Bad Oeynhausen/Löhne Rollen bald Batterie-Züge auf der Südbahn?

Bad Oeynhausen. Der Winter hat die Südbahn lahmgelegt. Tagelang rollte gar kein Zug auf der malerischen Eisenbahnstrecke zwischen Ostwestfalen und Südwestniedersachsen. Währenddessen ist die Diskussion über die Zukunft der Schienenverbindung neu entbrannt. Die Südbahn ist zu einem Programm mit den Namen &bdquo;Elektrische Güterbahn“ zur Elektrifizierung angemeldet. Das hat der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion geantwortet. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) beschäftigt sich ebenfalls mit der Zukunft der Südbahn. Der NWL bestellt im Auftrag des Landes den Schienenverkehr und erwägt zwei zusätzliche Haltepunkte im Zuständigkeitsbereich. Das bestätigt die NWL-Pressesprecherin Zimmermann auf Anfrage. Zwei Zweckverbände, ein Gleis Neue Konzepte für Linien, Antriebe und Fahrpläne gehören zum Alltagsgeschäft des NWL. Bei der Südbahn ist das jedoch deutlich komplexer, denn die Südbahn, die derzeit als &bdquo;Wesertalbahn“ zwischen Bünde und Hildesheim rollt, wird nicht vom NWL beauftragt, sondern von ihrem Gegenstück, der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG). Nach Angaben der NWL-Sprecherin befinden sich der NWL und die LNVG derzeit &bdquo;in planerischen Abstimmungen zu den Zielperspektiven“. Jetzt wird darüber verhandelt, wie die Südbahn in einem Jahrzehnt aussehen soll. Derzeit fährt auf der Regionalbahnlinie 77 ein Dieseltriebwagen tagsüber im Stundentakt. Der LNVG hat die Strecke vor wenigen Wochen erst die Weichen für die nächsten Jahre Dieseltechnologie auf der Strecke gestellt. Doch das Ende des Verbrennungsmotors auf der Schiene ist wohl absehbar. Der Diesel rollt nur noch, bis er wirtschaftlich abgeschrieben ist. Dann könnte es mit Elektromotoren deutlich flotter über die Südbahn gehen. Wartezeit an neuen Haltestellen Das ist auch nötig, denn die Städte Löhne und Porta Westfalica haben Interesse angemeldet, zusätzliche Haltepunkte einzurichten. In Melbergen (Löhne), sowie in Möllbergen oder Veltheim (Porta Westfalica) könnten diese Einstiegsmöglichkeiten entstehen. Die zusätzliche Wartezeit könnte ein Triebwagen mit Elektroantrieb aufholen, der Dieseltriebwagen beschleunigt dafür jedoch zu langsam. Das geht aus einer Analyse des NWL hervor, die der NW vorliegt. Demnach wären batteriebetriebene Züge auf einem Teilstück denkbar. Thomas Dippert, örtlicher Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland, hat solche Akkutriebwagen, im Fachjargon auch ETA (Elektrischer Triebwagen mit Akkumulator) oder BEMU-Züge (Battery Electric Multiple Unit) genannt, bereits vor mehreren Jahren angeregt. Doch die Antriebstechnologie ist nicht das einzige Problem für die Einrichtung neuer Haltepunkte. Ungeklärt ist nach NWL-Angaben bisher auch, wie weit batteriebetriebene Triebwagen fahren müssen. Nur bis Hameln oder sogar bis Elze? Stromtankstellen am Gleis Von dieser Vorentscheidung ist abhängig, wie viele zusätzliche Haltestellen im gesamten Streckenverlauf, also zwischen Bünde und Hildesheim, noch eingerichtet werden können. Der Dieseltriebwagen wird der Südbahn noch mindestens bis 2029 erhalten bleiben. Erst dann könnte nach NWL-Angaben eine Ausschreibung neue Fahrzeuge bringen. Theoretisch wäre es zwar auch möglich, schon früher auf Akku-Triebwagen umzustellen. Allerdings müssten dann auch Stromtankstellen in bestimmten Abständen eingerichtet werden.

Bad Oeynhausen/Löhne Rollen bald Batterie-Züge auf der Südbahn?

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