Delbrück Bürger-App soll Dörfer im Delbrücker Land beleben

Delbrück/Anreppen/Bentfeld. Die regen Vereinsaktivitäten und die Dorfhalle sind wichtige Stützpfeiler für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Anreppen. Eine Infrastruktur mit Lebensmittelmarkt, Bäcker und Kneipe, wo spontane Schwätzchen und ein Austausch stattfinden könnten, gibt es im Ort nicht mehr, da er nur wenige Kilometer von Delbrück-Mitte entfernt liegt.Jetzt startet eine Projektgruppe um den Heimatvereinsvorsitzenden Andreas Steffens mit der Online-Plattform “Crossiety – Der digitale Dorfplatz“ eine Alternative um die Bürger zu vernetzen. &bdquo;Wir wissen, was in der Welt passiert, aber nicht, was in unserem Dorf ansteht“, verspricht sich Steffens in der Gewinnung von vielen Nutzern der neuen App eine generationsübergreifende Verbindung. Von den Vorteilen sind auch engagierte Bentfelder überzeugt. Hier steht die Vizeschriftführerin des Heimatvereins, Sarah Evers, an der Spitze der Projektgruppe. Seit Anfang dieses Jahres wetteifern die partnerschaftlich verbundenen Lippedörfer darum, wo als erstes 500 Teilnehmende auf dem digitalen Dorfplatz begrüßt werden können. Den Wettbewerb mit 500 Euro Preisgeld für ein soziales Anliegen vor Ort hat Stefan Neisemeier bei einem Treffen mit Vereinsvertretern in der Anreppener Dorfhalle ausgelobt. Seine Werbe- und Medienagentur &bdquo;Gotomedia“ mit Sitz in Anreppen hat die Crossiety-Vertretung in Deutschland.Alle haben Zugang zur AppEr sagt, das im Jahr 2017 gegründete Schweizer Unternehmen verfolge das Ziel, Potenziale innerhalb lokaler Gesellschaften besser zu nutzen, indem sich Menschen vermehrt austauschen und gegenseitig helfen. Ehrenamtliche in den Vereinen seien der Schlüssel dazu. Vertriebler Christian Uhe von Gotomedia betont, jeder könne sich bei Crossiety anmelden.Zugang zu einem eigens eingerichteten digitalen Dorfplatz hätten neben den Einwohnern, Vereinen und Gruppierungen auch Institutionen, Gewerbetreibende und Behörden. Es gebe bereits Vereinbarungen, die für Anreppen und Bentfeld das Einfließen von Informationen vom Gymnasium und der Gesamtschule, von der Stadtverwaltung und der Stadthalle in Delbrück böten. Zudem würde sich ein Eventkalender aufbauen. Bei einer Bürgerbefragung im Rahmen der letzten europäischen Leader-Förderperiode haben die Anreppener den Wunsch nach einem digitalen Ort geäußert. Vor 18 Monaten gründete der Vorsitzende die Projektgruppe. Die App Crossiety hat die Mitglieder überzeugt. Sie ist ausgelegt für Orte bis zu 25.000 Einwohner. Ziel ist die Beteiligung von mehr als 30 Prozent der Menschen, die sich über Verkäufe, Mitteilungen oder Terminvereinbarungen in einem geschützten, lokalen Raum austauschen.In Etteln wird die App bereits eifrig genutzt. Dort erhielt die Ortsgemeinschaft den Zuschlag für eine Leader-Förderung, um die jährlichen Kosten von einem Euro pro Einwohner zu finanzieren. In Anreppen wären also gut 1.400 Euro jährlich nötig. Steffens verdeutlicht: &bdquo;Wir bemühen uns um Fördergelder, aber damit wir starten können, haben die Verantwortlichen unserer Vereine beschlossen, die Kosten zu teilen. Zudem erhalten wir Unterstützung von Gotomedia. Die Bentfelder agieren nach einem ähnlichen Konstrukt. Der Erfolg bestätigt uns. Ich staune bereits jetzt darüber, wie viele Leute dabei sind, die ich bisher gar nicht kannte.“ Firma will Stele aufbauen Neisemeier erklärt, in Etteln gebe es für Menschen, die weder über ein Handy noch ein digitales Endgerät verfügten, einen öffentlichen Crossiety-Bildschirm. Auf dem Firmengelände von Gotomedia an der Spielplatzstraße in Anreppen soll in Kürze eine Stele mit solch einem Berührbildschirm stehen. Auch hier könnten dann aktuelle Infos vom Dorfplatz abgerufen werden. Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz lobt das Engagement der Anreppener und Bentfelder. Andere Orte könnten von diesen Erfahrungen profitieren und sich gegebenenfalls untereinander vernetzen. Er geht davon aus, Crossiety auch bald in Delbrück-Mitte zu sehen. Abzuwarten bleibe, ob eine Finanzierung aus Fördermitteln oder per Ratsbeschluss aus dem Stadtsäckel erfolgen könne. Seit Monaten gebe es Gespräche mit Vertretern der Stadt Diemelstadt, wo die Verwaltung erfolgreich auf eine Kommunikation mit Crossiety setze.

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