Leopoldshöhe. Zum 43. Mal haben Bürgerinnen und Bürger in Leopoldshöhe die Gehwege und Straßengräben in der Gemeinde von Müll befreit. Ursprünglich war die Gemeinschaftsaktion für den 2. April geplant. Weil Schnee lag, war die Sammlung um eine Woche verschoben worden. Insgesamt 280 Kinder und Erwachsene beteiligten sich.
„Wir sind schon gespannt, wie viele Masken wir diesmal finden“, meinten Monika Kuphal und ihre Nichte Helena Glatthor. Ihnen war die Grester Straße zugeteilt worden. Die recht lange Wegstrecke schreckte sie nicht. „Wir sind ein eingespieltes Team und haben uns schon oft an der Aktion beteiligt“, erklärten sie. Außerdem betrachteten sie ihren Einsatz als kleinen Beitrag für die Gemeinschaft und für die eigene Gesundheit. „Wir sind an der frischen Luft und bewegen uns“, sagte Monika Kuphal. „So können wir nebenbei auch Schritte sammeln.“
Halbe Schuhsohlen landen im blauen Sack
Da die Pflanzendecke noch niedrig war, konnten die beiden Sammlerinnen den Abfall gut erkennen. Mit Hilfe einer Greifzange wanderten schnell Dutzende Plastikverpackungen, halbe Schuhsohlen und einige FFP-2-Masken in den stabilen blauen Säcken. „Es ist schon unglaublich, was die Leute aus Gleichgültigkeit so alles wegwerfen“, sagte Helena Glatthor. „Entsorgung ist doch so einfach, selbst für größeren Müll muss man doch nichts bezahlen.“ Auf der Grester Straße kamen sie schneller voran als erwartet, denn es fand sich recht wenig Müll. „Das mag wohl daran liegen, dass die Anwohner hier darauf achten, die Straße vor ihren Grundstücken sauber zu halten“, meinten die beiden Frauen.
Bauhofleiter Andreas Glatthor, der die Aktion koordinierte, hatte Leopoldshöhe in 25 Sammelbezirke eingeteilt. Die größeren Bereiche säuberten Gruppen wie der Nabu, der Heimatverein, der Geflügelzuchtverein, die beiden Motorsportclubs, das Netzwerk und die Geocaching-Gruppe. Auch Mitglieder der Kirchengemeinden waren aktiv. Demnächst werden noch 150 Kinder der Mennonitischen Kirchengemeinde in Bechterdissen ihre Kinderbibelwoche mit Müllsammeln beenden. „Neben den alten Hasen gab es auch erfreulich viele Ersttäter“, sagte der Bauhofleiter. Wegen des wechselhaften Aprilwetters waren aber einige Familien doch lieber zu Hause geblieben, wie er mitteilte.
Stark befahrene Straßen werden regelmäßig von den Mitarbeitern des Bauhofes gereinigt, die auch die blauen Säcke an den vereinbarten Stellen abholten. Auf dem Gelände des Bauhofes sammelten sich außerdem auch größere Gegenstände wie ein Aquarium, Gartenstühle, Teile einer Geschirrspülmaschine, selbstgemalte Bilder und die Frontscheibe eines Autos an. Mit dem Sammelergebnis zeigte sich Glatthor sehr zufrieden. In der Gemeinde gibt es aktuell 2,53 Tonnen Unrat auf Straßen und Wegen weniger. Er bedauerte lediglich, dass wegen der hohen Inzidenzzahlen auf den sonst üblichen gemeinschaftlichen Abschluss mit Grillwürstchen und Getränken verzichtet werden musste.
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