Altenbeken Altenbeken weist Sondergebiete für Windkraft aus

Altenbeken. Dass die Eggegemeinde bereits seit Jahren eigentlich ihren Beitrag in Sachen Windenergie beständig liefert und auch darüber hinaus, bedeutet noch lange nicht, dass rund um Altenbeken keine neuen Windräder entstehen. Dieser Illusion geben sich sowohl Verwaltung als auch die Ratsmitglieder nicht hin. &bdquo;Die zwei Prozent an Landesfläche von NRW, die für die Windenergie reserviert werden sollen, werden mit Sicherheit auch uns treffen – nicht das Ruhrgebiet oder das Rheinland. Man wird an die Außengrenzen gehen“, dessen ist sich Altenbekens Bürgermeister Matthias Möllers sicher. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass Flächennutzungspläne kaum Bestand haben. Daher tritt Altenbeken nun die Flucht nach vorne an. Denn es sei absehbar, dass in den derzeit verfügbaren Windvorrangzonen nicht genügend Entwicklungspotenzial für die Windenergie vorhanden sei und auch ein erfolgreiches Beklagen des bestehenden Flächennutzungsplans zu befürchten sei. Das könne zu einem absoluten Wildwuchs von Windenergieanlagen führen, heißt es in der Beschlussvorlage. Aktuell liegen für sechs Windkraftanlagen Baugenehmigungsanträge beim Kreis vor. Bewilligt ist noch keiner. Zwei Anlagen liegen außerhalb der ausgewiesenen Windvorrangzonen. Die anderen entsprechen nicht den Festsetzungen des Bebauungsplanes. Mit allen Anlagenbetreibern sei man in Gesprächen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden, so Möllers. Da die Konkretisierung gesetzlicher Vorgaben bezüglich des zukünftigen Ausbaus der Windenergie sowohl in NRW als auch im Bund noch etwas dauern werde und die Frist, einen Flächennutzungsplan zu ändern am 23. Juni ablaufe, wollte die Verwaltung eine Entscheidung des Rates haben. Vier Optionen zur Auswahl Vier Optionen hatten Bauamtsleiter Thomas Sänger vorgestellt. Einstimmig war der Rat für eine so genannte Positivplanung. Es sollen Sondergebiete mit der Zweckbestimmung &bdquo;Windenergie“ ausgewiesen werden. Dafür hat der Rat die Einleitung des Bauleitplanverfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen. Die Verwaltung wird beauftragt, die erforderlichen Planungsleistungen an ein Ingenieur-Büro zu vergeben. "Wir werden mehr Fläche benötigen" &bdquo;Es ist klar, dass wir etwas mehr Fläche benötigen werden. Alle müssen von den Planern noch genau überprüft werden, natürlich auch bezüglich des Naturschutzes“, verdeutlichte der Bürgermeister. Dem stimmte auch Hermann Striewe, Fraktionsvorsitzender der CDU, zu und fügte an: &bdquo;Es ist gut, wenn wir den Windanlagenbetreibern zeigen, dass wir gewillt sind mehr Flächen anzubieten. Wir haben immer gut mit ihnen zusammengearbeitet.“ Allerdings merkte Striewe an, dass der Zeitpunkt nicht gut sei, da die 1.000-Meter Abstand noch einkassiert werden könnten. Harald Jansen (SPD) wies noch einmal darauf hin, dass die Gemeinde jetzt bereits die dreifache Menge an Strom produziere, die sie brauche. &bdquo;Wenn aber neue Windräder entstehen, dann sollen auch die Bürger daran beteiligt werden. Nicht irgendwelche Großkonzerne sollen das dicke Geld machen, es soll bei den Menschen, die hier leben, bleiben“, so Jansen. Das führe auch zu mehr Akzeptanz in der Bevölkerung für die Windenergie. "Wir wollen die Planungshoheit haben" Dieser Vorschlag wurde auch mit in den Beschluss eingearbeitet. Der Planer soll auch überprüfen, ob Bürgerwindräder möglich sind. Das begrüßte Ursula Kaibel von Bündnis 90 /Die Grünen sehr. Ein Bürgerwindrad hätten die Grünen schon sehr lange auf ihrer Wunschliste. Auch die SPD stimmte für den Beschluss. &bdquo;Man sollte aber offen lassen, welche Sondergebiete wir nehmen. Wichtig ist, mit den Betreibern zu sprechen“, meinte der Fraktionsvorsitzende Ulrich Meyer. Das letzte Wort hatte Bürgermeister Matthias Möllers, der klarstellte: &bdquo;Wir als Gemeinde sind bereit zu liefern. Wir wollen aber die Planungshoheit haben und auch mal deckeln können.“

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