Verzicht Nach Kritik an Doppelfunktionen: Kreisbrandmeister tritt von seinem Amt zurück

Kreis Minden-Lübbecke. Kreisbrandmeister Michael Schäfer tritt zu Ende Oktober nach neun Jahren von diesem Amt zurück. Als Grund nennt er nicht seinen Abschied als Leiter des Feuerwehrtechnischen Zentrums (FTZ) in Hille und seine neue Position als hauptamtlicher Leiter der Oeynhauser Rettungswache. Stattdessen habe die Berichterstattung "in den hiesigen Lokalmedien" zu seiner Entscheidung geführt. Das schreibt er in einer Mail an Feuerwehrkreise, die dem "Mindener Tageblatt" vorliegt. Wiewohl Schäfer die Berichterstattung nicht kommentieren wolle, schreibt er dann doch, diese habe er als "sehr persönlich" erlebt, was zu "einer Neubewertung meines ehrenamtlichen Engagements geführt" habe. Was er an der sachlichen Berichterstattung zu Ämterhäufung, Interessenskonflikten und feuerwehrinterner Kritik an seiner Qualifikation als "persönlich" erlebt hat, schreibt Schäfer nicht. Für eine Stellungnahme war er nicht zu erreichen. Schäfer verkündet, dass er Landrat Ali Dogan (SPD) am Montag um "die Entlassung aus der Funktion des Kreisbrandmeisters des Kreises Minden-Lübbecke und dem damit verbundenen Ehrenbeamtenverhältnis gebeten" habe. Der Schritt werden Ende Oktober wirksam. Er verzichte - wiederum "aus ganz persönlichen Gründen" auf eine Verabschiedung durch Politik, Verwaltung und Feuerwehr: "Abschiede sind nicht meine Stärke." Schäfer bleibt Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Allen Vertretern aus diesen Bereichen danke er allerdings "für die stets angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit". Er bleibe "Mitglied der Einsatzabteilung meiner Heimatfeuerwehr in Porta Westfalica". Die Amtsgeschäfte als Kreisbrandmeister werde er im Laufe des Oktobers an seine beiden Stellvertreter Nico Czimmernings und Thomas Podschadly übergeben. Ihnen dankte er für die gute Zusammenarbeit. Vor dem Rücktritt hatte es in den zurückliegenden Wochen und Monaten Diskussionen um Schäfers Qualifikation geben. Kritik gab es beispielsweise von Mitarbeitern der Leitstelle. Die leitet Schäfer zwar, darf als Nicht-Berufsfeuerwehrmann dort aber keinen Notfall-Anruf entgegennehmen. Überhaupt sei der Posten auf Schäfer zugeschnitten worden. Und die Gleichzeitigkeit der hauptamtlichen Leitung und der ehrenamtlichen Tätigkeit als Kreisbrandmeister sei ungünstig, da Schäfer sich letztlich selbst zu überwachsen habe. Es hatte ein Verwirrspiel an Ausschreibungen gegeben Verwunderung gab es in Feuerwehrkreisen auch in Bad Oeynhausen darüber, dass ab dem kommenden Jahr in Schäfer ein freiwilliger Feuerwehrmann eine hauptamtliche Wache leiten wird. Der umstrittenen Entscheidung war ein Verwirrspiel an Ausschreibungen vorausgegangen. Zunächst hatte die Stadt einen hauptberuflichen Feuerwehrmann gesucht und Schäfer hatte bei der Stellensuche fachlich unterstützen sollen. Schließlich wurde er selbst zum Kandidaten und eine zweite Ausschreibung traf auf seine Qualifikation zu. Landrat Ali Dogan bedauert Schäfers Schritt Landrat Ali Dogan (SPD) ließ mitteilen, er bedaure Schäfers Schritt: &bdquo;Ich weiß, dass Michael Schäfer in seinen fast neun Jahren als Kreisbrandmeister diese Aufgabe stets mit viel Engagement und Herzblut erfüllt hat." Er respektiere den Schritt und danke ihm "herzlich für die großartige Arbeit, die er als Kreisbrandmeister für unsere Bürgerinnen und Bürger geleistet" habe. Zunächst würden die Stellvertreter übernehmen, die Neubesetzung des Kreisbrandmeister-Amts wird laut Kreis einige Zeit in Anspruch nehmen. Zunächst sei ein Anhörungsverfahren unter den Leitern der Feuerwehren des Kreises mit dem Bezirksbrandmeister nötig. Der Bezirksbrandmeister unterbreite anschließend dem Kreistag einen Vorschlag. Wenn der Kreistag diesem zustimme, ernennen der Landrat den Kreisbrandmeister. Das sei das übliche gesetzliche Verfahren.

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