Als polierter Diamant zurück Bad Oeynhausener Sielpark: Missstände sollen mit "Axt und Säge" behoben werden

Bad Oeynhausen. Überaltert, undurchdringlich und heruntergekommen: Das Bild, das sich den Landschaftsarchitekten der Planungsgesellschaft Kienleplan vor zwei Jahren bei ihrer Begehung des Sielparks geboten hat, war alles andere als erfreulich. Im Bürgerhaus Rehme stellten die Fachleute jetzt ihr Konzept zur Runderneuerung der Grünanlage vor und fragten die Bürger nach ihren Wünschen und Vorschlägen. Das Interesse war allerdings sehr bescheiden: Neben Mitarbeitern aus Rat und Verwaltung war nur eine Handvoll Interessierter gekommen, um sich in das Projekt einzubringen. Die hatten allerdings jede Menge interessanter Anregungen für das Entwicklungskonzept. Missstände mit &bdquo;Axt und Säge“ beheben So düster die Analyse des gegenwärtigen Zustands auch ist: Landschaftsarchitekt Urs Müller-Meßner ist sich sicher: &bdquo;Im Sielpark liegt die Zukunft Bad Oeynhausens“. Und mehr noch: &bdquo;Sie werden einen polierten Diamanten zurückbekommen“, verspricht der Ingenieur. Um die Zukunft der Grünanlage so gut wie möglich gestalten zu können, müssen zuerst einmal die größten Missstände mit, wie er es nennt, &bdquo;Axt und Säge“ behoben werden. Im zweiten Schritt soll es dann an die Sanierung der Wege, die in einem baulich schlechten Zustand sind, und an die Modernisierung der in die Jahre gekommenen Spiel- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche gehen. &bdquo;Dabei möchten wir keine vorgefertigten Spielplätze errichten, sondern offene Angebote schaffen“, nennt der Ingenieur ein Beispiel aus dem Entwicklungskonzept. Andere Ansätze sind die Zugänglichkeit der Uferbereiche der Fließ- und Stehgewässer, eine Neusortierung des Wegesystems und die Verbesserung der biologischen Vielfalt. Auch die sogenannten &bdquo;Konfliktzonen“ zwischen Fahrradfahrern und Spaziergängern sollen entschärft und eine vollständige Barrierefreiheit hergestellt werden. Das Ziel: einen Park für Mensch und Natur errichten. Eine Absicht, die bei den Bürgern gut ankommt. Denn: &bdquo;Es tut mir so weh, wenn ich mir den Sielpark ansehe“, beschreibt Manfred Kreylos seinen Eindruck vom Zustand der Grünanlage. &bdquo;Wenn es länger geregnet hat und man die Wege benutzt, ist man hinterher total verschlammt“, nennt der früher langjährige Abteilungsleiter im Staatsbad ein Beispiel. Ein Eindruck, den Thomas Heilig nur bestätigen kann: &bdquo;Der Sielpark wurde jahrzehntelang in der Pflege und Instandhaltung vergessen. Vor allem die Wege müssen in einen Zustand versetzt werden, in dem man auch nach drei Wochen Regen noch unbeschadet gehen kann“, sagt der Ratsherr, der als Gärtner einen fachmännischen Blick auf den Zustand hat. Über diese Kritik hinaus war der Wunschzettel der Bürger für die Neugestaltung lang. Da kommen Sitzmöbel mit Armlehnen für die ältere Generation genauso ins Spiel wie ein Beachvolley-Platz und eine Liegewiese. Vorschläge vom Paddelboot-Verleih bis zum Trimm-Dich-Pfad Die weiteren Vorschläge reichen von einem Kiosk und einem Paddelboot-Verleih bis hin zu einem Trimm-Dich-Pfad. Die Aufwertung der Gradieranlage, gemeinhin gern &bdquo;Saline“ genannt, kommt gleich mehrfach in der Wunschliste vor. Aber auch nutzbare Wege für Rollatoren, eine Hundewiese sowie die Geschwindigkeitsbegrenzung für E-Bikes liegen manchen Bürgern am Herzen. Ein anderer Vorschlag ist, Märchenfiguren, wie sie für die Innenstadt geplant sind, auch im Sielpark aufzustellen. Für Diskussion sorgten zum einen die bestehenden Angsträume als auch eine bessere Anbindung an die Innenstadt und die Parksituation, wenn die Grünanlage zu einem Publikumsmagneten wird. &bdquo;Wir nehmen alle Anregungen mit auf und werden sie in das Konzept einarbeiten“, verspricht Urs Müller-Meßner. Am 7. Juni stellen die Landschaftsarchitekten ihr überarbeitetes Konzept im Ausschuss für Stadtentwicklung vor.

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