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Die Urkunde beweist es: Norbert Ende (Mitte) ist nun Ehrenvorsitzender. Der neue Vorsitzende Ingo Biermann (rechts) und sein Stellvertreter Jochen Holwitt gratulierten als Erste. - © Knut Dinter
Die Urkunde beweist es: Norbert Ende (Mitte) ist nun Ehrenvorsitzender. Der neue Vorsitzende Ingo Biermann (rechts) und sein Stellvertreter Jochen Holwitt gratulierten als Erste. | © Knut Dinter

Oerlinghausen Dank Anerkennung für Norbert Ende

Trotz starker Einschränkungen hielten die DLRG-Mitglieder ihre ehrenamtlich geleisteten Einsatzstunden bei den Rettungswachen auf unverändert hohem Niveau.

Knut Dinter
02.05.2022 , 04:55 Uhr

Oerlinghausen. Außergewöhnlich gut besucht war die Jahresversammlung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Oerlinghausen. 65 Mitglieder füllten den Saal des Kastanienkruges. Das starke Interesse hatte mehrere Gründe: Die Ortsgruppe ist 90 Jahre alt, der langjährige Vorsitzende wurde verabschiedet und ein neue Vorstand war zu wählen. Das Gremium ist jetzt erheblich jünger und weiblicher.

Die vorherige Jahresversammlung fand 2020 statt. „Eine Woche später war unsere gesamte Planung hinfällig“, berichtete der scheidende Vorsitzende Norbert Ende. Denn die Corona-Pandemie hat auch die DLRG-Mitglieder erheblich eingeschränkt. Wiederholt mussten das Training und die Schwimmausbildung der Kinder eingestellt werden. „Das war alles mit erheblichem Aufwand verbunden“, sagte Ende.

Nach Unterbrechungen konnte die Anfängerausbildung zeitweilig in Sennestadt und in Asemissen wieder aufgenommen werden, sagte Mira Fillies. Nach zehn Monaten Pause stand das Hallenbad in Helpup dann wieder zur Verfügung. Trotz allem erlernten 13 Kinder das Schwimmen und erhielten das „Seepferdchen“. Ferner wurden 42 weitere Abzeichen vergeben. 35 Personen legten die Prüfung als Rettungsschwimmer ab. Bei den Kindern sei die Nachfrage nach wie vor sehr groß, 44 Mädchen und Jungen stünden noch auf der Warteliste, berichtete Fillies. „Sehr erfreulich ist, dass fast alle Trainer treu geblieben sind“, sagte sie. Einige wenige sind aus beruflichen Gründen verzogen.

Auf Grund der Hygienevorgaben mussten die DLRG-Teams bei den Rettungsstationen am Schiedersee, im Campingpark Kalletal, auf Norderney sowie im Oerlinghauser Freibad verkleinert werden. „Trotz der Einschränkungen ist die Zahl der 1.500 ehrenamtlich geleisteten Stunden gleich geblieben“, sagte Einsatzleiter Ingo Biermann.

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Infolge der Ausnahmesituation gingen 23 Mitglieder verloren, ein Rückgang um fast fünf Prozent. Nach dem Aufwärtstrend der vergangenen Jahre, besteht die Ortsgruppe jetzt aus 473 Personen.

„Damit sind wir in der Lage, unser Schwimmangebot zu sichern“

Der neue Vorstand: Anja Pohl-Lange (v. l.), Jochen Holwitt, Birte Kohlmeier-Bitter, Lena Wißbrock, Markus Rosenthal, Alina Klarhorst, Emilia Stelter, Sebastian Laubenstein, Alina Rosenthal, Tim Moritz Blome, Ingo Biermann, Jana Walter, und Mira Fillies. Merle Peters fehlte. - © Knut Dinter
Der neue Vorstand: Anja Pohl-Lange (v. l.), Jochen Holwitt, Birte Kohlmeier-Bitter, Lena Wißbrock, Markus Rosenthal, Alina Klarhorst, Emilia Stelter, Sebastian Laubenstein, Alina Rosenthal, Tim Moritz Blome, Ingo Biermann, Jana Walter, und Mira Fillies. Merle Peters fehlte. | © Knut Dinter

Bürgermeister Dirk Becker lobte das starke ehrenamtliche Engagement der DLRG-Mitglieder. Es sei keineswegs selbstverständlich, dass an den Wochenenden zwei Rettungsschwimmer im Freibad bereit stünden. „Damit sind wir in der Lage, unser Schwimmangebot zu sichern“, sagte er. Nach dem einstimmigen Beschluss des Rates werde Oerlinghausen ein neues, modernes Freibad erhalten. Allerdings sei die finanzielle Förderung an die Vorgabe geknüpft, Energie einzusparen. „Deshalb lautete die Alternative: Verkleinerung der Wasserfläche mit demnächst 25-Meter-Bahnen oder gar kein Bad“, erläuterte Becker. Die Vorbereitungen seien abgeschlossen, die Ausschreibungen für den Bau seien erfolgt.

Mehrere Vorstandsmitglieder versahen ihre Ämter bereits seit ihrer Jugendzeit. Deshalb entschlossen sich Alexander Wagner, Jobst Friedrichsmeier und Andreas Schlepper zum Rückzug, andere Leitungskräfte hatten persönliche Gründe für ihr Ausscheiden. Nach 18 Jahren als Vorsitzender und zuvor 20 Jahren als Technischer Leiter verzichtete auch Norbert Ende auf eine erneute Kandidatur. Um die weitere Entwicklung nicht dem Zufall zu überlassen, hatten sich bereits Kandidaten für ein neues Vorstandsteam gefunden. Die Mitglieder folgten einstimmig diesem Vorschlag.

Zum neuen Vorsitzenden wurde Ingo Biermann gewählt, sein Stellvertreter Jochen Holwitt im Amt bestätigt. Die weiteren Positionen besetzen Birte Kohlmeier-Bitter (Verwaltung), Tim Moritz Blome (Finanzen), Lena Wißbrock und Mira Fillies (Schwimmausbildung), Jan Walter und Sebastian Laubenstein (Einsatzleitung), Merle

Peters und Emilia Stelter (Öffentlichkeitsarbeit) sowie Markus Rosenthal (Materialwart). Die Jugendarbeit leiten Alina Klarhorst und Nele Peters.

Nach Überzeugung aller Mitglieder habe die DLRG-Ortsgruppe Norbert Ende sehr viel zu verdanken. Als Ausdruck ihrer Wertschätzung ernannten sie ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden. „Das ist ein Amt, von dem man nicht zurücktreten kann“, meinte der neue Vorsitzende Biermann.

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