Kreis Minden-Lübbecke

Neue Autos für die Polizei: Verbrecherjagd mit 206 km/h Spitze

Die bei den Beamten unbeliebten BMW-Streifenwagen werden im Kreis Minden-Lübbecke Schritt für Schritt mit neuen Ford- und Mercedes-Fahrzeugen ausgetauscht. Darüber freuen besonders große Polizisten.

Die Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke stellte den neuen Ford Focus S-Max und den Mercedes Vito vor. | © Polizei

26.11.2019 | 26.11.2019, 11:04

Minden-Lübbecke. Nachdem der erste Ford S-Max bereits im September seine Feuertaufe hatte, sind jetzt auch die ersten Mercedes-Benz Vito bei der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke in Dienst genommen worden. "Somit rollen ab sofort die Streifenwagen der neuesten Generationen auf den Straßen des Mühlenkreises", so Polizeisprecher Thomas Bensch. Sie lösen sukzessive den BMW-Streifenwagen ab, die nach ihrer Einführung bei den Polizisten auf starke Kritik gestoßen waren. Moniert wurde unter anderem der mangelnde Stauraum und der fehlende Platz für größere Beamte. Für die wurde der ohnehin knappe Raum noch enger, sobald ein Gefangener auf der Rückbank transportiert werden musste - von der immer umfangreicher werdenden Ausrüstung ganz zu schweigen.

Diese Probleme sollen bei Einsätzen mit den neuen Modellen nicht mehr auftreten. Aktuell sind in Minden vier S-Max als Einsatzfahrzeuge sowie ein Mercedes-Benz Vito für die Hundeführer im Einsatz. Auf den Straßen von Bad Oeynhausen sind ein S-Max sowie ein Vito als Streifenwagen unterwegs. Die Kolleginnen und Kollegen der Polizeiwache Lübbecke nutzen einen Vito. "Ein moderner Fahrzeugpark verbessert die Arbeitsbedingungen unserer Polizisten im Streifendienst", sagt Behördenleiter Ralf Niermann. "Sie brauchen für ihren mobilen Arbeitsplatz sichere und funktionale Fahrzeuge."

Neue Fahrzeuge werden gekauft, nicht geleast

Auch wenn es für die Beschaffung Vorgaben gab, bekamen die einzelnen Behörden diesmal mehr Entscheidungsspielraum. So werden zu einem Drittel S-Max und zu einem Drittel Vitos angeschafft. Beim letzten Drittel konnte der Bedarf selbst bestimmt werden. So hat die heimische Kreispolizeibehörde 23 S-Max sowie zwölf Vitos geordert. Im Gegensatz zu den Vorgänger-Streifenwagen sind die Neuen gekauft statt geleast. Insgesamt besteht die Flotte der auszutauschenden Fahrzeuge der Kreispolizeibehörde aus 35 Wagen.

Wenn die derzeitigen Leasingfahrzeuge sukzessive ersetzt werden, liegt deren Fahrzeugalter dann im Schnitt bei rund drei Jahren. Bei den neuen Modellen handelt es sich um Dieselfahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 6d-Temp, beide fahren mit 190 PS und haben Automatikgetriebe. Der Vito aus dem Segment "Utility" ist 4,9 Meter lang, beschleunigt in 10,8 Sekunden von null auf 100 km/h und fährt bis zu 204 Stundenkilometer. Der S-Max-Van ist knapp 4,8 Meter lang, in 9,9 Sekunden bei 100 km/h und fährt 206 km/h in der Spitze. Die Erneuerung der Polizei-Fahrzeuge wird das Land Nordrhein Westfalen bis 2021 rund 116 Millionen Euro kosten. In diesem Jahr werden die ersten 500 Streifenwagen ausgeliefert, 2200 Fahrzeuge sollen insgesamt angeschafft werden.