Espelkamp-Frotheim. Die Sonne strahlte am Samstag über den Osterwald in Frotheim. Doch so rechte Freude wollte bei Hans-Jürgen Müller nicht aufkommen. Das schlechte Wetter der Tage zuvor hatten dem 1.Vorsitzenden des Modell-Sport-Clubs Falke und viele der befreundeten und treuen Modellbauer und Hubschrauberpiloten die gute Laune vermiest.
50 Jahre MSC "Falke"
Am Wochenende 6. und 7. September lädt der Modell-Sport-Club "Falke" ab 9 Uhr zu seinem Jubiläums-Freundschaftsfliegen "50 Jahre MSC Falke" ein. Auch in diesem Spätsommer werden wieder viele befreundete Modellbauer und Piloten erwartet, die, wie die eigenen Vereinsmitglieder, in gekonnten Vorführungen ihre Flugmodelle präsentieren und am Rande des Flugfeldes in Fachgespräche bereitwillig ihr Wissen weitergeben wollen.Es werden alle Modellgrößen und Antriebsarten zu sehen sein. Neben den Zwei- und Viertaktmotoren werden auch wieder eine Vielzahl von kleinen und großen Elektromodellen zu sehen sein.
Für das leibliche Wohl der Aktiven und der Schaulustigen wird auch wieder in bekannter Art und Weise gesorgt werden.
"Im letzten Jahr waren noch mehr als 80 bei unserem Modellhubschraubertreffen, heute sind es keine 40", brummte Hans-Jürgen Müller am Rand des Fluggeländes. Dort, wo sonst die Hobbybastler stolz ihre eigenen Modelle zeigten und einige Aussteller Neuheiten präsentierten, hatten sich ungewohnte Lücken aufgetan.
Einer von denen, die sich von den ungünstigen äußeren Umständen nicht haben abhalten lassen nach Frotheim zu kommen, war Mike Keltz. Er hatte gerade unter dem Applaus der Schaulustigen eine gekonnte Flugvorführung mit seiner gelben Hughes 500 beendet. "Wenn es geht, komme ich jedes Jahr her", sagt der Sulinger. Inspiriert von seinen Bruder ist er seit 2008 dem Hubschrauberfliegen verfallen. "Das ist reines Hobby, Modelle bauen und fliegen", unterstreicht er. Wie die meisten Piloten baut er seine Flieger selbst. Als zweiten Hubschrauber hat er einen T-Rex 600, ein Drei-D-Modell aus dem Baukasten mitgebracht. Die sind vor allem bei den jüngeren Piloten beliebt, die damit spektakulär mit Loopings, Sturzflügen und vielem mehr durch die Luft jagen.

Das ist nichts für Sebastian Pech und Tim Berling aus Hamburg. Berling hat seinen CH 46 Seaknight mitgebracht, ein Turbinen getriebenes Modell der Königsklasse. Die Rotorblätter haben einen Durchmesser von 1,80 Meter, und der Rumpf ist 1,60 Meter lang. Der passionierte Modellbauer hat nicht nur das Chassis komplett selbst gebaut, sondern auch die Technik entwickelt. Wieviel Stunden er investiert hat, kann er gar nicht sagen.
Seit 20 Jahren fliegt Tim Berling und ist nach einigen Jahren Pause wieder nach Frotheim gefahren. "Leider hat sich die Veranstaltung mehr in Richtung Drei-D-Modelle entwickelt", bedauert er als leidenschaftlicher Anhänger des Scale, des naturgetreuen Fliegens.
In Frotheim ist jeder Pilot mit seinem Modellhubschrauber willkommen und die familiäre Atmosphäre wird allgemein geschätzt. Am Rande des Flugfeldes geben die Experten bereitwillig Auskunft und ihr Wissen weiter. Für das leibliche Wohl der Aktiven und der Schaulustigen ist auch wieder gesorgt. Die Kaffee- und Kuchenstube der MSC-Frauen im Vereinsheim wird weithin geschätzt.
Auf besseres Wetter setzt der MSC Falke am Sonntag, 29. Juni, wenn er ab 9 Uhr den RC-4-Segler-Wettbewerb auf seinem Modellflugplatz am Kleiholzweg veranstaltet.