Freiwillige Feuerwehr Warum derzeit für die zweite Feuerwache in Leopoldshöhe gezählt wird

Leopoldshöhe. Die Freiwillige Feuerwehr braucht und bekommt einen zweiten Standort – so viel ist seit längerem klar. Dass das Verfahren nun aber seine Zeit braucht, war auch, zumindest am Rande, Thema während der Jahresdienstversammlung der Feuerwehr. Was der Grund dafür ist, erklärt nun Ordnungsamtsleiter Frank Sommer. Auserkoren ist ein etwa 2.000 Quadratmeter großes Gelände an der Straße &bdquo;Bobes Feld“, längs der Heeper Straße und neben der AWO-Kita &bdquo;Abenteuerland“. Es war vor mehr als drei Jahren schon von Jürgen Hachmeister (Bündnis 90/Die Grünen) als möglicher zweiter Feuerwehrstandort ins Spiel gebracht worden. Seinerzeit wies Fachbereichsleiter Dirk Puchert-Blöbaum, nach Rücksprache mit der unteren Naturschutzbehörde beim Kreis Lippe, bereits darauf hin, dass es nicht so einfach werden könne, hier zu bauen – wegen naturschutzrechtlicher Gründe. Nun ist das Gelände längst wieder im Gespräch, die Pläne werden konkreter, die Sache mit dem Naturschutz aber bleibt. Denn das Grundstück war schon einmal Ausgleichsfläche für andere Bauvorhaben in der Gemeinde, blieb deshalb unberührt und habe sich &bdquo;zu einer naturschutzwürdigen Fläche“ entwickelt, weil dort jahrelang nicht eingegriffen worden war, sagt Frank Sommer. Viele Leopoldshöher kennen das Wäldchen, das an den Kita-Parkplatz angrenzt. Flora und Fauna eines ganzen Jahres wird abgebildet All das führt dazu, dass nun hier ein Verfahren fällig wird, bevor überhaupt gebaut werden könne. Dabei werde ein Jahr lang beobachtet, gezählt und gecheckt, was sich so bei Flora und Fauna abspielt. Abgeschlossen sei die Untersuchung im Mai. &bdquo;Es ist eine Pflichtuntersuchung“, sagt Sommer. Sie müsse laufen, &bdquo;auch wenn man es gerne schneller hätte“. Vertreter der Kreisverwaltung seien damit beschäftigt, abzubilden, was sich innerhalb der vier Jahreszeiten dort alles abspielt, was dort wächst, kreucht und fleucht. &bdquo;Es wird gezählt.“ Es gibt immer wieder Fälle bei öffentlichen Bauvorhaben, bei denen der Fund bedrohter Tiere eine Bebauung verhindern könne. Mit so etwas rechnet Frank Sommer in diesem Fall nicht, weist aber darauf hin, dass gegebenenfalls abgewogen oder Auflagen erfüllt werden müssen. &bdquo;Naturschutz gibt es ja zurecht.“ Im Hintergrund laufen derzeit parallel die Planungen, wie das Gelände als zweiter Feuerwehrstandort genutzt werden könne. Susanne Knipping (Fachbereich Bauen, Planen, Ordnung) arbeite bereits Pläne aus, die eine mögliche Anordnung des oder der Gebäude zeigen sollen. Schließlich wolle die Gemeinde keine Zeit verlieren, wenn klar sei, dass gebaut werden könne. Testlauf für einen Standort am Bahnhof Dann folge eh noch das übliche Verfahren. Die Pläne werden in öffentlichen Sitzungen vorgestellt, die Anwohner und weitere Beteiligte werden gehört, Einwendungen bewertet und eingeordnet. Und schließlich müssen die Kommunalpolitiker entscheiden, was dort wie gebaut wird. Fördermittel wird es vermutlich nicht geben, die Kosten trägt die Gemeinde. Der Standort am Bobes Feld erfülle Kriterien, die auch der Feuerwehrleitung wichtig sind. Probeweise für ein Jahr war im Oktober 2019 eine Halle am Bahnhof als zweite Wache hergerichtet worden. Der einjährige Testlauf ergab, dass es dort nicht geeignet war. Einen zweiten Standort im Süden der Gemeinde benötigt die Feuerwehr laut Brandschutzbedarfssatzung aber auf jeden Fall. Denn es ist, wie von einem Sachverständigen bestätigt, für die Freiwillige Feuerwehr derzeit kaum möglich, die sogenannten Schutzziele des Plans zu erfüllen, wenn die Einsatzorte im südlichen Gemeindegebiet liegen und die Feuerwehrkameraden vom Schuckenteichweg aus anrücken.

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