Hövelhof Hövelstein Sozialfonds hilft seit zehn Jahren Menschen in finanzieller Not

Hövelhof. Zehn Jahre ist es her, als sich zehn Männer aus Hövelhof und Steinhorst zusammenschlossen, um Menschen in finanzieller Not zu unterstützen. Daraus entstanden ist der "Hövelstein Sozialfonds", der in der vergangenen Dekade zahlreiche Hilfestellungen möglich machte. "Die Idee war damals, dass wir auf sämtliche Geschenke verzichten und stattdessen einen Verein gründen, der Spenden sammelt", berichtet der Vereinsvorsitzende Hermann-Josef Hüser rückblickend. Die zehn Gründungsmitglieder, die mit unterschiedlichen Unternehmen in der Region tätig sind, hätten sich damals auf einen Mindestbeitrag verpflichtet, den sie jährlich entrichten. "Damals waren die Erwartungen erst einmal klein. Wir haben da an Schulmahlzeiten, Tornister und ähnliches gedacht", erklärt Reinhard Berenbrinker, ebenfalls Mitglied des Vereins. Mehr als 250.000 Euro an Spenden Doch über die Jahre konnten etwa 400 Projekte unterstützt und gefördert werden. Mehr als 250.000 Euro an Spenden wurden eingesammelt und weitergegeben. "Wenn wir der Meinung sind, dass es ehrlich gemeint ist, dann wird das schnell entschieden. Schließlich möchten wir das Gefühl haben, dass das Geld dorthin fließt, wo es gebraucht wird", sagt Hüser. Es gehe um schnelle und unbürokratische Hilfe. Dazu zählen etwa die Kostenübernahme für krankheitsbedingte Therapien und Hilfsmittel, Nachhilfeunterricht, Klassenfahrten und Auslandsaufenthalte oder die Anschaffung von Kleidung, Haushaltsgeräten und Möbeln. Ein besonderer Höhepunkt sei der Kauf eines behindertengerechten Autos für eine Familie gewesen, deren Sohn durch die Unterstützung neue Mobilität gewann. "Meistens sind es Einzelanliegen, die uns erreichen", erklärt Hüser. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Bedürftige gibt" Durch die Anfragen, die sie erreichen, hätten sie einen neuen Blick auf die Gesellschaft erhalten. "Ich hätte damals nicht gedacht, dass es hier in der Region so viele bedürftige Menschen gibt", sagt Berenbrinker. Besonders schlimm sei es, wenn junge Beziehungen in die Brüche gehen und es dadurch zu einer finanziellen Notsituation kommt. "Wir haben ein offenes Ohr", versichert Berenbrinker. Der "Hövelstein Sozialfonds" wird mittlerweile nicht nur von den Vereinsmitgliedern finanziert. Auch Privatleute, Unternehmer und Banken unterstützen den Verein. Dem Verein ist es wichtig, dass die Gelder zu 100 Prozent den Menschen zugutekommen, die auf die Hilfe angewiesen sind, wo selbst staatliche Unterstützung zu kurz greift. "Der Staat kann sicherlich was machen, aber ob es genug ist, kann man nicht sagen", erklärt Reinhard Berenbrinker. Deshalb wollen die zehn Männer auch weiterhin mit ihrem Projekt um Spenden werben und selbst Unterstützung leisten, wo sie benötigt wird. "Wir werden das Projekt in Zukunft so fortführen wie gehabt", erklärt Hermann-Josef Hüser. Und Reinhard Berenbrinker ergänzt: "Das macht ja auch schon ein Stückchen Spaß, wenn man sieht, dass der Erfolg kommt."

Mehr zum Thema