Bad Oeynhausen. Für Ralf Jaworek stehen nicht die Heilquellen im Mittelpunkt seiner Sorge. Er macht sich angesichts der hohen Mineralwerte - darunter Chlorid -, die im Baggerteich im Kieswerk am Deesberg gefunden wurden, vor allem Gedanken darüber, ob diese Salzlast die Trinkwasserversorgung in Bad Oeynhausen gefährden könnte. "Ist die Trinkwasserversorgung für den Süden der Stadt gesichert", fragte Jaworek am Donnerstag im Umweltausschuss.
Das Staatsbad hatte im August vergangenen Jahres Proben aus dem durch den Kiesabbau entstehenden Sees in unmittelbarer Nähe der Weser entnommen. Die Werte, die die Analyse des Seewassers ergaben, wiesen eine sehr hohe Leitfähigkeit aus - Hinweis darauf, dass extrem viele Mineralien in dem Wasser enthalten sind. Daraufhin untersuchte das Büro Schmidt + Partner im Auftrag der Gut Deesberger Kiesgewinnungs GmbH und Co. KG den Baggersee und kam zu dem Schluss, „dass unzweifelhaft höher mineralisiertes Tiefenwasser in das Abgrabungsgewässer eintritt.“ Allerdings urteilten die Gutachter, dass davon auszugehen sei, „dass es sich um natürliche Tiefwasseraufstiege handelt, die nicht durch den Abbaubetrieb initiiert worden sind.“ Eine Analyse, mit der sich die Stadt so ohne weiteres nicht abfinden will, da sie vermutet, dass das Mineralwasser aus einer der Heilquellen im Untergrund des Kieswerks austritt.