Bad Oeynhausen. Sie hat dem Tier ein Denkmal gesetzt. Schwarz auf weiß. Auf 88 Seiten hat Brigitta Rudolf ihre Erfahrungen mit Kater Teddy aufgeschrieben. Das Buch "Katze für Anfänger" ist nun erschienen.
Die Geschichte beginnt mit der Neuen Westfälischen. In der Rubrik "Tier sucht Mensch" sah Brigitta Rudolf im Oktober 2010 den schwarzen Kater "Horst". "Das Bild mit den traurigen, bittenden Augen hat mich unmittelbar angesprochen", erinnert sich Brigitta Rudolf. Ein paar Tage Bedenkzeit brauchte die Volmerdingsenerin. "Dann hab ich mir gesagt: Wir gucken Mal."
Und los gings zum Tierheim Eichenhof nach Vlotho (Rudolf: "Von uns aus eine kleine Weltreise"). Der schwarze Kater war noch da. "Aber der Name Horst," so berichtet Brigitta Rudolf, "gefiel uns nicht. Es sollte was Knuddeliges sein."
So kamen Brigitta Rudolf und ihr Mann Manfred auf den Namen "Teddy". "Ich hab den Kater gefragt: Willst Du mein Teddy sein?", berichtet Rudolf. "Da hat das Tier den Kopf in meine Hand gelegt. Und die Sache war geritzt."
Kurz vor Weihnachten 2010 kam der nun Teddy gerufene Kater dann zu den Rudolfs nach Volmerdingsen. "Er war bei einer Katzen-Sammlerin aufgewachsen, die 70 bis 80 Tiere gehalten hatte. Teddy war entsprechend verwildert", berichtet Brigitta Rudolf. "Doch er hat sich uns sehr schnell angeschlossen und war sehr zutraulich", erinnert sich die Katzenhalterin.
Was sie in den nächsten Wochen und Monaten mit Teddy erlebt hat, hat Brigitta Rudolf festgehalten. Sie berichtet von Weihnachten und Sylvester, von Teddys erstem Tag allein daheim und von seinen Revierkämpfen. Dabei erzählt Brigitta Rudolf abwechselnd aus ihrer eigenen menschlichen und aus Teddys tierischer Perspektive.
Doch die gemeinsame Zeit für Mensch und Tier ist kürzer als erwartet. Nach acht Monaten im Hause Rudolf stirbt der Kater. "Er wurde überfahren", sagt Brigitta Rudolf.
"Um das zu verarbeiten, habe ich Teddys Geschichte aufgeschrieben", erklärt die Volmerdingsenerin. "Das ist dann ein bisschen umfangreicher geworden." Und so hatte sie die Idee, ein Buch draus zu machen, das nun erschienen ist. Die ersten 150 Exemplare seien bereits verkauft, berichtet Brigitta Rudolf ein wenig stolz.
Die Sorge, dass das Buch zu traurig ist, ist unbegründet. Denn Brigitta Rudolf lässt ihre Geschichte nicht mit Teddys Tod enden. "Teddy hat uns seine Grüße geschickt", sagt Brigitta Rudolf. "Nach seinem Tod habe ich zwei Wochen lang jeden Tag eine schwarze Katze gesehen." Eine davon war Jonny. Der kleine Kater lief beharrlich hinter einer Nachbarin her und suchte Anschluss. Er hatte eine Tätowierung im Ohr. Also haben die Rudolfs über Tasso, eine Organisation, an die man sich wenden kann, wenn ein Tier entlaufen ist, überprüfen lassen, ob Jonny jemandem gehört. "Das war nicht der Fall", sagt Brigitta Rudolf. "Da war klar: Den behalten wir." Und Brigitta Rudolf ist überzeugt: "Teddy hat uns seinen Nachfolger geschickt."
Ein nächstes Buch hat Brigitta Rudolf schon geplant. Der Held heißt: Jonny.