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BiOLokal-Vorsitzender August Rettig, Logistiker Harry Rötter und Mitarbeiter Peter Höllerhage beliefern Naturkost-Händler Manfred Grund (von links). - © FOTO: SANDRA CASTRUP
BiOLokal-Vorsitzender August Rettig, Logistiker Harry Rötter und Mitarbeiter Peter Höllerhage beliefern Naturkost-Händler Manfred Grund (von links). | © FOTO: SANDRA CASTRUP

Oerlinghausen / Leopoldshöhe Vom Feld direkt ins Regal

"BiOlokal" versorgt Menschen aus OWL mit Produkten aus OWL

von sandra castrup
21.08.2014 , 16:09 Uhr

Oerlinghausen / Leopoldshöhe. Die Regionalinitiative "BiOlokal" setzt sich seit zehn Jahren für die Vermarktung regionaler Produkte ein. "Direkt frischer" ist nicht nur Motto, sondern ein Projekt, das sich in der Praxis bewährt.

"Frische und Qualität durch kurze Wege – natürlich regional" lautet die Devise. Die Idee wird nach Worten des "BiOlokal"-Vorsitzenden August Rettig inzwischen "erfolgreich mit Leben gefüllt". Dabei werden laut Rettig hochwertige Bioprodukte aus OWL ohne Großhändler und ohne Zwischenlagerung direkt vom Erzeuger an die Händler vor Ort ausgeliefert – beispielsweise an Naturkostläden, Hofläden oder Gastronomiebetriebe.

Vereinsmitglied Harry Rötter aus Bad Salzuflen hat sich als Bio-Logistiker spezialisiert und setzt dieses Konzept in Lippe und Umgebung um. Mit Erfolg. "Inzwischen hole ich täglich Waren von 15 verschiedenen Erzeugern und habe mehr als 80 Abnehmer, die ich im Umkreis von 100 Kilometern beliefere", sagt der Unternehmer, der mittlerweile vier Fahrzeuge im Einsatz hat.

Information

Konzept der kurzen Wege


Die im Jahr 2004 gegründete Regionalinitiative "BiOlokal" ist ein Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Erzeugern, Gastronomen, Hotellerie, Hofläden, Naturkostläden, Einzelhändlern und weiteren Initiativen mit gleicher Zielsetzung sowie Verbrauchern aus dem lokalen Umkreis in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die derzeit 35 Mitglieder kommen aus den Kreisen Lippe, Herford, Höxter, Paderborn, Gütersloh und Bielefeld. Wichtigstes Ziel von "BiOlokal" ist das Erhalten und Fördern regionaler Strukturen, insbesondere die Unterstützung des Absatzes von Qualitätserzeugnissen/-produkten im lokalen Umkreis, um sinnlose Ferntransporte zu vermeiden und den Frische-Vorsprung zu sichern. Um die Ziele des Vereins zu erreichen, treffen sich Mitglieder und Interessierte mehrmals im Jahr an wechselnden Orten zu einem Bio-Stammtisch.

www.genussregion-owl.de

"Heute Morgen habe ich schon Mais frisch vom Feld abgeholt, damit der pünktlich zur Öffnung eines Bioladens im Regal liegt", so beschreibt Rötter, was er unter direkt und frisch versteht. Seine Ladefläche ist fast leer, als er am Vormittag in Leopoldshöhe Halt macht. Manfred Grund, Betreiber des Naturkostladens auf der Höh’ gehört zu seinen Stammkunden und bekommt eine umfangreiche Lieferung: Fleisch und Wustwaren aus Paderborn, das Gemüse und die Eier kommen aus Gütersloh. Warum nicht aus Leopoldshöhe? "Produkte könnte ich hier genug bekommen, aber leider nicht in Bio-Qualität", erläutert Grund. Er habe sich sämtliche Höfe, von denen er Ware bezieht, vorab gründlich angeschaut. "Die Kunden wollen genau wissen, wo ihr Obst und Gemüse herkommt. Bei Fleisch ist es noch wichtiger", das weiß der Bio-Händler. "Alleine könnte ich nicht überall hinfahren, um die Produkte abzuholen, und eine Lieferung bieten die meisten Erzeuger gar nicht an."

Harry Rötter sieht in seinem Geschäftsmodell keine Konkurrenz zum Handel, sondern eine Ergänzung. "Gerade kleineren Betrieben biete ich die Möglichkeit, mit Direktlieferungen am Markt teilzunehmen. Außerdem ist es mir wichtig, nicht nur die ökologische, sondern auch die ökonomische Vielfalt in der Region zu erhalten", sagt der 46-Jährige.

Mehr Informationen findet man im Internet unter der Adresse: www.direkt-frischer.de