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Die Instrumentalisten der Big Band des Musikvereins Oerlinghausen haben ein ebenso buntes wie swingendes und anspruchsvolles Programm aus Stücken der vergangenen 30 Jahre zusammengestellt. Auch einige neue Stücke sind einstudiert worden. - © Karin Prignitz
Die Instrumentalisten der Big Band des Musikvereins Oerlinghausen haben ein ebenso buntes wie swingendes und anspruchsvolles Programm aus Stücken der vergangenen 30 Jahre zusammengestellt. Auch einige neue Stücke sind einstudiert worden. | © Karin Prignitz

Big-Band-Musik hat Tradition Satter Sound beim Big-Band-Konzert in der Oerlinghauser Aula

Christoph Leo leitet die Band des Musikvereins seit 20 Jahren. Gemeinsamen und solistisch präsentieren die Musiker ein Konzert, bei dem auch der Nachwuchs mitspielt.

Karin Prignitz
04.05.2023 , 08:23 Uhr

Oerlinghausen. Groovige Jazzstandards, packende Swingarrangements, Rock-, Blues- und Latin-Rhythmen – die Big Band des Musikvereins Oerlinghausen (MVO) hat sich nach langer Coronapause mit einem attraktiven Programm zurückgemeldet. Christoph Leo hatte die musikalischen Höhepunkte der vergangenen 30 Jahre und auch einige neue Stücke zu einem mitreißenden Mix zusammengeführt. Auf den Mann, der seit 20 Jahren Bandleader ist, wartet zwischendurch eine Überraschung.

Ganz ohne Musik ging es auch während der langen Konzertpause nicht. „Wir haben online geprobt, uns teilweise draußen getroffen oder in der großen Scheune des Pilzhofes Stuckmann in Bad Salzuflen, eben überall, wo wir durften“, beschreibt Christoph Leo die Suche nach geeigneten Orten und den Wunsch, dass weiterhin gemeinsam geprobt wird. Etwa 300 Besucher verfolgten in der Aula des Niklas-Luhmann-Gymnasiums zwei unterschiedliche Halbzeiten. Die erste gehörte der Junior-Big-Band des NLG unter der Leitung von Matthias Günther, die unter anderem mit der bekannten Jazz-Komposition „Mercy, Mercy, Mercy“ oder „Billie Jean“, dem Superhit von Michael Jackson, für gute Stimmung in den Zuhörerreihen sorgten.

Christoph Leo (r.) hat mit dem jungen Posaunisten Jonas Meierheinrich ein Talent in den Reihen der Big Band, das auch im Jazz-Orchester OWL spielt. Links ist Pianist Hans-Hermann Rösch zu sehen. - © Karin Prignitz
Christoph Leo (r.) hat mit dem jungen Posaunisten Jonas Meierheinrich ein Talent in den Reihen der Big Band, das auch im Jazz-Orchester OWL spielt. Links ist Pianist Hans-Hermann Rösch zu sehen. | © Karin Prignitz

Der Big Band des MVO gehörte die zweite Hälfte des Programms. Unter dem Motto „30 & 3“ zeigten die Instrumentalisten die musikalische Bandbreite und ihre Klasse. Immer wieder erhoben sich Solisten aus den Reihen der Musiker, etwa beim Gute-Laune-Stück „On the Sunny Side of the Street“ oder beim moderneren „Dave not here“ der deutschen Jazzlegende Peter Herbolzheimer. Die Bläser nahmen ihr Publikum außerdem mit nach Spanien und interpretierten das Latinstück des vor zwei Jahren verstorbenen Jazzpianisten Chick Corea auf packende Art. Als Solisten stachen hier Peter Ritter mit der Jazzflöte und Gast-Pianist Hans-Hermann Rösch hervor.

Christoph Leo (r.) hat mit dem jungen Posaunisten Jonas Meierheinrich ein Talent in den Big-Band-Reihen, das auch im Jazz-Orchester OWL spielt. Links ist Pianist Hans-Hermann Rösch zu sehen. - © Karin Prignitz
Christoph Leo (r.) hat mit dem jungen Posaunisten Jonas Meierheinrich ein Talent in den Big-Band-Reihen, das auch im Jazz-Orchester OWL spielt. Links ist Pianist Hans-Hermann Rösch zu sehen. | © Karin Prignitz

Um dem gerade verstorbenen Harry Belafonte zu huldigen, hatte die Big Band spontan auch eines seiner Stücke in das Programm aufgenommen. Jonas Meierheinrich interpretierte auf der Posaune bravourös das „Londonderry Air“ (Danny Boy). Das Stück gilt als Irlands heimliche Hymne. Der Interpret spielte am Tag darauf in den Reihen des Jazz-Orchesters OWL, in dem er seine Klasse erneut unter Beweis stellen konnte. Natürlich durfte auch Charlie Parker, der als einer der Schöpfer und herausragenden Interpreten des Bebop zu einem der einflussreichsten Musiker in der Jazz-Geschichte wurde, nicht fehlen. Die Big Band führte mit eigenem Sound seinen bekannten Standard „Yardbird“ auf. Beim „Grooving Hard“ gab es „etwas für die Ohren“.

Nach dem Duett gibt es eine Überraschung für Christoph Leo

Am Ende kamen beide Orchester beim Jazz-Gospel „Amen“ auf der Bühne zusammen. Für einen besonderen Moment sorgten auch die beiden Leiter. Matthias Günther und Christoph Leo spielten gemeinsam das „Alright Okay You Win“.

20 Jahre Bandleader der Big Band des Musikvereins Oerlinghausen: „Das zeigt Durchhaltevermögen“, sagte Christina Gellert. Gemeinsam mit Gabi Mömerzheim überreichte die Saxophonistin Christoph Leo bei diesem verspäteten Konzert zu 20 Jahre Bandleadership einen großen Präsentkorb und der zeigte sich sichtlich gerührt.

Leo folgte seinerzeit Georg Stimpfle. Der hatte die Big Band vor 33 Jahren gegründet. Deshalb auch das Motto „33 & 3“. Bariton-Saxophonistin Heike Hermann ist von Anfang an dabei, viele andere ebenfalls seit langer Zeit. Die Begeisterung des Nachwuchses wird durch den Besuch der Bläserklassen des NLG geweckt. Matthias Günther probt mit rund 30 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 12 einmal wöchentlich.

Gisela Görges hatte zu Beginn auf die gute Kooperation mit dem NLG verwiesen und das hohe musikalische Niveau der Bands hervorgehoben. „Wir freuen uns über Nachwuchs für die Big Band und auch für die Rockgruppe und das Querflötenensemble, warb die Vorsitzende des Musikvereins Oerlinghausen. „Mir liegt vor allem das Gemeinschaftliche am Herzen“, betonte Görges.

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