Bad Oeynhausen Holzhaus brennt komplett aus: Bewohner können sich retten

Bad Oeynhausen. Auch wenn André Tegeler und Nico Czimmernings binnen Minuten vor Ort waren - die beiden Feuerwehrmänner konnten nur noch zusehen, wie Hecke, Carport und Holzhaus in Flammen aufgingen. An der Westscheider Straße, Ecke Krellstraße, ist am Mittwochmittag ein Wohnhaus niedergebrannt. Der starke Ostwind und eine Zypressenhecke begünstigten die Ausbreitung des Feuers, der Feuerwehr gelang es aber, ein weiteres Ausbreiten auf das eng stehende Nachbarhaus zu verhindern. Der Schaden wird auf rund 400.000 Euro geschätzt. Am Donnerstag wird die Kriminalpolizei die Brandstelle untersuchen. Es war gegen 11.30 Uhr, als der Mieter des Hauses beim Hinaustreten aus der Haustür ein Knistern hörte. "Durch die Häuserreihe, es sind fünf Häuser, zieht sich eine Zypressenhecke", schildert André Tegeler die Situation vor Ort. Und ein Teil genau dieser Zypressenreihe, die an der Carport des Ehepaares grenzt, stand in Flammen. André Tegeler war als erster am Einsatzort: "Aber da hatte das Feuer schon auf den Carport übergriffen und die ersten Flammen züngelten am Giebel hoch", sagt er. Der extrem starke Ostwind und die Trockenheit der Hecke und Sträucher um das Haus herum hätten das Feuer begünstigt. Hinzu komme die Holzkonstruktion des Hauses. "Wir konnten eigentlich nur noch Zuschauen und haben von außen gelöscht, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern." 90 Einsatzkräfte vor Ort Als das Ausmaß des Feuers ersichtlich war, haben Einsatzleiter Nico Czimmernings und André Tegeler die Alarmierung ausgeweitet. Auch, um die anderen vier in der Nähe stehenden Häuser zu schützen. Letztendlich waren rund 80 Einsatzkräfte der Hauptwache sowie der Löschgruppen Wulferdingsen, Volmerdingsen, Dehme, Eidinghausen-Wöhren, Werste, Altstadt, Lohe und der Tagesverfügbarkeitsgruppe Nord vor Ort. Versorgt wurden sie während des fünfstündigen Einsatzes durch zehn Kräfte der Johanniter. "Unser Vorteil ist die momentane Situation - viele unserer Ehrenamtler sind derzeit im Homeoffice oder machen Kurzarbeit. Weshalb wir eine große Zahl an Kräften zur Verfügung hatten", bilanziert Nico Czimmernings. Die Löschgruppen Rehme und Oberbecksen haben während des Einsatzes den Grundschutz an der Feuerwache gewährleistet. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. "Als wir eintrafen, waren sowohl die beiden Bewohner des Hauses, als auch die Nachbarn aus ihren Häusern raus", sagt André Tegeler. Das Haus ist unbewohnbar, lediglich das Erdgeschoss steht noch. "Wir haben nur noch von außen gelöscht, weil der Einsatz im Inneren durch die Holzkonstruktion zu gefährlich war", sagt Tegeler. Auch nach Ende des Einsatzes habe es keine Begehung des Brandortes gegeben. Das Haus, das aus den 1990 Jahren stammt und dessen Eigentümer in Hüllhorst wohnt, sei akut einsturzgefährdet. Ehepaar wohnt nun im Nachbarhaus Das Ehepaar, beide in den 60ern, ist mit seinen drei Hunden in einer Wohnung im Nachbarhaus untergekommen. "In dem Mehrfamilienhaus ist zufällig eine Wohnung frei", weiß Nico Czimmernings. Doch gerade in der jetzigen Situation im Land sei das umso bitterer, urteilt auch Tegeler. "Kaum ein Geschäft hat auf, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen."

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