Bad Oeynhausen Blühende Oasen sollen Bad Oeynhausen zum Summen bringen

Bad Oeynhausen. Das sprichwörtlich fleißige Bienchen ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Als Bestäuber erbringen Insekten allein in Deutschland eine Wirtschaftsleistung im Gegenwert von vier Milliarden Euro jährlich, so hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) errechnet. Und sie sichern auch die Versorgung mit Lebensmittel aus Feld und Flur. Nur: Die Insekten, vor allem die Wildbienen, finden zu wenig Nahrungsquellen. Das ist der Ansatz für den BUND für seine Kampagne "Bad Oeynhausen erblüht", mit der mehr Blühpflanzen Platz in der Kurstadt finden sollen. Eine Aktion, die der Naturschutzverband im Schulterschluss mit Landwirten Stadt und Kirchengemeinden arbeiten. Mit einer Fotoaktion und dem kostenlosen Verteilen von Saatgut will der BUND aber vor allem auch private Gartenbesitzer für die Blüh-Offensive gewinnen. "Wichtig ist, dass wir auch die Privatgärten gewinnen" "Es wird in Bad Oeynhausen schon eine ganze Menge für die Dio-Diversität getan", sagt Josef Brinker, der bei der Verwaltung in der Abteilung Stadtentwicklung fürs Grün verantwortlich ist. Seit 30 Jahren pflege die Stadt Biotope, insgesamt rund 30 Hektar, um die Vielfalt in Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Auch die Bauern leisten dazu schon ihren Beitrag, wie Rainer Meyer, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden-Lübbecke, betont. Rund 15 Hektar Blühflächen und Ackerrandstreifen säen die Landwirte pro Jahr in Bad Oeynhausen mit insektenfreundlichen Pflanzen ein, im Kreisgebiet seien es etwa 250 Hektar, berichtet Meyer. Und auch die Kirchengemeinden lassen zum Beispiel brachliegende Flächen auf Friedhöfen erblühen, erklärt Ulrich Berendsen von der Kirchengemeinde Eidinghausen-Dehme. Vor dem Gemeindehausen in Eidinghausen sollen im Mai 50 Quadratmeter "Bienenoase" entstehen, und auch an der Wichernkirche werde es künftig summen und brummen, kündigt Berendsen an. "Wichtig ist nun, dass wir auch die Privatgärten gewinnen", sagt Josef Brinker. Genau hier setzt die Kampagne des BUND an. Zunächst mit einer Fotoaktion. "Wir wollen motivieren, die blühenden Flächen ins Bild zu setzen", erläutert Thomas Dippert vom BUND Bad Oeynhausen. "Alle die mögen, laden Bilder der Bad Oeynhausener Bienenoasen hoch", so Dippert. Ergänzend wird der Standort der Aufnahme in eine Online-Karte übernommen. So soll in den ersten drei Wochen eines Monats ein bunter Flickenteppich von Bienenoasen in der Bad Oeynhausener Stadtkarte entstehen. Dippert: &bdquo;Hier geht's um Masse, jeder Eintrag zählt". Das Bild mit den meisten Stimmen wird belohnt Doch ab dem 21. Tag des Monats heißt es: Abstimmen. Die Teilnehmer dürfen für ein Bild aus zehn Vorschlägen votieren. "Ab jetzt zählt Klasse", erkläret BUND-Vorstand Dippert. "Das Bild mit den meisten Stimmen erhält zum Ende des Monats eine Belohnung, einen Einkaufsgutschein für Landhandel oder Gärtnerei in Höhe von 30 Euro. Es sollen so gezielt die Vielfalt der Standorte und die Vielfalt der Aktionen zur Geltung kommen. Dazu wird der BUND ab Mai die Foto-Vote-Seite &bdquo;Bienenoase des Monats" online freischalten. Die Aktion läuft ab Mai und dann jeden Monat neu bis Ende September 2021 unter https://minden-luebbecke.bund.net/boey-erblueht. Als zusätzliches "Bonbon", so Dippert, bietet der BUND auch kostenloses Saatgut an, das dazu animieren soll, zum Beispiel im eigenen Garten eine Blumenwiese anzulegen. Für Flächen bis fünf Quadratmeter gibt es ab sofort Samen für Blühwiesen in Tütchen in der Gärtnerei Schlüter (Herman-Löhns-Straße 88) oder beim Landhandel Nunnenkamp (Eidinghausener Str. 175), jeweils an der Kasse zum Mitnehmen. "Wer mehr Saatgut braucht und einsetzen will, kann Saatgut auf der Website der Kampagne beim BUND anfordern", so Dippert. "Geliefert wird prompt, solange der Vorrat reicht. Aber wir lassen uns gerne fordern, wir haben Vorrat für 5.000 Quadratmeter. Und wir können für Nachschub sorgen", versichert Dippert.

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