sie sind“, sagte Beisler gegenüber dem Online-Magazin Kirche und Leben über seine Beweggründe. Aus der Gemeinde hätte es zuvor schon einmal positive Reaktionen auf eine Regenbogenflagge vor dem Pfarrhaus gegeben, als die Segnung für homosexuelle Paare weiterhin verboten blieb. Beisler rechne damit, dass das nun ähnlich sein sollte. Das bestätigen erste Reaktionen aus den Gemeinden in Salzkotten. &bdquo;Pfarrer Beisler hat meinen persönlichen Respekt und die volle Unterstützung“, sagt Josef Heimann, geschäftsführender Vorsitzender im Kirchenvorstand von St. Petrus und Paulus in Salzkotten-Scharmede. Auf Anfrage von nw.de wollte sich Beisler selbst nicht weiter äußern. Weitere Unterstützer aus dem Erzbistum Paderborn Anlässlich des Kollektiv-Outings der haupt- und ehrenamtlichen kirchlichen Mitarbeitenden sendet die ARD am Montag, 24. Januar um 20:30 Uhr, die Dokumentation &bdquo;Wie Gott uns schuf“. Für den Film wurden 100 Gläubige in unterschiedlichen Stellen interviewt. Darunter findet sich auch eine Studentin der Katholischen Theologie in Paderborn und ein 51-jähriger Priester im Bistum Paderborn, der allerdings anonym bleiben möchte. Im Rahmen der Dokumentation kommt der Salzkottener Pfarrer Beisler allerdings nicht zu Wort. In dem Kurzinterview erzählt der 51-jährige Priester von seinen Erfahrungen. Vor seine Priesterweihe habe er dem Bischof mitgeteilt, homosexuell zu sein. Dieser habe ihm daraufhin mitgeteilt, homosexuelle Praktiken oder eine homosexuelle Partnerschaft nicht öffentlich zu machen. Das widerspreche nämlich der aktuellen Lehre der Kirche. &bdquo;Wenn ich diese Partnerschaft offenlegen würde, wäre das die rote Linie, die mich aus meinem Beruf herauskegeln würde“, erzählt der Priester im Interview, das in der ARD-Mediathek verfügbar ist. Das Erzbistum Paderborn will sich &bdquo;zu Personalangelegenheiten gegenwärtiger und ehemaliger Mitarbeitenden“ gegenüber Dritten nicht äußern, teilt Sprecher Benjamin Krysmann mit. Die Kirche heiße alle Menschen willkommen – &bdquo;ganz gleich mit welcher sexuellen Orientiertung.“ Gleichwohl teilt das Erzbistum mit: &bdquo;Es ist einzugestehen, dass es homosexuelle Menschen und Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen in der Vergangenheit in Gesellschaft und Kirche schwer hatten, wenig Anerkennung fanden und darunter gelitten haben oder in Teilen noch immer leiden.“ Entgegen der öffentlichen Meinung ziehen sogenannte &bdquo;Loyalitätsverstöße“ nur selten eine Kündigung nach sich. Es gehe dabei nicht darum, Verhaltenweisen zu sanktionieren, sondern die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche nicht zu beeinträchtigen, so das Erzbistum. Insbesondere gelte das für kirchliche Mitarbeitende im Bereich der Verkündigung.

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