Porta Westfalica Mindestens 50.000 Euro verdient: 23-Jähriger sahnt mit Drogendeals ab

Porta Westfalica. Dass er auch im Fall eines Geständnisses mit einer Haftstrafe - die möglicherweise zur Bewährung ausgesetzt werden wird - rechnen muss, darüber dürfte sich Sven U. (Name geändert) sicherlich im Klaren sein. Deutlich problematischer könnte für ihn werden, dass der Erlös, den er mit seinen illegalen Geschäften erzielt hat, als Wertersatz eingezogen werden soll. Geld, das er schon längst nicht mehr hat. Der 23 Jahre alte Mann aus Porta Westfalica muss sich derzeit wegen des Verdachts des bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln sowie Verstoßes gegen das Waffengesetz vor dem Bielefelder Landgericht verantworten. &bdquo;Ihm tut die Sache leid. Es ist richtig, was in der Anklage steht", erklärte Verteidiger Paulo Dias in der Verhandlung namens seines Mandanten. Am 20. Juli 2020 hatte es eine richterlich angeordnete Durchsuchung der Wohnung von Sven U. in Porta Westfalica gegeben. Dabei stießen die Ermittler auf eine Marihuanaplantage: In einem eigens dafür hergerichteten Zimmer standen drei sogenannte Grow-Zelte, in denen sich 163 Pflanzen nebst sieben Mutterpflanzen befanden. Mindestens drei Ernten soll U. erzielt haben, deren Ertrag stets zwischen 2,45 und 4,08 Kilogramm Marihuana betrug. Neben Drogen fanden Ermittler auch eine Machete Rund zwei Kilogramm hiervon hatte er, auch das räumte er vor Gericht ein, für den Eigenkonsum einbehalten. Den Rest verkaufte der Angeklagte - abgesehen von rund einem Kilogramm, das sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung noch in der Wohnung befand. Eine vierte Ernte wurde durch das Einschreiten der Ermittler verhindert. Ein anderes Zimmer der Wohnung nutzte der 23-Jährige für das Abwiegen und Verpacken des Rauschgifts für den Verkauf. Dort hatte er darüber hinaus eine Machete, eine Soft-Air-Langwaffe sowie ein Einhandmesser gelagert. Im Flur fanden die Polizeibeamten darüber hinaus einen Baseballschläger sowie - auf der Garderobe - zwei Wurfsterne. 52.650 Euro soll Sven U. mit dem Verkauf des Marihuanas verdient haben - und dabei sei schon die untere Grenze zugrunde gelegt worden, sagte Staatsanwalt Daniel Jobes in der Verhandlung vor der XX. Großen Strafkammer des Landgerichts. Dieser Betrag dürfte somit, so sieht es der Gesetzgeber vor, der Einziehung unterliegen. Rechtsanwalt Paulo Dias gab zu bedenken, dass man bei Anwendung der Vorschrift junge Menschen möglicherweise gleich wieder in die nächste Straftat treibe. Der Prozess wird am 1. März fortgesetzt.

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