Paderborn Wettbewerb: Paderborn ist auf dem Weg zur "digitalen Stadt"

Paderborn. Innovativ, fortschrittlich und kreativ und auf dem Weg zur digitalen Stadt - so sieht die Stadtverwaltung Paderborn. Um das unter Beweis zu stellen, wird die Stadt am Wettbewerb "Digitale Stadt" teilnehmen, den der Deutsche Städte- und Gemeindebund und der Digitalverband Bitkom bundesweit ausgeschrieben haben. Dafür sprach sich am Dienstagabend einstimmig der Haupt- und Finanzausschuss aus und empfahl dem Rat damit, in seiner nächsten Sitzung am 9. Februar einen entsprechenden Beschluss zu fassen. In einem Leuchtturmprojekt soll demonstriert werden, wie die Stadt der Zukunft aussehen kann und dabei die Lebensqualität für alle Bürger gesteigert wird - auf Basis modernster Telekommunikations-Infrastruktur. Der Wettbewerb richtet sich an Kommunen mit einer Größe von 80.000 bis 160.000 Einwohnern, die über eine gute Infrastruktur und eine Hochschule verfügen. Die Gewinnerstadt bekommt ab dem Jahr 2018 ein flächendeckendes Gigabyte-Breitband-Netz nach dem neuesten Standard. Die den Wettbewerb unterstützenden Unternehmen werden digitale Projekte verwirklichen, deren Infrastrukturen sie über zwei Jahre komplett finanzieren. Um die Ideen aus allen Branchen zu sammeln, sind jüngst im Rathaus Unterstützer aus Politik, Wirtschaft und Forschung zusammengekommen. Bürgermeister Michael Dreier freute sich sichtlich, dass so viele Gäste seiner Einladung gefolgt waren: "Ihre Anwesenheit zeigt, dass Digitalisierung ein wichtiges Thema ist und wir mit dieser Bewerbung den richtigen Weg gehen." In den Bereichen Energie und Umwelt, Verkehr, Verwaltung, Gesundheit, Bildung, Handel, Sicherheit und Gesellschaft wurden aktuelle und geplante Projekte diskutiert. Olaf Saage von der Sparkasse Paderborn-Detmold betonte, dass Digitalisierung mehr Lebensqualität, Nachhaltigkeit und vor allem besseren Service bringt. Auch Rüdiger Kabst, Vizepräsident der Universität Paderborn und Leiter des Innovations- und Gründungsinkubators "garage33", zeigte sich begeistert: Der Wettbewerb sei für die Stadt eine Chance, sich erfolgreich der digitalen Herausforderung zu stellen. "Denn Digitalisierung kommt, so oder so", sagte Kabst. In Paderborn gibt es bereits viele Einzelprojekte, die die Stadt digitaler und ein Stück weit fortschrittlicher machen. Ein Beispiel ist der Kita-Navigator der Stadt Paderborn, ein Online-Informations- und Vormerksystem für die Betreuungsplätze in allen Kindertageseinrichtungen. Auch für ältere Menschen und Menschen mit Handicap ist die Digitalisierung eine Chance: Der Padersprinter wird zum Beispiel die ersten "sprechenden Bushaltestellen" installieren. "Auf Tastendruck können sich Sehbehinderte und blinde Menschen dann Abfahrtzeiten ansagen lassen", berichtet der stellvertretende Padersprinter-Leiter René Möller. "Außerdem informieren wir über das Internet oder unsere Padersprinter-App per Handy in Echtzeit, wann genau der Bus fährt und wo sich die nächstgelegene Haltstelle befindet. Es wäre schön, wenn wir unsere Projekte ausbauen können und so Paderborn noch ein bisschen lebenswerter machen." Erste Ergebnisse konnten bereits festgehalten werden. In den nächsten Wochen soll eine umfangreiche digitale Bestandsaufnahme in allen Bereichen erfolgen, auf deren Grundlage digitale Visionen und Strategien für Paderborn entwickelt werden sollen. Da die Bewerbungsfrist bereits am 15. März endet, wird externe personelle Unterstützung benötigt. Die Deckung der zusätzlichen Mittel soll durch erwartete Ersparnisse im Bereich der Zinsaufwendung erfolgen. Anregungen, Ideen und digitale Visionen nimmt Christiane Boschin-Heinz im Bürgermeisterreferat der Stadt unter Tel. (05251) 88 13 76 oder per E-Mail an c.boschin-heinz@paderborn.de entgegen. Die Bürger können ihre Ideen auch im Rahmen einer Bürgerwerkstatt im Paderborner Rathaus einbringen, die für Februar geplant ist. Einzelheiten dazu werden noch bekannt gegeben. www.digitalestadt.org