Lichtenau Projekttag in Lichtenau: Ideen rund um den Klimaschutz

Lichtenau-Herbram-Wald. Unter dem Motto &bdquo;Wärme und Strom – das machen wir schon" fand der 4. Energie- und Projekttag der Energiestadt Lichtenau auf dem Gelände des Holzhackschnitzel-Heizwerks der Genossenschaft Energiedorf Herbram-Wald statt. Storm- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien ist für die Genossenschaft seit der Inbetriebnahme des Heizwerks 2013 ein umsetzbarerer Umgang mit Biodiversität und der aktiven Anpassung an den Klimawandel, folgend der Philosophie &bdquo;Global denken – lokal handeln". &bdquo;Die Energiewende wird allein durch Strom nicht gelingen. Das auch Alternativen funktionieren, sieht man hier. Fast 2.000 Meter Nahwärmeleitungen haben wir inzwischen verlegt. Wenn man es auf den Heizölverbrauch ausrichtet, kann man sagen, dass unsere Wärmeproduktion circa 150.000 Liter Heizöl ersetzen", so Vorstandsvorsitzender Michael Klösener. Genossenschaft arbeitet ehrenamtlich Die Energiebilanz der Genossenschaft kann sich sehen lassen. Dadurch dass das benötigte Holz in einem Radius bis zu 40 Kilometer um Herbram-Wald bezogen wird, entsteht weniger CO2. Auf eine Einsparung von bis zu 530 Kilotonnen CO2 kommt das Konzept der Energiedorf Genossenschaft. Auf dem 4.500 Quadratmeter großen Holzlagerplatz neben dem Heizwerk, wird das durch Lohnunternehmer geschlagene und unkonfektionierte Industrieholz gelagert und schließlich zu Hackschnitzeln weiterverarbeitet. Die Genossenschaft arbeitet ehrenamtlich. &bdquo;Am Anfang mussten viele Widerstände überwunden werden, aber je höher zum Beispiel die Heizölpreise steigen, desto größer wird die Akzeptanz. Der Vorteil unserer Genossenschaft ist zudem, dass man sich direkt vor Ort ein Bild machen kann, wie eine Hackschnitzelanlage funktioniert und wo die Vorteile liegen", so Klösener. Ein weiterer geplanter Baustein in der Palette der autarken Energieversorgung vor Ort ist die Installation von Photovoltaikanlagen. Die Genossenschaft hat derzeit eine Mitgliederzahl von 53, die sich aus Nutzern und Investoren zusammensetzt. &bdquo;Seit 2017 gibt es die Energietage. Eine tolle Aktion, wo Bürgerinnen und Bürger Informationen zu erneuerbaren Energien erhalten können. Es werden Zukunftsvisionen vorgestellt und im Bereich Wärme und Energieversorgung können Ideen für das eigene zu Hause mitgenommen werden. Klimaschutz wird damit live vor Ort erlebbar", sagt Bürgermeisterin Ute Dülfer. Bäume gepflanzt Der Tag wurde neben verschiedenen Ausstellern zum Thema Wärme- und Stromerzeugung auf Basis erneuerbaren Energien von weiteren Aktionen flankiert. Schülerinnen und Schüler der Realschule Lichtenau pflanzten klimawiderstandsfähige Baumarten. Hierbei wurden sie vom Regionalforum Südliches Paderborner Land e.V. unterstützt. Ort der Anpflanzung war ein historischer, wie Matthias Preißler, von der Stadt Lichtenau, bei der Führung &bdquo;Technik trifft auf Kultur" aufzeigte. 1936 hatte die Heeresleitung der NS unter größter Geheimhaltung eines von vielen Kraftstofflagern mitten im heutigen Herbram-Wald errichtet. Die Ruinen der Tankanlagen sind noch heute zu besichtigen. In Spitzenzeiten wurden hier für die Kriegsvorbereitung bis zum 60.000 Tonnen Kraftstoffe gemischt. Das Lager wurde 1945 durch Bomben vollständig zerstört. Der für die Energietage gewählte Ort Herbram-Wald zeigte damit einen interessanten Gegensatz von gestern und heute im Umgang mit Energieerzeugung und unterstrich, dass die Energiestadt Lichtenau in Sachen erneuerbare Energien breit aufgestellt ist.

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