Oerlinghausen. Wie so viele andere Vereine, hat die Corona-Pandemie auch die Aktivitäten des Kunstvereins Oerlinghausen ausgebremst. Der Verein hat die Zeit dennoch genutzt, hat einen Instagram-Account erstellt und auf digitale Kunstgespräche gesetzt, die auf der Homepage veröffentlicht sind. Die Gespräche im und vor dem Kunstschaufenster am Rathausplatz sind fortgeführt worden, zuletzt mit Alexander Kapitanowski. Der Vorstand hat sich regelmäßig bei Zoom-Konferenzen getroffen. Das Jahr 2021 ist aber auch das Jahr der finanziellen Konsolidierung gewesen.
Sabine Husemann-Seidel, seit zwei Jahren Schatzmeisterin des Kunstvereins und während der Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus in ihrem Amt bestätigt worden, hat sich auf die Suche nach Sponsoren, Stiftungen und Fördertöpfen gemacht und einige Unterstützer gefunden. Die Familie des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Peter Pantlen hat dem Kunstverein zudem eine großzügige Spende zukommen lassen. Dank ihrer ist vor der Alten Synagoge eine Außenbeleuchtung installiert worden, die das denkmalgeschützte Gebäude anstrahlt. „Viele Bürger empfinden das als große Bereicherung“, berichtete die wiedergewählte Vorsitzende Isolde Müller-Borchert.
„Kunstbetrachtung zu ermöglichen, ist in Zeiten der Pandemie nicht einfach“, sagte der künstlerische Leiter Andreas Beaugrand. Der Kunstverein setzte angesichts immer noch hoher Ansteckungsgefahr weiter auf Distanzeröffnungen von Ausstellungen. Jüngst hatte die Begrüßung im Bürgerhaus stattgefunden. In kleinen Gruppen konnten sich die Besucher dann einen Eindruck von der ausgestellten Kunst in der Synagoge machen. Noch bis zum 26. Juni sind dort die Malereien von Sven Henric Olde zu sehen. Im Kunstschaufenster können aktuell die Arbeiten von Alexander Kapitanowski betrachtet werden. Mit ihm soll es in der ersten Juli-Hälfte zudem eine künstlerische Aktion in der Synagoge geben, die im Anschluss als digitale Performance auf der Homepage und via Instagram zu sehen sein wird.
Für 2023 ist ein besonderes Projekt geplant
Die zweite Jahreshälfte startet am 14. August mit einer Ausstellung von Skulpturen aus Eisen, Stahl, Aluminium, Naturstein und Arbeiten auf Papier des Bildhauers Walter Hellenthal. Ab dem 23. Oktober wird das bekannter Künstlerpaar Rosemarie und Bernhard Sprute „Szenen aus dem Alten Testament“ präsentieren. Zu beiden Ausstellungen wird ein Kunstbuch erscheinen. Ab Mitte Januar 2023 können sich Kunstinteressierte auf eine progressive Installation von Anne Kückelhaus freuen.
Andreas Beaugrand ist es zudem gelungen, das „Lonka-Projekt“ nach Oerlinghausen zu holen. Im kommenden Jahr wird es zu sehen sein. Das Projekt porträtiert Überlebende des Holocaust im Rahmen einer Wanderfotoausstellung, die anlässlich des Gedenktages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 und der Opfer des Holocaust konzipiert worden ist. 300 weltweit führende Fotografen aus rund 30 Ländern haben Überlebende in ihrem privaten Umfeld abgelichtet.
Angesichts der Coronalage verzichtet der Kunstverein momentan auf gedruckte Jahresprogramme. Derzeit laufen Überlegungen, wie auch ältere Mitglieder ohne Internetzugang mit zusätzlichen Informationen versorgt werden können.
Der Kunstverein hat Mitgliedsausweise drucken zu lassen. Sie können beim nächsten Besuch in der Synagoge mitgenommen werden oder kommen per Post. Schriftführerin Beate Kleinemenke hat eine Kunstreise organisiert. Sie führt am Samstag, 13. August, zur „documenta fifteen“ nach Kassel. Wer Interesse hat, mitzufahren, kann sich unter der Rufnummer (0 52 02) 52 36 melden.
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