Bad Oeynhausen Hitze: Trinkwasser wird wieder knapp

Bad Oeynhausen/Löhne. Temperatur und Wasserverbrauch sind offenbar kommunizierende Röhren. &bdquo;Seitdem die Temperaturen in den vergangenen Tagen angestiegen sind, ist auch der Wasserverbrauch sprunghaft gestiegen", sagt Andreas Schwarze, Vorstand der Stadtwerke Bad Oeynhausen. So droht das Trinkwasser im unteren Werretal an Spitzentagen knapp zu werden. &bdquo;Ich bitte alle, an heißen Tagen auf einen hohen Wasserverbrauch zu verzichten" Wieder. Es ist das zweite Mal, dass Bernd Poggemöller, Löhnes Bürgermeister und Vorstand des Wasserbeschaffungsverbandes am Wiehen (WBV) an die Bürger appelliert, sorgsam und bewusst mit der Ressource umzugehen. Mit einem Trinkwasserengpass hatten die Städte Bad Oeynhausen und Löhne schon vor einem Jahr zu kämpfen. Die Schönwetterperiode der vergangenen zwei Wochen lässt den Vorrat erneut schrumpfen. &bdquo;Ich bitte alle, an heißen Tagen auf einen hohen Wasserverbrauch zu verzichten", sagt Poggemöller. Nicht so dramatisch wie 2017 Ein Appell, den auch Schwarze unterstützt. Der allerdings aktuell nicht mit einer solch dramatischen Mangelsituation wie 2017 rechnet. &bdquo;Wir haben derzeit etwas andere Voraussetzungen als im vergangenen Jahr", erklärt der Stadtwerke-Vorstand. So sei der Wasserstand der Weser höher als 2017, was unmittelbaren Einfluss auf die Stadtwerke-Brunnen im Rehmer Ufergebiet habe. &bdquo;Und wir haben nicht ganz so dramatische Verbrauchssteigerungen wie 2017", sagt Schwarze. Der deshalb von &bdquo;vorsichtigem Optimismus" spricht. Durchschnittlich werden nach Poggemöllers Angaben 14.000 bis 15.000 Kubikmeter Wasser pro Tag verbraucht. An Spitzentagen klettert die Abgabe auf 17.000 Kubikmeter Wasser hoch. &bdquo;Im vergangenen Jahr hatten wir sogar einen Wert von 18.000 Kubikmeter Wasser am Tag." Trinkwasserspiegel sinkt Infolge der gestiegenen Verbräuche sank der Trinkwasserpegel im Hochbehälter in Bergkirchen, der Löhne und den Norden von Bad Oeynhausen versorgt, von Montag bis Mittwoch dieser Woche bereits um 80 Zentimeter auf rund 3,80 Meter. Unter normalen Bedingungen sollte ein Stand von knapp unter fünf Metern gehalten werden, so Poggemöller. Kurzfristig lasse sich der Engpass nur durch Wasserverzicht regulieren. Den Swimmingpool im Garten sollte man nicht gerade an den Spitzentagen füllen, die Blumen am besten mit Regenwasser gießen, rät Poggemöller. Mittelfristige Maßnahmen Mittelfristig versucht der WBV Am Wiehen, das Problem mit verschiedenen Maßnahmen in den Griff zu bekommen. So liefert der Wasserbeschaffungsverband Herford-West mit 600.000 Kubikmetern Wasser im Jahr doppelt so viel wie in den Vorjahren. Zur Entlastung beitragen soll eine Druckerhöhungsstation, die der WBV in Hille baut. Poggemöller schätzt, dass das eine Realisierung zehn bis zwölf Wochen in Anspruch nimmt. &bdquo;Das hilft uns also nicht für die jetzige kritische Zeitspanne." Darüber hinaus will der WBV einen neuen Hochbehälter in Bergkirchen bauen, der das Speichervolumen um 10.000 Kubikmeter erhöht. Die Stadtwerke Bad Oeynhausen prüfen die Möglichkeit, einen neuen Brunnen zu bauen – allerdings auf der anderen Weserseite in Porta Westfalica. &bdquo;Wir haben erste, durchaus positive Gespräche mit den Grundstückseigentümern geführt", berichtet Schwarze. Doch bis aus einem neuen Brunnen auch Wasser geschöpft werden kann, vergehen voraussichtlich noch Jahre. Außerdem sind die Stadtwerke mit Porta Westfalica über einen Wasseraustausch im Gespräch. Doch auch der erfordert Aufwand. &bdquo;Wir müssten ja eine Leitung unter der Weser hindurch bauen", so Schwarze.

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