Bad Lippspringe Ärger über schlechte Einwohnerprognose in Bad Lippspringe

Bad Lippspringe. Die Neuaufstellung des Regionalplans 2020 sorgt derzeit in vielen Kommunen für Aufregung. Schließlich soll anhand der Daten des Landesbetriebes IT-NRW die Siedlungsflächenentwicklung der Kommunen für die Zukunft geplant werden. Und die Stadt Bad Lippspringe schneidet da absolut schlecht ab. Grund ist die berechnete Bevölkerungsentwicklung in der Kur- und Badestadt. Bis zum Jahr 2040 soll die Bad Lippspringer Einwohnerzahl um 10,8 Prozent schrumpfen. &bdquo;Das kann man nicht ganz nachvollziehen", sagte Dieter Paschke, der zuständige Fachbereichsleiter für Bauleitplanung und Liegenschaften bei der Stadt Bad Lippspringe, im Bauausschuss. Als Vergleich nannte er die Zahlen der angrenzenden Nachbarkommunen Paderborn (+8,7 %) und Schlangen (+7,6 %). Allein das widerspreche der Erfahrung der tatsächlichen Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte. Denn von 2015 bis 2018 hatte Bad Lippspringe ein Zuwachs von 4,7 Prozent. Das sei nach Langenberg (4,8 %) der zweithöchste Zuwachs im gesamten Regierungsbezirk. Eigene Bevölkerungsprognose Mit den prognostizierten Minus-Zahlen bis 2040 will sich die Stadt nicht zufriedengeben. &bdquo;Wir haben zusammen mit weiteren Gemeinden des Kreises Paderborn die Empirica AG aus Bonn mit einer eigenen Bevölkerungsvorausberechnung beauftragt", teilte Paschke mit. Das Ergebnis dieser Untersuchung liege allerdings noch nicht vor und er rechne auch nicht bis Montag damit. Dann steht die Ratssitzung an, bei der über die Stellungnahme der Stadt an die Bezirksregierung abschließend abgestimmt werden soll. Bis zum 31. März hat die Stadt noch Zeit dazu, notfalls werde man es nachreichen, so Paschke. Fest steht aber schon, dass die Stadt insbesondere die Annahmen zur Bevölkerungsentwicklung von Bad Lippspringe und die damit zugrunde liegenden Flächenkontingente für Wohnbauflächen bemängeln wird. So soll laut des Regionalplans der Badestadt nur sechs Hektar Bauland zugesprochen werden, im angrenzenden Schlangen sind es hingegen 46 und Delbrück soll sogar stolze 137 Hektar bekommen. Da will die Stadt Bad Lippspringe auf mindestens zehn Hektar drängen. Denn Lippspringe habe als Wohnort an Attraktivität dazu gewonnen. Die vielen Grün- und Parkflächen und die optimale Anbindung an das Oberzentrum Paderborn seien laut Paschke bei der nur auf Strukturdaten begründeten Entwicklungsprognose nicht wirklich gewichtet worden. Das sehe man auch daran, dass bei den Privathaushalten für den Kreis Paderborn ein Zuwachs von fünf Prozent und mehr prognostiziert werde. Dagegen geht die Bezirksregierung für Bad Lippspringe von einem Verlust von 678 Haushalten aus. Bauflächen an der Grenze zu Schlangen Zudem sollen Wohnbauflächen in dem Bereich des Überschwemmungsgebiets geplant werden. &bdquo;Wenn das so festgesetzt wird, wäre dort die Entwicklung nicht uneingeschränkt möglich", kritisiert Paschke. Daher fordert die Stadt, dass das Gebiet am Dedinghauser Weg Siedlungsbereich werden soll. Mit der angrenzenden Gemeinde Schlangen seien schon Vorgespräche geführt worden. Bei den Gewerbeflächen werden Bad Lippspringe hingegen 36 Hektar zugesprochen. Das sei zu begrüßen, denn viele Gewerbeflächen seien in privater Hand. Aber die Entwicklungsflächen im Bereich des Pfingstuhlwegs seien bereits überwiegend im wirksamen Flächennutzungsplan der Stadt dargestellt und alle Grundstücke in diesem Bereich dieses Bebauungsplans seien bereits verkauft worden. Somit sei das Flächenkontingent von 36 Hektar nicht komplett nutzbar, erklärte Dieter Paschke.

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