Energiefresser Für die Sanierung des Eggebades geht Altenbeken ins Risiko

Altenbeken. Das Hallenbad in der Eggegemeinde ist ein großer Energiefresser. Der durchschnittliche jährliche Energiebedarf lag zuletzt bei etwa 326.000 Kilowattstunden. Das liegt vor allem an der veralteten Lüftungstechnik und der schlechten energetischen Ausstattung. Es gibt aber zwei Lösungen, um zukünftig viel Energie einzusparen – für die kleine Maßnahme gibt es bereits zugesagte Fördermittel, für die große Lösung aber noch nicht. Daher musste der Rat der Gemeinde am Donnerstagabend entscheiden. Einstimmig gehen die Ratsmitglieder zusammen mit der Verwaltung ins Risiko. &bdquo;Wir können mit einer ganzheitlichen Sanierung über 50 Prozent der Energiekosten einsparen“, verdeutlichte Ralf Niemann, in der Gemeinde für den Klimaschutz zuständig. Diese Rundumsanierung würde aber gut 1,3 Millionen Euro kosten. Aber dank eines neues Pakets des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) würden bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert. Der Haken daran – die genauen Förderrichtlinien werden erst im Januar 2023 veröffentlicht und es nicht absolut sicher, dass Altenbeken den Zuschlag bekommen wird. In der Verwaltung wurde ein Sanierungspaket entwickelt, das am Ende ganzheitlich ist und eine Einsparung von 57 Prozent der Primärenergie aufweisen wird. &bdquo;Darin ist nicht nur die neue Lüftungsanlage enthalten, sondern auch neue Fenster, Umstellung der Beleuchtung und die sonstige energetische Sanierung“, so Niemann. Zudem sei in der vergangenen Woche noch Asbest in der Dämmung festgestellt worden. &bdquo;Zum Glück sind es festgebundene Asbestfasern, so dass der Betrieb erst einmal weiterlaufen kann“, erklärte der Klimaschutzbeauftragte. Asbest muss zusätzlich entsorgt werden Würde man nur die Lüftungstechnik erneuern, müssten rund 400.000 Euro investiert werden. Dafür hat die Gemeinde bereits einen Zuwendungsbescheid über 200.000 Euro vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten. Das Geld stehe aber nur bis Mai 2023 zur Verfügung. Aber Ralf Niemann rechnet mit dem fachgerechten Entsorgen der asbesthaltigen Baustoffe, Kostensteigerungen und einem zusätzlichen Bedarf einer neuen Wärmeverteilung mit Gesamtkosten in Höhe von 800.000 Euro. &bdquo;Das bedeutet, die Gesamtkosten werden sich deutlich erhöhen bei gleichbleibenden Fördermitteln“, so Niemann. Bei der großen rund 1,3 Millionen Euro teuren Lösung müsste die Gemeinde nur rund 200.000 Euro an Eigenmitteln zusteuern – wenn es die Förderzusage geben würde. Bürgermeister Matthias Möllers sieht die ganzheitliche Lösung zwar als kleines Risiko, aber auch als große Chance an. Die Fraktionen schlossen sich seiner Meinung an. &bdquo;Das Hallenbad ist wichtig für unsere Kommune. Gerade wenn man sieht, wie viele Kinder nicht schwimmen können“, sagte Ursula Kaibel von den Grünen. Thomas Keuter (ABA-Fraktion) forderte aber trotzdem einen Plan B. Die Verwaltung will sich darum bemühen. Die bewilligten Fördermittel der BAFA werden nun nicht in Anspruch genommen und ein neuer Förderantrag an EFRE wird gestellt. Wie lange und ab wann das Hallenbad für die geplante Sanierung geschlossen wird, ist noch nicht endgültig geklärt.

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