Bad Oeynhausen Kreis bekommt weniger Impfstoff und soll ihn aus Düsseldorf abholen

Bad Oeynhausen. Eine Kürzung zum denkbar schlechten Zeitpunkt: In dieser Woche hat der Kreis seine offenen Impfangebote verdoppelt - in Bad Oeynhausen, Minden und Lübbecke wird zwei mal wöchentlich geimpft. Und prompt werden die bestellten Impfstoffmengen gekürzt. Der Kreis hatte für diese Woche 680 Vials - also Fläschchen - Biontech bestellt. "Diese Bestellung wurde uns auf 459 Vials gekürzt", teilt Kreissprecherin Mirjana Lenz auf NW-Anfrage mit. Parallel zur Bestellung habe der Kreis in der vergangenen Woche Kontakt mit dem Land aufgenommen und um Zuweisung von 300 Vials Biontech aus der Notreserve des Landes gebeten. Bestellungen über Apotheke "Heute haben wir die Mitteilung erhalten, dass wir daraus zwar 120 Vials erhalten, aber diese aus Düsseldorf abholen müssen", so Lenz weiter. Also können in dieser Woche nicht wie erhofft, bei den offenen Impfangeboten 5.880 Impfdosen verabreicht werden, sondern etwas mehr als 3.400. In der vergangenen Woche waren - wie berichtet - bei drei Angeboten 2.162 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Für die kommende Woche hat der Kreis 600 Vials Moderna und 1.360 Vials Biontech bestellt. Ein Vial Moderna enthält 120 Impfdosen, ein Vial Biontech sechs Dosen. Insgesamt entspräche das einer Menge für 20.160 Impfungen. Den Impfstoff bestellt der Kreis im übrigen ebenso wie die niedergelassenen Ärzte über die Apotheken. Das nächste offene Impfangebot in Bad Oeynhausen ist am Samstag von 14 bis 18 Uhr am Werre Park. Zwei Impfaktionen in Praxis Zwei Sonderimpfaktionen bietet Iris Jürgensmeyer, Fachärztin für Urologie, in ihrer Praxis an der Eidinghausener Straße 2 im Advent an. Am Sonntag, 5. Dezember, und am Sonntag, 19. Dezember, wird jeweils von 11 bis 13 Uhr mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech geimpft, teilt die Praxis mit. Die Anmeldung dazu soll ausschließlich über die Telefonnummer 0160/7686386, montags bis freitags zwischen 8 und 12 Uhr, erfolgen. Mit diesem Angebot beteiligt sich auch die Praxis Jürgensmeyer an dem von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) angeregten Adventsimpfen. "Allerdings soll das von KVWL initiierte Impfen wohl nur samstags stattfinden und so findet sich unser Angebot nicht in der von KWVL veröffentlichten Liste", teilt Praxismanager Detlev Schweckendiek weiter mit. Impfungen von Mitarbeitenden und Angehörigen Bereits seit geraumer Zeit bieten die Mühlenkreiskliniken ihren Beschäftigten und deren Angehörigen Impfungen an. "Wir verabreichen 300 bis 400 Impfungen pro Tag", teilt MKK-Sprecher Christian Busse auf Anfrage mit. Die Mitarbeiter würden an allen Standorten geimpft und die Angehörigen nach Terminvereinbarung im Mindener Johannes-Wesling-Klinikum. "Das Gros der Impfungen sind Booster-Impfungen, aber es sind auch immer mal wieder ein paar Erst- und Zweitimpfungen dazwischen", so Busse weiter. Wenn die Impfungen der mehr als 5.100 Mitarbeiter der Mühlenkreiskliniken abgeschlossen sind, könnte das Impfangebot geöffnet werden. "Wir haben die Kapazitäten und prüfen derzeit eine Ausweitung des Impfangebots", so Busse. Klinikum Herford impft stationäre Patienten Das Klinikum Herford bietet seinen stationär aufgenommenen Patienten eine Impfung gegen das Coronavirus an. Die Termine zur Patientenimpfung sind jeweils montags, mittwochs und freitags. Das Angebot umfasst Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff. Allerdings gelte dies nur für Patienten, bei denen keine medizinische Kontraindikation vorliegt, heißt es in der Mitteilung des Krankenhauses einschränkend. In den Mühlenkreiskliniken ist dies derzeit nicht der Fall. MKK-Sprecher Christian Busse nennt dafür die Gründe: "Geimpft werden bei uns nur gesunde Menschen und keine Patienten mit akuten Erkrankungen." Viele Patienten, die stationär aufgenommen sind, hätten aufgrund ihrer Erkrankung ein geschwächtes Immunsystem, das durch die Impfung zusätzlich belastet würde. Covid-19-Patienten in den Klinken Im Johannes-Wesling-Klinikum Minden werden 37 Corona-Patienten behandelt, davon 16 auf der Intensivstation. Fünf Personen werden künstlich beatmet. Im Herz- und Diabeteszentrum NRW werden derzeit acht Patientinnen und Patienten versorgt, davon fünf auf der Intensivstation. Ein 82-jähriger Mann aus Hille und eine 75-jährige Frau aus Petershagen sind verstorben. Schulen und Kitas An 83 Schulen im Kreisgebiet sind derzeit mindestens 499 Schüler und 31 Lehrkräfte und Mitarbeitende infiziert. In 29 Kindertageseinrichtungen im Kreisgebiet sind derzeit mindestens 32 Kinder und 14 Erzieherinnen und Mitarbeitende infiziert.

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