Bad Oeynhausen Fördermittel: 432 Millionen Euro sind für Krankenhaus-Neubauten nötig

Bad Oeynhausen/Kreis Minden-Lübbecke. Mit knapp 528 Millionen Euro sind die beiden Krankenhausneubauten in Bad Oeynhausen und im Lübbecker Land veranschlagt. Diese Summe geht aus dem Förderantrag hervor, den die Mühlenkreiskliniken (MKK) fristgerecht zum 15. November 2021 gestellt haben. Mit einer Antwort vom NRW-Gesundheitsministerium rechnen MKK und Kreis im Frühjahr.Dieser Förderantrag, mit dem insgesamt Fördermittel in Höhe von 432,6 Millionen Euro beantragt werden, wurde der NW zugespielt. Aus ihm geht hervor, dass der Neubau in Bad Oeynhausen inklusive Abrisskosten für das alte Krankenhaus (10 Millionen Euro) nach heutigem Stand 224,9 Millionen Euro kosten soll. Der Krankenhausneubau im Lübbecker Land inklusive Parkplatz ist mit 288,7 Millionen Euro veranschlagt. Eine Erweiterung des Parkplatzes oder gar den Bau eines Parkhauses am neuen Bad Oeynhausener Krankenhaus beinhaltet der Antrag übrigens nicht.Wie berichtet, hatten der Kreistag und der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken im Herbst beschlossen, dem präferierten Vorschlag des Hamburger Beratungsunternehmen Lohfert & Lohfert zu folgen und sich für das sogenannte Szenario 1 ausgesprochen - mit dem Ziel, damit die Gesundheitsversorgung der Menschen im Kreis Minden-Lübbecke langfristig zu sichern. Dieses Szenario sieht vor, das Krankenhaus Bad Oeynhausen und die orthopädische Fachklinik "Auguste-Viktoria-Klinik" (AVK) in einem Neubau auf dem Krankenhausgrundstück an der Wielandstraße zusammenzulegen. Ebenso sollen die Standorte Lübbecke und Rahden in einem Neubau zusammengeführt werden. An allen vier Standorten gibt es erheblichen Sanierungsbedarf. Im Oktober hatte der MKK-Vorstandsvorsitzende Olaf Bornemeier in der Sitzung des Kreisausschusses auf die Gefahr von Betriebsschließungen in diesem Zusammenhang hingewiesen. Aktuell sind die Kommunen Lübbecke und Espelkamp vom Kreis beauftragt, Standortvorschläge zu machen. Knapp 95 Millionen Euro Eigenanteil Für die beiden Neubauten haben die Mühlenkreiskliniken eine förderfähige Bausumme von 432,6 Millionen Euro ermittelt. Laut Antrag sollen 216 Millionen Euro vom Bund aus dem Bundesstrukturförderfonds II kommen und die gleiche Summe soll das Land NRW beisteuern. Der Eigenanteil der MKK soll 95 Millionen Euro betragen. Die Fördermittel von Bund und Land werden über einen Zeitraum von insgesamt 12 Jahren veranschlagt - beginnend im Jahr 2021 bis ins Jahr 2032. Der erforderliche Eigenanteil soll über zehn Jahre aufgebracht werden - mit einer jährlichen Belastung von 14,7 Millionen Euro. Dagegen rechnen die Mühlenkreiskliniken Einsparungen aus Synergieeffekten in Höhe von 10,8 Millionen Euro pro Jahr. Etwa durch den Wegfall des jährlichen Defizits im Krankenhaus Rahden in Höhe von aktuell 4,6 Millionen Euro und die Einsparungen durch Instandhaltungskosten von jährlich 2,3 Millionen Euro.In ihrem Antrag verweisen die Mühlenkreiskliniken auch darauf, dass sie das Investitionsvolumen von rund 280 Millionen Euro für den Bau des Mindener Johannes-Wesling-Klinikums im Jahr 2008 immer noch erheblich belaste. Denn der Neubau musste bekanntermaßen vollständig aus Eigenmitteln bzw. Krediten finanziert werden.Bau im "laufenden Betrieb" Baubeginn für beide Projekten soll im Sommer 2025 sein. Das neue Krankenhaus im Lübbecker Land soll dann Anfang 2029 fertiggestellt sein und der Neubau in Bad Oeynhausen Anfang 2032. Die um drei Jahre längere Bauzeit in Bad Oeynhausen ergibt sich aus der Tatsache, dass der Neubau sozusagen "im laufenden Betrieb" in Modulbauweise auf dem Krankenhausgelände errichtet werden soll. Einen Förderantrag für den Neubau eines Krankenhauses an gleicher Stelle hatten die MKK - wie berichtet - bereits im Jahr 2020 gestellt.Bekanntlich wurde der Antrag vom NRW-Gesundheitsministerium abgelehnt - auch mit der Begründung, Kooperationsmöglichkeiten mit dem Herz- und Diabeteszentrum NRW seien zu wenig berücksichtigt worden. In dem neuen Antrag wird nun der Plan eines Klinik-Campus verfolgt, in dem insbesondere die Geburtshilfe des Krankenhauses Bad Oeynhausen Wand an Wand mit dem HDZ liegen soll, um kardiologische und diabetologische Risikoschwangerschaften und -geburten sicher betreuen zu können.Aufgrund dessen haben die MKK von ihrer ursprünglichen Bauplanung abgesehen. Gebaut werden soll nun in zwei Stufen. Unmittelbar westlich vor dem bestehenden Krankenhaus soll zunächst ein kompakter Baukörper entstehen, der die Bettenhäuser West und Ost ersetzt. Nach Inbetriebnahme des Kompaktbaus werden die Bettenhäuser abgerissen, um Platz für den zweiten Bauabschnitt zu gewinnen. In dem zweiten Gebäudeteil sollen die restlichen Pflegebereiche, die zentralen Untersuchungs- und Behandlungsbereiche, die zentrale Notfallaufnahme, der OP-Trakt, Intensiv- und Überwachungsstation sowie die Wöchnerinnen-Station untergebracht werden. Letztere werde dann über eine Brücke unmittelbar mit den auf dem HDZ-Gelände zu errichtenden Entbindungsbereichen angebunden.Geplant ist ein Klinik-Campus in viergeschossiger Bauweise für ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit etwa 250 Betten. Derzeit hat das Krankenhaus Bad Oeynhausen 240 Betten und die AVK 104. Das neue Krankenhaus soll eine Gesamtfläche von knapp 35.000 Quadratmetern haben.

Bad Oeynhausen Fördermittel: 432 Millionen Euro sind für Krankenhaus-Neubauten nötig

Mehr zum Thema

Newsletter Bad Oeynhausen

Wunderbar. Fast geschafft!