Erneuerbare Energien Oerlinghausens größte Photovoltaikanlage steht am Segelflugplatz

Oerlinghausen. Der Segelflugplatz in der Bergstadt wird von elf Vereinen betrieben. Und jeder Verein hat Flugzeuge. Die stehen natürlich nicht draußen, wenn sie nicht in der Luft sind, sondern in den Hallen. Diese Hallen müssen gepflegt werden, besonders die Dächer müssen repariert oder saniert werden. Da kam dem Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft, Rolf Tiemeyer, vor etwa drei Jahren die Idee, die Hallendächer nicht nur als Witterungsschutz für die Flugzeuge zu nutzen. Photovoltaik, also die Stromgewinnung mit dem Licht der Sonne, war die Lösung. Doch solch eine Anlage selbst auf den Dächern der Hallen zu installieren, war den Vereinen nicht möglich. Also begann die Suche nach einem Investor. Auch die Stadtwerke Oerlinghausen waren daran interessiert, die Dachflächen zur Stromerzeugung zu nutzen. Doch irgendwann in den Preisverhandlungen musste das stadteigene Unternehmen aussteigen. Den Zuschlag erhielt ein privater Investor aus Berlin. Aktuell sind etwa 4.500 Quadratmeter Dachfläche mit Solarmodulen belegt. Die Solarmodule sind auf zwei Doppelhallen und einem Anbau verlegt worden. Und damit ist die Photovoltaikanlage am Flugplatz die größte der Stadt. Die theoretische Spitzenleistung, die erreicht werden kann, wenn die Sonne richtig knallt, sind 750 Kilowatt Peak (kWp). Diese Einheit gibt die elektrische Leistung eines Solarmoduls unter genormten Testbedingungen an. Damit wurde eine Vergleichbarkeit hergestellt. Mit dem Ertrag aus der Verpachtung werden Hallen saniert Die Photovoltaik galt lange Zeit als die teuerste Form der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie. Das jedoch hat sich gewandelt, weil die Anlagenkomponenten im Preis stark gefallen sind. Die Internationale Energieagentur hielt 2020 fest, dass Photovoltaikanlagen, die auf guten Standorten und mit günstigen institutionellen Bedingungen errichtet werden, inzwischen die günstigste Form der Stromerzeugung der Geschichte seien. Von 2011 bis 2017 sind die Kosten der Stromerzeugung aus Photovoltaik um fast 75 Prozent gefallen. Mit dem Ertrag aus der Verpachtung der Dachflächen werden die Hallen saniert und repariert. Der von der Sonne produzierte Strom muss von den Stadtwerken übernommen werden, die ihn ins normale Stromnetz einfließen lassen. Die Gebäude des Flugplatzes profitieren nicht von der Photovoltaikanlage. Die Betreibergesellschaft bezieht ihren Strom weiterhin von den Stadtwerken. &bdquo;Wir haben nicht genügend Bedarf, um auf den Solarstrom zurückgreifen zu müssen“, sagt Rolf Tiemeyer. &bdquo;Bei der Verpachtung der Dachflächen ging es uns um die Sanierung der Dächer.“ Und das ist geschehen. Was auf dem Segelflugplatz im Vordergrund steht Bevor ein Unternehmen aus Norddeutschland die Photovoltaik-Panels auf den Dächern befestigte, wurden die Flächen entweder erneuert oder saniert. Fertiggestellt wurde die Anlage im Frühjahr dieses Jahres, ans Netz ging sie im März. Tiemeyer betonte im Gespräch mit der Neuen Westfälischen die gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Er stellte auch noch einmal klar, dass der Flugplatz in Oerlinghausen nicht kommerziell betrieben werde. &bdquo;Hier steht die Ausbildung von Piloten und die private Fliegerei im Vordergrund.“ Neben den elf Vereinen befindet sich auch die Segelflugschule auf dem Gelände. Nach eigenen Angaben gehört der Segelflugplatz der Bergstadt, gemessen an der Anzahl der Starts und Landungen zu den weltweit größten Segelflugplätzen. Auch das Landesleistungszentrum für Segelflugsport ist dort beheimatet.

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