Kreis Paderborn Vier Orte sind als dauerhafte Impfstelle in der engeren Auswahl

Kreis Paderborn. Vor eineinhalb Monaten schloss das Impfzentrum in Salzkotten, bald könnte die Sälzerhalle jedoch wieder für Impfungen öffnen. Sie steht in der engeren Auswahl für eine ständige Impfstelle, die dringend benötigt wird. Denn die Nachfrage nach Auffrischungen ist groß und "die niedergelassene Ärzteschaft überfordert", sagt Stefan Vogel, Kreisgeschäftsführer beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Paderborn. Das DRK soll die dauerhafte Stelle, die einem Impfzentrum gleichkommt, federführend betreiben. Womöglich wird es auch mehrere Standorte geben, die Suche nach passenden Orten gestaltet sich aber schwierig. Vogel und weitere Verantwortliche waren am Montag im Kreis unterwegs, um sich potenzielle Impfstellen anzuschauen. Im Gespräch war auch das Schützenhaus in Bad Lippspringe. "Das ist nicht geeignet", so Vogel nach der Vor-Ort-Begehung. "Man müsste die Halle erst einmal barrierefrei gestalten. Und das größte Manko: keine IT." Damit seien bereits zwei Voraussetzungen an eine Impfstelle nicht erfüllt. Diese müsse zudem gut erreichbar sein, Kühlmöglichkeiten für die Impfdosen und genug Platz bieten. 1.200 Impfungen pro Tag seien insgesamt angesetzt, sagt Vogel. "Egal ob es eine, zwei oder drei Stellen werden." Das wäre die tägliche Kapazität des geschlossenen Impfzentrums in Salzkotten. Start spätestens zu Nikolaus Die Sälzerhalle ist also mit hohem Durchlauf erprobt. "Wir haben hier aber zunächst einen Korb gekriegt", berichtet der DRK-Kreisgeschäftsführer. Geplante Veranstaltungen in der Halle hätten im Weg gestanden, inzwischen sei dann doch das Okay gekommen. "Die einzige Krücke ist, dass die Sälzerhalle etwas außerhalb liegt", sagt Vogel. Daher prüfen das DRK und der Kreis Optionen in Paderborn: Leerstehende Flächen in der Libori-Galerie und im Dören-Park haben sie ebenso auf ihrer Liste wie Räumlichkeiten am Standort Hoppenhof. Der Kreis Paderborn hinkt damit den Nachbarkreisen hinterher, in Höxter und Gütersloh wurden bereits in der vergangenen Woche die neuen Impfstellen vorgestellt. Im Paderborner Raum gebe es jedoch das Problem, dass viele in Frage kommenden Hallen bereits für Veranstaltungen ausgebucht seien und die Suche daher länger dauere, sagt Vogel. Mit einer Entscheidung rechnet er Mitte dieser Woche, dann soll es schnell gehen. "Spätestens am 6. Dezember will ich starten. Ich habe aber den Ehrgeiz, es schon bis Ende des Monats zu schaffen", sagt der DRK-Kreisgeschäftsführer. Die Impfstelle werde, so vermutet er, bis März gebraucht. Mindestens an fünf Tagen in der Woche soll dann geimpft werden, eventuell auch am Wochenende. Impfwillige werden einen Termin benötigen, kündigt Vogel an. Riesige Nachfrage für Termine bei Impfaktion Ohne Termin ist eine Impfung auch bei der Aktion am kommenden Samstag in Hövelhof nicht möglich. Hier zeigte sich am Montag, wie hoch die aktuelle Nachfrage nach Booster-Impfungen ist. Eine Stunde, nachdem die Gemeinde Hövelhof morgens ihr Buchungsportal freischaltete, waren bereits alle 850 Termine reserviert. "Das hat mich nicht überrascht. Wir hätten auch die doppelte Menge vergeben können", sagt Georg Schneider, Allgemeinmediziner aus Hövelhof und einer der Organisatoren. Im Gegensatz zu anderen Impfaktionen im Kreis sei es hier nicht möglich, spontan vorbeizukommen. "Wir müssen die Impfdosen 14 Tage im Voraus bestellen", so Schneider. Daher stünde eine feste Anzahl zur Verfügung. Eine weitere Aktion in Hövelhof sei in Planung. Nebenbei läuft die Impfkampagne in seiner Praxis weiter - mit in dieser Woche 250 Corona-Impfungen, zumeist Auffrischungen. Seine Praxis werde überrannt mit telefonischen Anfragen, sagt der Hövelhofer Hausarzt. Zwei Mitarbeiter kümmerten sich nur darum, die Impftermine zu organisieren und Fragen zu beantworten. "Wir sind am Limit." Schneider spricht sich dafür aus, dass auch andere Kommunen eigene Impfaktionen auf die Beine stellen. "Wir müssen ratzfatz boostern", sagt er. "Sonst gibt es auf den Intensivstationen einen grausigen Winter."

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