Paderborn Neues Konzept soll Zahl der Elterntaxis in Paderborn reduzieren

Paderborn. Ob aus Vorsicht oder weil die Schule einfach auf dem Weg zur Arbeit liegt: Etliche Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto fast bis vor den Klassenraum. Doch besonders morgens können Elterntaxis, die in schmale Straßen fahren, parken und teils wenden müssen, zu chaotischen und gefährlichen Situationen führen. Das an manchen Schulen bereits praktizierte Walking-Bus-Konzept ist ein Teil, um das Problem zu lösen. Helfen sollen auch die neuen Elternhaltestellen, von denen es bisher zwei gibt: am Liboriberg und auf dem Maspernplatz. Im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität gab Harald Bock vom Paderborner Stadtplanungsamt auf Anfrage der schwarz-grünen Koalition einen Überblick zum Stand der Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs rund um die Schulen. Die CDU hatte bereits vor mehr als zwei Jahren einen Antrag gestellt, in dem die Stadt Paderborn beauftragt wurde, als Teil des Integrierten Mobilitätskonzepts und in Zusammenarbeit mit den Schulen Vorschläge zu machen, um Helikopter-Eltern an Schulen ausbremsen. "Unser Ziel ist, den Bring- und Holdienst vor den Schulen möglichst auf Null zu bringen", sagt Verkehrsplaner Bock. Man sei aber noch am Anfang. Gerade zu Beginn des Schuljahres "zwickt es noch überall". Die Grundschulen St. Michael und Luther sind bisher die beiden einzigen mit einem fertigen Schulwegplan. Zugleich sind es die Innenstadtschulen, bei denen das Problem durch ihre Lage besonders groß war. Für beide Schulen gibt es die Möglichkeit, die Elternhaltestellen zu nutzen. Hier werden Kinder heraus gelassen, die - je nach Alter - den Restweg allein bewältigen oder von da an begleitet von Eltern im Walking Bus mitgehen. Der Ist-Zustand hat sich verbessert Bei der Grundschule St. Michael läuft das seit Ende 2020, wenngleich Corona mit viel Wechselunterricht zu vielen Ausfällen geführt habe, wie die kommissarische Leiterin Anne Cordes sagt. "Jetzt läuft es nach Plan." Zwei Walking-Bus-Linien gibt es, über die nun auch die neuen Eltern informiert werden. Aus Richtung Südstadt geht es an der Husener Straße/Grünebaumstraße los und unter anderem vorbei am Liboriberg, wo Kinder zusteigen können warten, die an der Elternhaltestelle abgesetzt wurden. Wie viele Kinder mitgehen, sei unterschiedlich. Cordes betont, dass das Projekt von den Eltern vorangetrieben wurde - "in sehr guter Zusammenarbeit mit der Polizei und der Stadt Paderborn". "Ich finde das super", sagt eine Mutter, die am Morgen im St.-Michael-Bus als Begleitung mitgeht. "Die Kinder gehen noch ein bisschen zu Fuß und haben schon etwa frische Luft." "Wir hoffen, dass wir einen Walking Bus in diesem Schuljahr auf den Weg bringen", sagt Lena Schön, Leiterin der Lutherschule. Da ein solcher am Standort Abdinghof noch fehlt, wird das Thema bei den laufenden Elternabenden angesprochen. "Das Angebot steht und fällt mit den Eltern", sagt Schön, die verstehen kann, dass gerade erst eingeschulte Kinder gebracht werden. Vor allem, da die Schüler aus ganz Paderborn kommen. Allerdings habe das Bringen und Holen auch zu gefährlichen Situationen geführt. Der Ist-Zustand habe sich aber deutlich verbessert, seit es für Eltern keine Sondergenehmigungen mehr zum Befahren des Bereichs gebe. Stattdessen dürfen diese jetzt kurz vor der Stadtverwaltung und auf dem Domplatz parken, um dann die Kinder zu bringen. Kita-Eltern dürfen den Abdinghof jedoch weiterhin mit dem Auto befahren. Noch lässt sich keine Veränderung messen Wirklich messen lässt sich ein Rückgang der Elterntaxis aber noch nicht. "Wir müssen noch etwas warten, um mögliche Verhaltensänderungen zu sehen", sagt Bock. Andrea Willebrand vom Stadtplanungsamt betont jedoch nochmals, dass Elternverkehre die Gefahrensituation an den Schulen mit ohnehin vielen Fußgängern und Radfahrern "noch erhöhen". Nachdem der Anfang gemacht sei, müssten nun aber andere Schulen folgen, sagte Martina Gamm (Grüne). Petra Eichstaedt (CDU) fragte, inwiefern die Stadt etwas dafür tun könne, dass die Schulen motivierter seien und damit auch die Kinder. Dieter Honervogt (CDU) und Frank van Koten (FDP) wünschten sich möglichst bald Zahlen.

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