Minden/Porta Westfalica Kreispolitik spricht sich gegen Bau einer neuen ICE-Strecke aus

Minden/Porta Westfalica. Parallel zum Mindener und Portaner Stadtrat hat auch die Kreispolitik eine Resolution für den Ausbau und die Modernisierung der vorhandenen Bahnstrecken zwischen Bielefeld und Hannover verabschiedet. Adressaten sind die Verkehrsministerien auf Bundes- und Landesebene mit den verantwortlichen Ministern und Staatssekretären, die Deutsche Bahn, die Vorsitzenden der Verkehrsausschüsse in Berlin und Düsseldorf sowie die heimischen Bundestags- und Landtagsabgeordneten. Der Beschluss im Kreisausschuss war einstimmig. Die Politiker bekräftigen die seit Jahren vertretene Position des Kreises Minden-Lübbecke zum aus ihrer Sicht überfälligen viergleisigen Ausbau der Strecke zwischen Minden und Haste: Dieser liege im elementaren Interesse des gesamten Kreises &bdquo;und ist schnellstmöglich durchzuführen". Gleiches gelte für die Einrichtung eines ICE-Systemhalts in Minden, der für die Region von immenser struktureller, wirtschaftlicher und verkehrspolitischer Bedeutung wäre. Negative Auswirkungen für Porta Die Kreis-Politiker lehnen die zuletzt ins Gespräch gebrachten Streckenvarianten für eine neue ICE-Strecke, die vor allem für Porta Westfalica negative Auswirkungen haben könnten, &bdquo;aus ökologischen, verkehrspolitischen, wirtschaftlichen und raumplanerischen Gründen als insgesamt unverantwortlich ab". Grundsätzlich unterstütze man die Realisierung eines deutschlandweit abgestimmten integralen Taktfahrplans, den sogenannten Deutschlandtakt, und die dafür erforderlichen Investitionen in Infrastruktur, Technik sowie Organisation des Netzes der Deutschen Bahn. Verbunden sei dies mit der Hoffnung auf schnellere Verbindungen und bessere Anschlüsse für den Fern-, Nah- und Güterverkehr. Der Neubau einer ICE-Trasse ist aus Sicht der Politiker aber der falsche Weg. &bdquo;Diese Ziele können nur mithilfe von massiven Investitionen in Sanierung, Revitalisierung und Ausbau des vorhandenen Bahnnetzes erreicht werden." Vorgabe soll gestrichen werden Es sei zu befürchten, dass hohe Investitionskosten und langwierige Bauzeiten für wenige Strecken die flächendeckende Verbesserung des Eisenbahnnetzes unnötig verzögerten und einer Steigerung der Bahn-Attraktivität entgegenstünden, heißt es in der Resolution. Die Kreispolitiker fordern von der Bundesregierung, dass die Vorgabe einer Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld von 31 Minuten ersatzlos gestrichen werde, so dass der Ausbau der Bestandsstrecke möglich werde. Bedauerlicherweise seien bislang fünf Neubau-Trassen als Planungsvarianten vorgestellt worden, von denen drei die Fahrtzeit von 31 Minuten nicht einhalten. &bdquo;Wir fordern, dass als 6. Variante der durchgängige Ausbau der Bestandsstrecken in den Planungsauftrag aufgenommen wird."

Mehr zum Thema