Bad Lippspringe Verdi bekommt prominente Unterstützung beim Arbeitskampf

Bad Lippspringe.Seit Mai versucht die Gewerkschaft Verdi zusammen mit ihren Mitgliedern, die beim Medizinischen Zentrum für Gesundheit (MZG) angestellt sind, mit Streiks Druck auf die Politik und Geschäftsführung auszuüben. Doch weder die nur zweistündigen Warnstreiks noch die nach der Urabstimmung folgenden ganztägigen Arbeitsniederlegungen haben etwas bewirken können. Lediglich, dass sich die Parteien wieder an einen Tisch gesetzt haben - zusammen mit einer Landesschlichterin. "Es war ein sehr konstruktives Gespräch, die Schlichterin hat sich die verschiedenen Positionen angehört. Aber uns wurde immer noch kein neues Angebot vorgelegt", sagt die Gewerkschaftssekretärin Walburga Erichsmeier. Weil das MZG weiterhin kein Entgegenkommen zeige, werde Verdi die Arbeitskampfmaßnahmen weiterführen. Ärger über Angebot Die Gewerkschaft fordert nach wie vor einen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) für alle Beschäftigten. Das MZG betonte mehrfach, dass das finanziell nicht möglich sei und bietet eine Annäherung an den TVöD in sechs Jahren an. Bei einer Verdi-Mitgliederversammlung habe man intensiv über den aktuellen Stand der Tarifauseinandersetzung beraten und auch über das Ergebnis des Sondierungsgespräches bei der Landesschlichterin mit dem Arbeitgeber informiert, so Erichsmeier. &bdquo;Die Geschäftsführung hat leider nur das Angebot aus dem Dezember herausgeholt. Die Anwesenden waren darüber höchst verärgert und fordern von der Geschäftsführung die Anerkennung des TVöD als den legitimen Tarifvertrag für alle Beschäftigten des MZG Bad Lippspringe sowie in allen anderen Krankenhäusern und Rehakliniken in öffentlicher Trägerschaft", erläutert die Verhandlungsführerin Walburga Erichsmeier. Hoffen auf den Bürgermeister Auf der Mitgliederversammlung wurde daher beschlossen, die Streikmaßnahmen fortzusetzen. Alle Beschäftigten des MZG sind aufgerufen, ab Mittwoch, 18. August, wieder zu streiken. Zu einer gemeinsamen Kundgebung lädt Verdi an dem Tag alle ab 14.30 Uhr auf den Rathausplatz in Bad Lippspringe ein. Als prominenter Redner wird der Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, erwartet. Auf seiner Sommertour will er die Streikenden beim MZG unterstützen, erklärt Erichsmeier. Eventuell bekommt er auch einen ebenso prominenten Redner von der anderen Seite. Auch Bad Lippspringes Bürgermeister Ulrich Lange, Aufsichtsratsvorsitzender des MZG, ist von der Gewerkschaft eingeladen worden, die Position der Stadt als Hauptgesellschafter des MZG zu erklären. "Es wäre sehr schön, wenn er die Einladung annehmen würde", hofft Walburga Erichsmeier auf eine gesunde Debatte. Das Schlichtungsverfahren ist übrigens aus Sicht der Gewerkschaft nicht vom Tisch. Bei einer der nächsten Mitgliederversammlungen soll entschieden werden, ob Verdi dem zustimmt.

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