Hövelhof Hunderte Unterschriften zur Rettung der alten Hövelhofer Kneipe

Hövelhof. Heike Schalkowski hat am 9. Mai eine viel beachtete Online-Petition für Hövelhof veröffentlich. Als Mitglied einer Interessengruppe will sie auf diesem Weg eine Interessensbekundung durchführen. Die digitale Unterschriftensammlung endet an diesem Wochenende. Bis Freitagmittag hatten sich 882 Unterstützer eingetragen. Den Initiatoren geht es um die &bdquo;Forderung einer Bürgerbeteiligung zur Zukunft der Gaststätte Zur Alten Post (Möller)". Am 29. April hatte der Gemeinderat mit den Stimmen der CDU gegen die Voten von Grünen, FDP und SPD die Entscheidung zum Abriss des Gebäudes getroffen. Im Gespräch mit der NW spricht die 44-jährige Heike Schalkowski, die nach eigenen Angaben keiner Partei angehört, über ihre Beweggründe. Es sei ihr darum gegangen, &bdquo;ein Zeichen zu setzen" für den Erhalt der früheren Gaststätte. Das Erreichen eines Bürgerbegehrens sei nicht das oberste Ziel gewesen. Ganz ausschließen will sie dieses Vorhaben nicht, die Hürden für ein solch offizielles Verfahren sind aber hoch. Für diesen Antrag existiert eine dreimonatige Frist nach dem Ratsbeschluss, die Ende Juli abläuft. Dafür müsste die Gruppe eine bestimmte Anzahl von Unterschriften einreichen. Das Bürgerbegehren ist ein Antrag der Bürgerschaft an die Gemeindeverwaltung, einen Bürgerentscheid zu terminieren und durchzuführen. Alle Wahlberechtigten gehen zur Urne und stimmen über den entsprechend formulierten Bürgerentscheid mit &bdquo;Ja" oder &bdquo;Nein" ab. Das Ergebnis kann einen Beschluss des Gemeinderats zurücknehmen. Die Kosten trägt die Kommune. Wie viele Unterschriften für das Bürgerbegehren erforderlich seien, habe sie noch nicht nachgefragt, sagt Schalkowski. Einladung der CDU zum Thema Auf NW-Anfrage erklärt Bürgermeister Michael Berens (CDU), bei einer Einwohnerzahl bis 20.000 müssten neun Prozent der Wahlberechtigten das Begehren unterschreiben. In Hövelhof seien das bei 13.250 Wahlberechtigten 1.200 Unterschriften. Für die Petition kündigt er an, dass nach ihrem Eingang eine Beratung im Haupt- und Finanzausschuss anberaumt werde. Heike Schalkowski plant, die Unterschriften aus der Online-Petition in der Woche zuvor an den Rathauschef zu überreichen. Die CDU lädt am Montag, 14. Juni, ab 19 Uhr die Öffentlichkeit zu einem digitalen Treff zum Thema ein. Wie berichtet, ist die Gemeinde am Mittwoch vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe informiert worden, dass dessen Fachleute keine Denkmalwürdigkeit des Gebäudes an der Hauptkreuzung erkennen. &bdquo;Das wäre für uns zwar Rückenwind gewesen", so Schalkowski, &bdquo;doch es gibt weiter im Ort ein großes Interesse am Erhalt des Hauses." "Es sind nicht nur wenige" Die Petitions-Initiatorin sagt: &bdquo;Viele hängen emotional an dem 130 Jahre alten Gebäude. Das ist wie beim Elternhaus." Sie freut sich, dass in der Petition viele Menschen dieses Gefühl teilen. &bdquo;Wir wollen dem Bürgermeister und den CDU-Vertretern mit der Interessensbekundung aufzeigen, dass es nicht nur wenige sind, die in den sozialen Netzwerken gegen den Abriss argumentieren. Bei den Planungen zum Hallenbad würden die Bürger beteiligt, hier nicht, äußert sie Unverständnis. &bdquo;Wirtin Anneliese Möller war eine gute Freundin meiner Oma. Ich bedauere es, dass die Gaststätte zwei Jahrzehnte nicht mehr betrieben wurde", erläutert sie ihren persönlichen Bezug. &bdquo;Mit dem Grundstück und dem Gebäude hat sich die Gemeinde schon länger beschäftigt. Ich hätte mir wie beim alten Küsterhaus und der Muhbar ein eigenes Engagement gewünscht. Warum sie bei dem Möller-Areal auf den Abriss und Planungen mit einem Investor auf Erbpachtbasis baut, kann ich nicht verstehen", sagt die Hövelhoferin. &bdquo;Mir geht es immer um die Sache. 2014 sind wir mit einer Bürgerinitiative zur Schullandhaft in Hövelhof gescheitert", lässt sie sich in ihrem neuerlichen Engagement nicht entmutigen. Vertreter der Oppositionsparteien im Rat haben sich der Petitions-Gruppe angeschlossen, Kreistagsmitglied Jörg Schlüter (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt bei der Öffentlichkeitsarbeit.

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