Paderborn. Im Vorfeld der Abstimmungen an vier Paderborner Schulen äußert sich die Ratfraktion der Paderborner Grünen. Die Grünen appellieren an alle Eltern, sich umfassend dazu zu informieren und sich an der Abstimmung zu beteiligen, bei der die Eltern der Kinder an den Grundschulen Bonifatius, Elisabeth, Heinrich, und Stephanus darüber entscheiden, ob sie ihre Bekenntnisgrundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule umwandeln möchten. Die Abstimmungen finden Ende Februar und Anfang März statt.
Die Eltern an den vier Grundschulen hätten durch ihre Stimmvergabe die Möglichkeit, die Grundschullandschaft der Stadt Paderborn an dieser Stelle mitzugestalten, schreiben die Grünen. Sie stellten heraus, was eine Gemeinschaftsschule ausmache: In Gemeinschaftsgrundschulen würden Kinder auf der Grundlage christlicher Bildungs- und Kulturwerte in Offenheit für die christlichen Bekenntnisse und für andere religiöse und weltanschauliche Überzeugungen gemeinsam unterrichtet und erzogen. An Gemeinschaftsgrundschulen gebe es selbstverständlich auch Religionsunterricht. Bei einer Umwandlung von einer Bekenntnis- in eine Gemeinschaftsgrundschule ändere sich weder die Pädagogik an der Schule, noch die finanzielle Ausstattung, da auch die Bekenntnisgrundschulen vollständig staatlich finanziert seien.
Wer sein Kind an einer katholischen Bekenntnisschule anmeldet, erkläre sich mit der Unterrichtung und der Erziehung im Sinne des katholischen Bekenntnisses einverstanden. Eltern, die dem nicht zustimmten, müssten unter Umständen den Weg zu einer weit entfernten Gemeinschaftsgrundschule in Kauf nehmen.
"Wir sprechen uns für Gemeinschaftsschulen aus, weil sie der Vielfalt unserer Paderborner Gesellschaft gerecht werden und kurze Schulwege für alle Kinder ermöglichen," sagte Schulausschussmitglied Susanne Schüssler. An den vier Schulen, an denen die Abstimmung erfolgt, liege der Anteil der katholischen Kinder schon seit mindestens drei Jahren unter 50 Prozent. Die Grünen thematisierten seit 2013, "dass die hohe Zahl an katholischen Bekenntnisschulen nicht mehr im Verhältnis zur Zahl der katholischen Kinder in Paderborn steht", erklärte Petra Tebbe.