Hövelhof Verlierer der Pandemie: Hövelhofer Rehasport-Verein gibt auf

Hövelhof. Unter der Corona-Pandemie haben viele gelitten – unter anderem Einzelhändler, Gastronomen, Kinos, Friseure, Fitnessstudios oder Vereine. Und es sind auch einige auf der Strecke geblieben. Wie auch der Verein Rehability aus Hövelhof, der Reha- und Präventionssport anbot. Im November 2017 wurde der Verein vom Fitnesstrainer Detlef Pietsch gemeinsam mit zwölf Gleichgesinnten gegründet mit dem Ziel, weitere Gruppen aufzubauen und auch einem der Kursleiter in Zukunft eine feste Stelle bieten zu können. Doch nun gibt es den Verein nicht mehr – Corona war der Auslöser und zog weitere Probleme nach sich: Insolvenzantrag, Kündigung des Kursraumes. &bdquo;Wir sind ganz klar ein Corona-Verlierer. Hätte es die Pandemie nicht gegeben, würde der Verein noch existieren und über 200 Menschen ständen jetzt nicht ohne Reha-Verein da", sagt Marko Hasenohr, der bis vor kurzem noch Vorsitzender war. Im ersten Lockdown war ab Juli 2020 wieder Rehasport möglich, doch da lief es schon nicht mehr gut an. &bdquo;Die Kunden kommen bei uns auf Rezept. Viele von ihnen sind auch Ältere und die waren total verunsichert oder sind zu der Zeit gar nicht zum Arzt gegangen", sagt Pietsch, der auch Inhaber des Sportstudios Ability ist. Weiter laufende Kosten Er hatte noch Hoffnung, aber der zweite Lockdown verpasste dem Verein einen dicken Nackenschlag. Keine Kurse, keine Kunden, keine Rezepte zum Abrechnen mit der Krankenkasse. &bdquo;Wir hatten keine Einnahmen, aber der Behindertensportverband, dem wir angehörten, wollte weiter die Abgaben von uns haben – das sind im Jahr an die 1.300 Euro. Dabei kam das Verbot, Kurse anzubieten auch von dem Verband", ärgert sich Pietsch. Auch der Vermieter bestand weiter auf die Zahlung der Miete. Man habe versucht, Coronahilfen zu bekommen, aber da der Verein keine Festangestellten hatte, habe es nichts gegeben, so Hasenohr. Später bekam der Vorsitzende vom Vermieter die Kündigung des Raumes vom Anwalt zugestellt. &bdquo;Es gab offene Forderungen der Miete, wir konnten ja nicht zahlen. Aber wir haben gar keinen Mietvertrag gehabt. Wir hatten nur eine Nutzungsvereinbarung getroffen. Und wir durften den Raum ja nicht benutzen", so Pietsch. Der Vorstand wollte daraufhin ein Insolvenzverfahren einleiten, das sei aber mangels Insolvenzmasse abgelehnt worden. Zudem laufe gerade noch die Löschung aus dem Vereinsregister. Ohne Kursraum keine Grundlage &bdquo;Mit dem Kursraum wurde uns die Grundlage genommen. Da haben wir beschlossen den Verein aufzugeben", erklärt Hasenohr, der durch seine erkrankte Frau zum Verein Rehability kam. &bdquo;Es ist wirklich schade, denn hier wurde gute Arbeit geleistet. Ums Geld verdienen ging es dabei nie. Mit dem, was wir von der Krankenkasse bekommen, kann man die zwei Kursleiter und den Raum bezahlen, aber übrig bleibt da nichts", so Hasenohr, der wie die anderen auch ehrenamtlich im Vorstand arbeitete. Es sei viel mehr eine Win-Win-Situation gewesen. Für das Sportstudio Ability, das im selben Gebäude an der Bahnhofsstraße untergebracht ist, und für Kunden, die auch das Angebot nach ihrem Rehasport auf Rezept nutzen möchten. Aber bald will Detlef Pietsch wieder Reha- und Präventionssport anbieten. Dann in den neuen, größeren Räumlichkeiten an der Gütersloher Straße, die im Oktober bezogen werden können. Einen Verein wollen sie aber nach den bitteren Erfahrungen nicht mehr gründen. &bdquo;Wir suchen für die Rehasport-Kurse noch einen externen Anbieter, der sie in unseren Räumen durchführt", sagt Pietsch, der seit 1997 als Fitnesstrainer arbeitet und seit 15 Jahren sein eigenes Studio in Hövelhof betreibt.

Mehr zum Thema