Paderborn Windkraftbetreiber sauer auf Naturschützer
Für Johannes Lackmann ist der NABU ein „Komplettblockierer von Windprojekten“ in NRW
02.07.2015 | Stand 02.07.2015, 17:54 UhrFür Johannes Lackmann ist der NABU ein „Komplettblockierer von Windprojekten“ in NRW
02.07.2015 | Stand 02.07.2015, 17:54 UhrPaderborn
. „Die Windkraftbetreiber in der Region haben kein Verständnis für die jetzt unterzeichnete, gemeinsame Erklärung des Windverbandes BWE mit dem Naturschutzbund NABU in NRW.“ Das erklärt Johannes Lackmann, Geschäftsführer der WestfalenWind-Gruppe in Lichtenau.
„Der NABU hat sich gerade in Nordrhein-Westfalen an vielen Stellen als Komplettblockierer von Windprojekten erwiesen. Bürgerwindparks, jahrelang von Artenschutzexperten mitgeplant und von Fachbehörden ausführlich geprüft, werden wie jüngst im Kreis Soest kaputt geklagt.“ Die Extremforderungen des NABU nach Pauschalabständen zum Beispiel zu Rotmilanhorsten würden von Fachleuten nicht geteilt. „Mehrjährige Untersuchungen im Kreis Paderborn dokumentieren eindeutig, dass der Rotmilan mit den zahlreichen Windanlagen dort überhaupt kein Problem hat“, so Johannes Lackmann.“ Er bezeichnet den NABU mit einem Jahresetat von 55 Millionen Euro als reichsten Verband in der deutschen Spendenindustrie: „Nur wenn man mit emotionalen Bildern bedrohte Vogelarten reklamiert, kann man erfolgreich Schüler mit Spendenbüchsen auf die Straße schicken.“
Dabei werde leicht übersehen, dass jedes verhinderte Windprojekt direkt mit dem Fortbestand des Braunkohletagebaus korrespondiere. Für den NABU sei die Energiewende ohnehin zweitrangig: bei Sprüchen wie „genug ist genug“ gehe es nicht mehr um Artenschutz, sondern um einen grundsätzlichen Angriff gegen die Windenergie. Es gebe im NABU erklärte Leugner des Klimawandels, und der Naturschutzbund habe kein Problem, eine Shell-Pipeline für fossiles Erdöl über den grünen Klee zu loben, wenn nur der Konzern bereit sei, sich der Autorität des Verbandes marketing-gerecht zu unterwerfen.
Genau diese Unterwerfung sei aus Sicht von Betreibern vor Ort grundfalsch, so Lackmann, weil die „irrationalen Forderungen des NABU“ immer weiter ausuferten. „Es ist auch gegenüber den Kollegen in der Branche der erneuerbaren Energien unsolidarisch, wenn der Windverband mit dem NABU kuschelt, der sich grundsätzlich gegen Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen und gegen neue Wasserkraftanlagen positioniert.“