Rahden Bonner Bahn will Sulinger Kreuz übernehmen

Rahden. Die Deutsche Bahn AG hält an ihren Plänen für die so genannte Südschleife in Sulingen fest - deren Bau würde eine durchgehende Bahnlinie von Rahden Richtung Bremen unterbrechen. Das Vorhaben ist ein Fall für die Richter.Die Bahn plant, zwischen den Strecken Rahden-Bassum und Diepholz-Nienburg südlich von Sulingen eine Querspange als Verbindung beider Trassen zu bauen. Der Bahnhof Sulingen würde damit vom Gleisnetz abgetrennt, die Linie von Rahden gen Norden unterbrochen. Laut Planfeststellungsbeschluss hat die Bahn AG Baurecht für die Südschleife.Dagegen wehrt sich die Bonner Rhein-Sieg-Eisenbahn, die die Strecken des Sulinger Kreuzes nutzen möchte und ein Verkehrsbedürfnis angemeldet hat. Die Bonner sind deshalb vor das Bundesverwaltungsgericht nach Leipzig gezogen, mit dieser Möglichkeit der Revision hatte die RSE einen Erfolg erzielt. Einen Termin für eine Verhandlung gebe es noch nicht, sagte gestern Daniel Preis von der Rhein-Sieg-Bahn.Auf Fragen nach dem Projekt gibt sich der Staatskonzern wie gewohnt einsilbig. Man halte an den Südschleifen-Plänen fest und warte auf das Gerichtsverfahren, teilte ein Konzernsprecher mit.Exxon Mobil betreibt von seiner Produktionsstätte in Barenburg noch Güterverkehr - pro Woche fährt nach Exxon-Angaben ein Ölzug. Änderungen seien nicht geplant, da der Transport von Reinöl per Bahn zur Raffinerie nach Lingen der sicherste Weg sei, so Exxon-Sprecher Klaus Torp.Ob sich der teure Bau einer Südschleife bei Trasseneinnahmen von rund 150 Euro pro Zog rechnet? Die bundeseigene DB AG ist auch da wenig mitteilsam. Die Südschleife sei weiterhin für die DB wirtschaftlich sinnvoll - sonst würde das Projekt auch nicht weiter verfolgt, heißt es lapidar. Dabei würden nicht nur die Trassenerlöse betrachtet, sondern auch "verkehrliche Aspekte". Was das konkret heißen soll? Der Konzern bleibt äußerst "mundfaul": Es bleibe bei der "allgemeinen Aussage", teilte die DB auf Nachfrage mit. Bei der DB könne es schon mal um das Recht haben und das Recht bekommen gehen, merkte RSE-Mann Daniel Preis zum Verhalten des Konzerns an.Kritiker der DB-Planungen bezweifeln den Nutzen dieses Projektes, mit dem aus ihrer Sicht Bahn-Infrastruktur ohne Grund zerstört würde. In Frage stellen Südschleifen-Gegner die Berechnungen für das Projekt, das mit erheblichen Kosten verbunden ist.Schließlich hat der Güterverkehr zwischen Barenburg, Sulingen und Diepholz deutlich abgenommen, nachdem Exxon die Schwefelzüge Ende 2013 eingestellt hatte. Nun gibt es wöchentlich einen Zug, dessen Lok im Bahnhof Sulingen umgesetzt werden muss.Die Stadt Sulingen hatte bislang bei den Planungen für die Innenstadt-Sanierung einen Korridor für die Bahnlinie freigehalten. Daran habe sich auch nichts geändert, das sei nach wie vor der Fall, erklärte Bürgermeister Dirk Rauschkolb."Ich hoffe, dass wir künftig die Bahninfrastruktur und die verkehrliche Erschließung des Sanierungsgebietes ,Nord? gleichberechtigt fortentwickeln können. Hier bedarf es aber noch Lösungen, wie beispielsweise bei Erhalt der Bahntrasse Querungen möglich sein werden", so Bürgermeister Dirk Rauschkolb gegenüber der Neuen Westfälischen.

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