Oerlinghausen. Der Kunstverein Oerlinghausen startet am Sonntag, 15. Januar, in ein neues Kunstjahr. Die Ausstellung von Anne Kückelhaus beginnt um 11.30 Uhr zunächst im Bürgerhaus. Anschließend können die Arbeiten analog in der Alten Synagoge an der Tönsbergstraße 4 betrachtet werden.
Das Kunstjahr 2023 wird bestimmt von den künstlerischen Disziplinen Malerei, Fotografie, Zeichnung und Skulptur. Dem künstlerischen Leiter Andreas Beaugrand war es bei der Konzeption des Jahresprogramms besonders wichtig, junge Künstlerinnen und Künstler zu gewinnen. Drei der fünf Ausstellungen werden von Frauen ausgerichtet.
Besondere Beachtung dürfte dem „Lonka-Projekt“ gelten. Hier arbeitet der Kunstverein Oerlinghausen erneut mit dem Institut für Migrations- und Aussiedlerfragen, der Heimvolkshochschule St. Hewigshaus, zusammen, die sich einen neuen Namen gegeben hat und nun „Akademie am Tönsberg“ heißt.
Zu jeder Ausstellung wird Vorstandsmitglied Sabine Husemann-Seidel den Workshop „Kunstentdecker sein im Kunstverein“ für Grundschulkinder anbieten.
Die Kunstvereinsvorsitzende Isolde Müller-Borchert verspricht vielversprechende Kunstbetrachtungen in 2023 und lädt die Besucher ein: „Lassen Sie sich anstecken von den Präsentationen der zeitgenössischen Kunst in der Alten Synagoge.“
Anke Kückelhaus
Die erste Ausstellung des Jahres 2023 heißt „bittersweet shimmer“. Sie ist vom 15. Januar bis zum 19. Februar zu sehen. Künstlerin Anne Kückelhaus betrachtet mit ihrem Projekt die Verbindungen zwischen Hund und Mensch. Sie zeigt in Zeichnungen, installativen und skulpturalen Zusammenstellungen die Protagonisten und ihr Umfeld. Die Arbeiten beschäftigen sich aber auch mit Leerstellen, die es zu füllen gilt durch die Feststellung, dass Dargestelltes bekannt und vielleicht vertraut erscheint, durch Beobachtungen, die die isoliert dargestellten Situationen zu einer Erzählung werden lassen.
Rosario de Simone
Der gebürtige Italiener Rosario de Simone, seit vielen Jahren Maler in Bielefeld und Kunstlehrer in Herford, stellt in der Alten Synagoge Arbeiten aus, die zwischen 2018 und 2022 entstanden sind und zum Teil in den vergangenen drei Jahren fertiggestellt worden sind – nach teilweise jahrzehntelanger Überarbeitung. Der Titel der Ausstellung „Wenn das keine Mütze ist, ist das Gesicht auch kein Gesicht“ ist die Frage eines Besuchers an den Künstler, die nichts erklärt, sondern noch mehr Fragen entstehen lässt, insbesondere nach der Bedeutung der Malerei und ihrer Intention. Rosario de Simone stellt seine Bilder vom 26. Februar bis zum 2. April aus.
Irmgard Pricker
Malerei und Zeichnungen unter dem Titel „WESENtlich“ werden in der Zeit vom 23. April bis zum 4. Juni zu sehen sein. Im Zentrum der Ölbilder und Arbeiten auf Papier von Irmgard Pricker, die in Vlotho zu Hause ist, steht der Mensch in seiner Bedürftigkeit, Verletzlichkeit, aber auch mit seiner Willenskraft und Stärke. Die 1964 geborene Künstlerin versucht, sich dem Wesen des Menschen und seiner Existenz anzunähern, immer wissend um die Vergänglichkeit und die unendliche Wandelbarkeit der Dinge.
Das Lonka-Projekt
Das im Jahr 2018 initiierte Lonka-Projekt (www.thelonkaproject.com) porträtiert Überlebende des Holocaust im Rahmen einer Fotografiewanderausstellung, die anlässlich des Gedenktages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 und der Opfer des Holocaust im Jahr 2021 erstmals in Berlin gezeigt worden ist. 300 der weltweit führenden Fotografinnen und Fotografen aus rund 30 Ländern haben für das Projekt Überlebende in ihrem privaten Umfeld fotografiert und ein einzigartiges Gesamtwerk geschaffen. Die Ausstellung läuft vom 13. August bis zum 1. Oktober.
Janice Jensen
Die Bielefelder Künstlerin Janice Jensen beschäftigt sich mit der subjektiven Wahrnehmung von Bewegung durch den Raum. Sie dokumentiert zeichnerisch mit Hilfe einer Drawing-Machine während des Laufens ihre Umgebung und konzentriert sich auf verschiedene Aspekte. Die daraus entstehenden Zeichnungen werden anschließend malerisch in Virtual Reality übersetzt und damit von der analogen 2D-Zeichnung in den 3D-Raum rücküberführt. Das Gesamtprojekt ist aus neun Spaziergängen in der Parnidis-Düne an der kurischen Nehrung Litauens entstanden. Zu sehen sind die Zeichnungen vom 22. Oktober bis zum 3. Dezember.
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