Die Masche der Pädophilen

Oerlinghausen. Das Internet ist bei vielen Menschen positiv besetzt, doch birgt es auch reale Gefahren. Auf einen Bereich, den der sexuellen Gewalt, machte die &bdquo;Kulturschule Leipzig“ jetzt im Niklas-Luhmann-Gymnasium aufmerksam. Ein Nacktfoto als Erpressungsmittel, das dazu führt, dass sich Jugendliche von Triebtätern missbrauchen lassen. Diese Betrugsmasche ist so verbreitet, dass sie schon einen Namen hat: &bdquo;Sextortion“. Online erschleichen sich Erwachsene das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen, sind nett und sprechen von Freundschaft. Doch sobald sie an Nacktfotos der jungen, vertrauensvollen Menschen gelangen, erpressen sie sie mit der Drohung, diese zu veröffentlichen und die Jugendlichen bloßzustellen. &bdquo;Jugendliche sind bereit, private Dinge im Internet preiszugeben. Die Angst, eine Freundschaft, auch eine Online-Freundschaft zu verlieren, ist sehr groß“, berichtet Daniela Frese. Die Schauspielerin und ihr Mann, Schauspieler Günther Frese, schlüpfen in zahlreiche Rollen und schildern in kleinen Szenen, aus verschiedenen Blickwinkeln die Geschichte von Kim. Der zurückhaltende Außenseiter Kim landet auf der Online-Suche nach Freunden bei einem Pädophilen, der ihm zunächst bei einem Spiel hilft, in höhere Level zu kommen. Dann verlangt er im Gegenzug ein paar Nacktfotos, mit denen er Kim erpresst. Aus Angst vor der Drohung, die Fotos online zu stellen und ihn vor seinen Klassenkameraden bloß zu stellen geht er zu &bdquo;Dates“ mit älteren Männern: &bdquo;Detlef will mit dir kuscheln.“ Kim geht hin, immer wieder. Wird immer isolierter, zerbricht. Hier endet das Stück und lässt offen, was mit Kim passiert ist. Im Notfall Hilfe bei Eltern und Lehrern suchen Das von Daniela Frese geschriebene Theaterstück beruht auf einer wahren Geschichte und bildet durchaus die Realität wieder. &bdquo;Jedes Kind, jeder Jugendlicher, der ein Handy hat, wird die Erfahrung machen, dass Fotos von ihnen online kursieren oder sie aufgefordert werden, ein Nacktfoto zu schicken“, sagt Frese. Die meisten Pädophilen seien auf Portalen unterwegs, die vermeintlich sicher sind für Kinder. Auch Schulleiterin Katrin Tebben bestätigt, dass es unter den Schülern immer wieder &bdquo;unangenehme Situationen“ gibt, weil Fotos, die nicht für andere gedacht waren, im Internet kursieren. &bdquo;Von Erpressung hab ich noch nicht gehört.“ Die Achtklässler sind &bdquo;digital Natives“, in der digitalen Welt aufgewachsen und damit oft vertrauter als die Erwachsenen. Sie können sich in die Lage von Kim versetzen, ihre Aufmerksamkeit und ihr Lachen an bestimmten Stellen zeigt, dass das Theaterstück ihr Interesse weckt und an ihre Erfahrungen anknüpft. Das Stück zeigt auch, dass das Umfeld aus Familie und Bekannten oft nicht wirklich Interesse an den Problemen der Jugendlichen hat. &bdquo;Hörst du mir überhaupt zu?“, fragt Kim seinen Vater, der nur daran interessiert ist, aus ihm einen guten Fußballer zu machen und ihm Tipps gibt wie, er müsse &bdquo;sich durchbeißen“ und &bdquo;die Ellenbogen einsetzen.“ Im abschließenden Gespräch rät Frese den Jugendlichen, nur solche Fotos zu verschicken, &bdquo;die auch eure Lehrer sehen können“ und nicht zu vertrauensvoll zu sein. Vor allem sollten sie im Notfall den Kontakt abbrechen und die Hilfe von Erwachsenen wie Eltern, Lehrern oder anderen Vertrauenspersonen suchen. Das Theaterstück soll helfen, den Schülern zu vermitteln, dass sie nicht schuld sind und sich nicht schlecht fühlen müssen. &bdquo;Sobald ihr merkt, da ist was für mich komisch, solltet ihr aufhören und jemanden ins Vertrauen ziehen.“

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