Wolf in Minden gesichtet

Wolf in Minden-Lübbecke? Das sagt der Kreis zu den mutmaßlichen Sichtungen

Jungwölfe verlassen ihre Rudel und durchqueren weite Gebiete. Sichtungen im Kreis Minden-Lübbecke häufen sich. Was bedeutet das für die Region?

Aktuell kommt es im Kreis Minden-Lübbecke verstärkt zu Wolfssichtungen. | Symbolbild | © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dp

12.11.2025 | 12.11.2025, 15:18

Kreis Minden-Lübbecke. Im Kreis häufen sich die Sichtungen von Wölfen, insbesondere von Jungwölfen, die ihre elterlichen Rudel verlassen haben, um eigene Reviere zu finden. Diese jungen Wölfe, die im Alter von 10 bis 22 Monaten geschlechtsreif werden, legen oft erstaunliche Strecken zurück und durchqueren dabei unbekannte Gebiete, was zu vermehrten Sichtungen führt.

Die aktuellen Sichtungen im Kreisgebiet deuten auf einen Jungwolf hin, der das Revier seiner Eltern verlassen hat. Eine abschließende Auswertung des Videomaterials durch die zuständige Behörde LANUK steht noch aus. Wölfe sind bekannt für ihre weiten Wanderungen; ein Wolf aus Ostdeutschland wurde sogar in Spanien nachgewiesen.

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Lebensraum des Wolfes und Schutzmaßnahmen

Wer einen Wolf sieht, sollte Ruhe bewahren und seinen Hund anleinen. Es wird empfohlen, dem Tier nicht zu folgen, sondern Fotos oder Videos zu machen und diese beim Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) einzureichen. Diese Sichtungen werden im Wolfsmonitoring ausgewertet und fließen in den jährlichen Bericht des Bundesamts für Naturschutz ein.

Im Kreis Minden-Lübbecke ist die Siedlungsstruktur zersplittert, was die Ansiedlung von Wölfen erschwert. Dennoch sind wandernde Wölfe jederzeit möglich, besonders in der Nähe der Landesgrenze zu Niedersachsen, wo einige Wolfsrudel bekannt sind. Seit September 2023 gibt es in der Region Fördergelder für den Schutz von Weidetieren, die bei der Landwirtschaftskammer NRW beantragt werden können.

Die Bevölkerung wird ermutigt, Sichtungen digital beim LANUK zu melden, um das Monitoring zu unterstützen und die Sicherheit von Mensch und Tier zu gewährleisten.

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INFORMATION


Verhalten bei einer Wolfsbegegnung

• Nicht versuchen, sich dem Wolf zu nähern, ihn anzufassen oder zu füttern!• Nicht weglaufen – am besten stehen bleiben und abwarten, bis sich der Wolf zurückzieht.• Wenn man selbst den Abstand vergrößern will, langsam zurückziehen.• Man kann den Wolf auch vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht (laut ansprechen, in die Hände klatschen, mit den Armen winken). (vgl. Wolf in Nordrhein-Westfalen - Aktuelles)