Paderborn/Hövelhof 2G+ schreckt Fitnessstudio-Mitglieder im Kreis Paderborn ab

Paderborn/Hövelhof. Mehr Sport machen - ein klassischer Neujahrsvorsatz, der den Fitnessstudios zumeist einige Neukunden beschert. Das Geschäft zum jetzigen Jahreswechsel werde aber verhalten ausfallen, befürchten mehrere Betreiber im Kreis Paderborn. Denn seit Dienstag gilt 2G+, das trübe die Lust auf den Studio-Besuch. Die neue Corona-Regelung bedeutet auch Mehraufwand für die Fitnessstudios, eins hat daher die Öffnungszeiten bereits deutlich verkürzt. "In diesem Monat hatten wir erstmals wieder Besucherzahlen wie vor Corona. Aber nun folgt der nächste Tiefschlag", sagt Detlef Pietsch, Inhaber des Sportstudios Ability in Hövelhof. "Wegen 2G+ haben wir mindestens 30 Prozent weniger Besucher." Normalerweise können die Mitglieder rund um die Uhr trainieren. Ab 22 Uhr, wenn Pietsch in den Feierabend geht, ist der Zugang dank der Mitgliedskarte auch ohne Personal möglich. Dies hat auch mit der bisherigen 2G-Regelung funktioniert, da der Status über eine Immunisierung auf der Karte hinterlegt ist. Nun kommt aber das Plus hinzu: Geimpfte benötigen zusätzlich einen tagesaktuellen, negativen Schnelltest oder ein höchstens 48 Stunden altes, negatives PCR-Testergebnis. Da in den Nachtstunden aber niemand anwesend ist, der den Nachweis kontrolliert, "müsste ich auf die Ehrlichkeit der Mitglieder vertrauen", sagt Pietsch. "Damit ich kein Risiko eingehe, schließe ich nachts und in der Mittagspause. Das ist sehr ärgerlich." Für die Kontrollen sind die Einrichtungen und ihre Mitarbeiter verantwortlich, teilt die Gemeinde Hövelhof mit. "Alle sind recht genervt" Bei größeren Fitnessstudios in Paderborn ist die Kontrolle einfacher. "Wir haben ohnehin immer jemanden am Empfang. Und wenn man alleine ist, hat man den Pieper dabei", sagt Matthias Rabke, Trainier im Studio "Fit-4-u". Auch er beobachtet, dass wegen der strengeren Corona-Regel weniger Mitglieder zum Trainieren erscheinen. "Das wird relativ bescheiden angenommen, weil alle recht genervt sind", meint Rabke. "Es gibt viele Leute, die wegen 2G+ eine Ruhezeit eingelegt haben." Gewöhnlicherweise pausiere der Vertrag dann drei Monate. Das Fitnessstudio versuche aktuell, eine Teststelle direkt vor der Tür zu organisieren. Im "Fit One" am Frankfurter Weg hätten die Mitarbeiter an den ersten beiden Tagen bereits Mitglieder wegschicken müssen, da sie von dem zwingend erforderlichen Test noch nichts wussten, heißt es auf Anfrage. Und auch, weil sie dachten, dass eine Booster-Impfung den Test überflüssig mache. Dass dies nicht der Fall ist, stoße zum Teil auf Unverständnis. Auch wenn ein Testzentrum in der Nähe sei, täten sich manche Mitglieder mit dem Testen schwer, meint Hans-Jürgen Thiel, Inhaber von "Hansi's Gym" in Paderborn. Ihnen sei das Prozedere zu umständlich. Handschriftlich mit einer ausgedruckten Liste kontrolliert er die Nachweise, was zwar mehr Aufwand bedeute. Aber: "Besser jetzt so, als wenn die Studios später wieder schließen müssen", sagt Thiel. "Dann wäre der Ofen aus."

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