Oldtimer- und Motorrad-Fans bei Rallye unterwegs im Lübbecker Land

Lübbecker Land. Was man nicht alles im Internet erwerben kann? Florian Voigt ist jedenfalls über eBay Kleinanzeigen auf die beiden ältesten Automobile der 8. ADAC Rallye Stemweder Berg Klassik gestoßen. Er selbst steuerte den bordeauxroten Opel Olympia 51, Baujahr 1952, und Mutter Heike Vogt den noch zwei Jahre älteren schwarzen Mercedes Benz 170 S. Mehr als 100 Teilnehmer hatten sich für die Doppelveranstaltung, die Oldtimer Ausfahrt und 72. ADAC Westfalen-Lippe-Fahrt für Motorrad-Veteranen, angemeldet. Traditionell ist der Saalbetrieb Rosengarten in Haldem Start und Ziel der Ausfahrten, die über zwei Etappen mit insgesamt 100 Kilometer führte. Hier ging pünktlich um 11.01 Uhr der Vorjahressieger Jens Stammerjohann aus Hohenfelde mit seiner DKW NZ 350 Baujahr 1939, an den Start. Der langjährige Stammgast beim AMC Stemweder Berg war auch der erste, der auf dem Parkplatz Königsmühle in Lübbecke eintraf. Glänzende Augen der Oldtimer-Fans Hier hatten die Organisatoren um die Fahrtleiter Willi Weingärtner und Olaf Landwehr für die Fahrer und Fahrerinnen eine 30-minütige Pause eingeplant und hier erwarteten schon die Oldtimer-Fans mit glänzenden Augen die historischen Zwei- und Vierräder. Nachdem die Durchgangskontrolle bei Marianne Priesmeier und Marianne Weingärtner absolviert war, bestand die Gelegenheit, die alten Schätzchen ausgiebig zu bestaunen und mit ihren Besitzern ins Gespräch zu kommen. Zu den vielen Fahrern, die die Ausfahrt durch das reizvolle Lübbecker Land seit vielen Jahren schätzen, ist Rudi Mähler aus Schalksmühle, nordwestlich von Lüdenscheid. Er hatte seine Tornax 1/30, Baujahr 1930, mit dem Hänger transportiert. &bdquo;Es macht Spaß durch die schöne Landschaft zu fahren, sich mit den anderen Fahrern zu treffen und auszutauschen“, sagt der 82-Jährige. Der gelernte Autoschlosser pflegt und repariert seine Maschinen selbst. Er hat noch eine 250-er Tornax, Baujahr 1954, und eine MZ KBK, Baujahr 1957, in seiner Garage stehen. Da die Veteranen-Fahrt durch das Lübbecker Land relativ flach ausfällt, hat er sich für sein ältestes Motorrad entschieden. Werner Stockmann war mit 88 Jahren der älteste Teilnehmer Bereits seit 1980 nimmt Werner Stockmann aus Dielingen an der Veteranen-Ausfahrt teil. Stellte er lange Jahre mit seiner Progress, Baujahr 1905, das älteste Motorrad, hatte er sich dieses Mal – wie bereits im Vorjahr – für seine Triumph BD 250, die auch schon 80 Jahre auf dem Buckel hat, entschieden. &bdquo;Die ist leichter zu fahren“, erklärte der mit 88 Jahren älteste Teilnehmer. So war die Harley Davidson JE, Baujahr 1925, von Hermann Maßmann aus Bohmte das älteste Schätzchen. Seit rund 20 Jahren ist die top-gepflegte Maschine einer der Hingucker der Veranstaltung und wurde auch in Lübbecke von vielen Motorradfans ausgiebig bewundert. &bdquo;Die Harley ist zwar im Stammsitz der Firma in Milwaukee gebaut worden, war aber für den Export bestimmt“, plaudert Maßmann aus dem Nähkästchen. Er hat sie vor vielen Jahren auf einem Teilemarkt in Mannheim erstanden. Die alte Technik hat ihn einfach fasziniert und so pflegt und repariert er sein Schmuckstück natürlich selbst. Lothar Müller kam aus der Schweiz und hatte die weiteste Anfahrt Die weiteste Anfahrt mit rund 770 Kilometern hatte Lothar Müller aus dem schweizerischen Ittenthal in Kauf genommen. Er stammt aus Delbrück, arbeitet aber bereits seit 30 Jahren in der Schweiz. An diesem Wochenende hatte er gleich zwei gute Gründe, die alte Heimat zu besuchen. Seine Mutter feierte Geburtstag und die Veteranen-Ausfahrt. 20 Motorräder nennt er sein eigen, alle gebraucht und günstig erworben, versichert er. Drei davon stehen in einer Garage in Sennelager. Im Lübbecker Land war er mit seiner Honda CB 125, Baujahr 1976, an den Start gegangen. "Ich war als Kind immer schon dabei" &bdquo;Mein Vater war Berufskraftfahrer und hat an den Wochenenden immer seine Fahrzeuge gepflegt, Da war ich schon als Kind immer dabei. Ich habe einfach Benzin im Blut“, erzählt er schmunzelnd. Und: &bdquo;Es macht immer Spaß, bei den Ausfahrten Leute wieder zu treffen oder neue kennenzulernen“, sagt er und macht sich auf den Weg zum ADAC-Wagen, wo Astrid Drescher Getränke an die Teilnehmer verteilt. Sie gehört zu dem 45-köpfigen Helferteam um Willi Weingärtner und Olaf Landwehr, das für einen reibungslosen Ablauf der Fahrt sorgt. Auf zwei Etappen geht die abwechslungsreiche Fahrt durch den Mühlenkreis. &bdquo;Wir ändern die Routen Jahr für Jahr, bleiben aber stets im Altkreis“, erläutert Willi Weingärtner, der mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden ist. Neben Zeitkontrollen und Durchfahrtskontrollen sind auch vier Gleichmäßigkeitsaufgaben zu erfüllen. Die Teilnehmer müssen hier eine bestimmte Strecke in einer vorher festgelegter Zeit absolvieren.

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