Bad Oeynhausen Großprojekt: Werre-Umbau soll 22 Millionen Euro kosten

Bad Oeynhausen. Gemessen am großen Ganzen ist es nur eine Kleinigkeit. Aber es ist der erste Schritt für ein Großprojekt: Der Umbau der Werre soll mit einem vorgezogenen Teilabschnitt im Sielpark starten. Die Pläne dazu, aber auch die Einordnung in das ganze Projekt stellte Eckhard Nolting am Donnerstagabend dem Umweltausschuss vor. Auf fünf Kilometer Länge soll die Werre in den nächsten Jahren umgestaltet werden, von der Löhner Innenstadt flussabwärts bis zur Einmündung des Kaarbachs in Werste. Die Dimension dieses Vorhabens machte Nolting indirekt klar: Mit 18 bis 19 Millionen Euro Fördermitteln könnten die beiden Städte für das Gesamtprojekt rechnen. Dabei geht Nolting davon aus, dass 80 Prozent der Kosten über Landesmittel abgedeckt werden können. Was rechnerisch zu Baukosten von rund 22 Millionen Euro führen wird. Der Zeitplan reicht bis 2028 Grob ist der Flussumbau in zwei große Bauabschnitte unterteilt. Abschnitt 1 beginnt an der Kaarbach-Einmündung in Werste und endet - flussaufwärts geschaut - am sogenannten Werreknie, kurz vor der Brückenstraße auf Löhner Seite. Abschnitt 2 reicht dann von dort bis zum Löhner Stauwehr - er betrifft also nur Löhne. "Bauabschnitt 1 soll Ende 2025 abgeschlossen sein, Bauabschnitt 2 Ende 2028", kündigte Nolting an. Allerdings kann ein Unterabschnitt im ersten Teil vorgezogen werden. Es geht um das etwa 400 Meter lange Teilstück westlich des Kaarbachs, oder: "gegenüber dem Reitplatz im Siel", wie Nolting sagte. Hier soll das nördliche Werreufer "zugänglich" gestaltet werden. Der Fluss liege hier in einem etwa drei Meter tiefen Einschnitt mit steiler Böschung. Selbst für einige Angler sei es schwer, hier bis ans Ufer zu gelangen. Um das zu ändern, soll das Nordufer großzügig ausgebaggert werden. Rund 20.000 Kubikmeter Boden sollen ausgehoben werden, hatte Nolting an anderer Stelle erläutert. Auf 50 Meter Breite soll das Flussbett aufgeweitet werden, kleine Inseln und Sandbänke sollen sich bilden. "Man kann dann auch mal mit den Füßen in die flacheren Bereiche des Flusses steigen", versprach der Biologe und Gewässerexperte der Stadt. Bleibt die Frage: Wohin mit dem Boden? Dazu solle es noch genauere Untersuchungen geben, kündigte Nolting an. "Wir müssen in den oberen Schichten mit deutlichen Spuren von Schadstoffen rechnen", erklärte er. Dieser Boden sei nur eingeschränkt zu verwerten. In den unteren Bereichen könne man auf unproblematischen Sandboden hoffen. Rund 600.000 Euro soll dieser Bauabschnitt kosten. "Dann greife ich selbst zum Spaten" Für diesen Teil des Flusses braucht die Stadt kein aufwendiges Planfeststellungsverfahren wie für den Rest des Flussumbaus. Deshalb könne man bis Mitte dieses Jahres mit einer Genehmigung des Kreises für diesen Unterabschnitt rechnen, so Noltings Zeitplan. Im dritten Quartal hofft die Stadt dann auf den Zuwendungsbescheid des Landes für die Fördermittel. Dann könnte der Auftrag im ersten Quartal 2022 vergeben und die Bauarbeiten im zweiten Quartal 2022 beendet werden. Bis dahin soll dann auch die neue Sielbrücke fertig sein, deren Bau noch in diesem Jahr beginnen soll. Die Mitglieder des Umweltausschusses gaben dieser Planung einstimmig ihren Segen. "Es ist absolut positiv, dass sich hier nun endlich etwas tut", sagte Dirk Büssing (CDU). Und Volker Brand (Grüne) kündigte wohl für den Fall, dass sich der Zeitplan noch wesentlich verschiebt, an: "Ab dem dritten Quartal 2022 greife ich selbst zum Spaten."

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