Laufvögel in Westenholz Neuanfang nach der Geflügelpest auf dem Straußenhof in Delbrück

Delbrück-Westenholz. Seit Montag leben vier Strauße aus Bayern auf der Farm der Familie Daniel in Westenholz. Der Hahn und die drei Hennen sind beim Hoffest am Sonntag, 18. September, die lang ersehnten Publikumsmagnete. &bdquo;Es war trostlos auf unserem Hof“, beschreibt Ulrich Daniel die Zeit nach dem tragischen Tag im April 2021, als der komplette Bestand von 19 Tieren getötet werden musste. Die Kreisverwaltung hatte den Ausbruch der hochansteckenden Geflügelpest bestätigt. Jetzt blicken Daniel und seine Mutter Maria, die vor 30 Jahren die erste Straußenzucht am Spechtweg 14 aufgebaut hatte, wieder zuversichtlich nach vorn. &bdquo;In ganz Deutschland sind wir die Straußenzüchter, die am längsten aktiv sind“, erklärt der 46-Jährige, warum er sich nicht unterkriegen lässt. Schon im Sommer 2015, als der Hofladen wegen eines technischen Defekts einem Großbrand zum Opfer fiel, erlebte die Familie eine schwierige Zeit. &bdquo;Das Töten der Tiere war viel schlimmer“, sind er und seine Mutter immer noch traurig. Der Verlust der Elterntiere habe sie besonders schwer getroffen. &bdquo;Die waren mehr als 20 Jahre alt. Da hat man schon eine intensive Beziehung aufgebaut. Wir kannten die Eigenarten von jedem Laufvogel. Die Strauße mit ihren Gefiedern waren wie aus dem Ei gepellt. Sie haben den ganzen Winter über sehr viele Eier gelegt, als hätten sie geahnt, dass ihr schönes Leben bald vorbei ist“, erinnert sich die Pionierin. Die Strauße verlieren ihre anfängliche Zurückhaltung Neben dem Verlust sorgt der Anspruch auf Entschädigung aus der Tierseuchenkasse bei den beiden für Frust, weil er gemessen an der Größe und somit dem Wert der Tiere finanzielle Einbußen mit sich bringt. Beim Blick auf die neu eingetroffenen Strauße leuchten ihre Augen. &bdquo;Aus Bazis werden Daniellis. Sie leben sich bei uns ein und verlieren so langsam ihre anfängliche Zurückhaltung“, freut sich Ulrich Daniel. Die Westenholzer pflegen Kontakte zu Züchtern in ganz Deutschland. Eine Familie hat ihre Zucht aufgegeben und ist froh, für die Vierer-Gruppe ein neues Zuhause gefunden zu haben. Der Hahn ist fünf Jahre und die Hennen sind zwei Jahre alt. Ab dem kommenden Jahr rechnet Ulrich Daniel damit, dass die Weibchen Eier legen. Seine Mutter erläutert, wie sie sich in den letzten Monaten über Wasser gehalten haben: &bdquo;Gruppen-Führungen und Besichtigungen gab es nicht. Wir haben Straußenfleisch und die Produkte aus Eiern wie Nudeln zugekauft und im Hofladen angeboten. Unsere Stammkunden haben uns die Treue gehalten. Jetzt möchten wir unsere erfolgreiche Zucht und den Verkauf eigener Produkte wieder aufnehmen.“ Hoffest auf dem Katharinenmarkt Im 30. Jahr ihres Bestehens lädt die Familie Daniel zum Hoffest am verkaufsoffenen Katharinenmarkt-Sonntag ein. Von 10 bis 17 Uhr können Besucher die neuen Strauße und eine weitere tierische Überraschung in Augenschein nehmen. Für die Kinder stehen ein Karussell, eine Rutsche und ein Sandkasten bereit. Geschützt unter Zelten ist für das leibliche Wohl mit Gegrilltem und Beilagen sowie Kaffee und selbst gebackenem Kuchen gesorgt. Im Hofladen gibt es Spezialitäten vom Strauß und Hübsches von den Eierschalen, vom edlen Leder und von den Federn der Nutztiere. Ein kleiner Ausstellermarkt komplettiert das Angebot.

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