Bad Wünnenberg Trotz Haushaltsdefizit plant Bad Wünnenberg hohe Investitionen

Bad Wünnenberg. Viel Geld will die Verwaltung der Kur- und Badestadt für das kommende Jahr in die Hand nehmen, um den Status als Familienstadt sowie den Wirtschafts- und Tourismusstandort zu stärken. Gut zwölf Millionen Euro werden investiert, dafür werde auch mit einem entsprechenden Kreditbedarf (3 Mio. Euro) geplant. Im Haushaltsplanentwurf für 2022 stehe ein Defizit in Höhe von 2,4 Millionen Euro, erklärte der Kämmerer Friedhelm Wächter. Eigentlich wäre das Minus bei fast drei Millionen Euro, aber rund 510.000 Euro sind wegen der Pandemie isoliert zu betrachten. Der Fehlbetrag werde aber durch eine Entnahme aus der gut gefüllten Ausgleichsrücklage (8,2 Mio. Euro) gedeckt. &bdquo;Die größten Belastungen des Haushaltes sind neben den Investitionen die Kreis- und Jugendamtsumlage sowie die Personalkosten, die jeweils gestiegen sind", so Wächter. Zudem sei der Wegfall des Erstattungsanspruches aus der Überbezahlung des Solidarbeitrages, der rund eine Million Euro betrage, sehr schmerzhaft, fügte Bürgermeister Christian Carl hinzu. Der Kreis bekommt von Bad Wünnenberg 13,1 Millionen Euro für die Umlagen, das sind 600.000 Euro mehr als 2021 und die Personalkosten steigen sogar um 835.000 Euro auf 11,1 Millionen Euro. Insbesondere die Kindertagesstätten, die allesamt in Trägerschaft der Stadt sind, bekommen elf Vollzeitstellen hinzu. &bdquo;In dem Bereich müssen wir auch dringend was tun", sagte Christoph Wittler, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Im kommenden Jahr benötigen 640 Kinder einen Platz in den Kitas – 35 mehr als im Vorjahr. Unter anderem wird ein Kindergarten &bdquo;Auf der Iserkuhle" in Bad Wünnenberg neu gebaut (200.000 Euro) und die energetische Sanierung der Kita Zauberland in Haaren kostet ebenso viel. Einnahmen bei Gewerbesteuer wachsen In die Schulen sollen unter anderem für energetische Sanierungen und die Digitalisierung rund 3,4 Millionen investiert werden. Nochmal drei Millionen Euro mehr sind für die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur geplant: unter anderem 1,1 Millionen für die Aufwertung des Aatalstadions und 500.000 Euro für die Planungskosten des Neubaus der Stadtverwaltung. Bei der Haushaltseinbringung spielte Corona aber keine große Rolle. Die Steuer- und Gebührensätze sowie die Gebühren für Abwasser und Straßenreinigung bleiben unverändert. Trotz der Pandemie seien auch die Gewerbesteuererträge als größte Stütze des Haushalts auf einem hohen Niveau, so der Kämmerer, der betonte: &bdquo;Corona merken wir kaum." Mit elf Millionen Euro werden bei der Gewerbesteuer im kommenden Jahr sogar zwei Millionen mehr als im Vorjahr erwartet. Daher seien auch die leichten Einbußen bei der Einkommenssteuer (300.000 bis 400.000 Euro) zu verschmerzen. Pläne für neue Mobilität im ÖPNV &bdquo;Wir haben eine starke heimische Wirtschaft mit unserem Branchenmix", so der Bürgermeister. Um den Wirtschaftsstandort noch weiter auszubauen, soll demnächst der Bereich Wirtschaftsförderung neu aufgestellt werden mit einem festen Ansprechpartner. Die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und der Verwaltung solle dadurch noch intensiviert werden. Zudem sollen auch die Gewerbegebiete erweitert werden. Wichtig für die Wirtschaft sei auch der Straßenendausbau und die Erneuerung von bestehenden Straßen – dafür werden insgesamt über zwei Millionen Euro eingeplant. Unter anderem müssten Konzepte für den Verkehr in Haaren oder zur Nachnutzung der B 480 erarbeitet werden. Bei einem riesengroßen Zukunftsprojekt will die Stadt auch dabei sein. Bad Wünnenberg will Pilotkommune für einen sogenannten &bdquo;People Mover" werden. Dieses selbstfahrende Mobil soll voraussichtlich die Aabachtalsperre mit dem Aatal und der Mittelstraße verbinden. 2024 könnte schon der erste autonom gesteuerte Bus dort fahren. &bdquo;Ich halte das für ein tolles Projekt. Man muss bedenken, dass der ÖPNV immer teurer wird und dass es auf dem Land immer weniger Fahrgäste gibt", so Christian Carl. Daher wolle die Stadt dem Verein &bdquo;Neue Mobilität Paderborn", dem bereits Bad Lippspringe, Bad Driburg sowie Stadt und Kreis Paderborn angehören, beitreten.

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