Leopoldshöhe Warten auf den Breitband-Anschluss

Leopoldshöhe. Thomas Diekhoff fühlt sich veräppelt. Im Mai 2020, also vor fast zwei Jahren, hatte er der Sewikom einen Auftrag über einen Glasfaseranschluss erteilt. Der sei immer noch nicht angeschlossen, sagt der Leopoldshöher vom Betrieb Diekhoff & Plehn Computer- und Netzwerktechnik. Nun haben Vertreter des Kreises Lippe, der Gemeinde Leopoldshöhe und der Sewikom den Abschluss des geförderten Glasfaserausbaus in der Gemeinde bei einem gemeinsamen Termin verkündet. Davon, so sagt Thomas Diekhoff, könne gar nicht die Rede sein. Der IT-Fachinformatiker ist selbst vom Fach, der Betrieb richtet für seine Kunden Server, Router und anderes ein. Und er hat auch bei ihnen ähnliche Erfahrungen mit der Sewikom gesammelt. Die Sewikom war, wie mehrfach berichtet, vom Kreis Lippe mit dem geförderten Glasfaserausbau im gesamten Kreis beauftragt worden. Es gab dabei immer wieder Verzögerungen. Die Sewikom musste den Breitbandausbau noch einmal umplanen, weil ein anderer Anbieter einige Anschlüsse abgefischt hatte. Hinzu kamen, so teilt die Sewikom mit, &bdquo;Engpässe bei der Materialbeschaffung“, und alle Unternehmensbereiche seien auch von den &bdquo;negativen Auswirkungen und Einschränkungen“ der Coronapandemie betroffen gewesen.Verschiedene Ausbaustufen im Gewerbegebiet Teils, so erzählt es Thomas Diekhoff, seien die Aufträge im Gewerbegebiet Greste noch gar nicht angegangen, es gebe noch gar kein Leerrohr und schon mal gar kein Glasfaserkabel bis zum Haus. Teils seien zwar die Leerrohre gelegt, das Glasfaserkabel aber noch nicht drin. Und – als &bdquo;dritten Zustand“, wie er es nennt –, gebe es bereits Glasfaser und die nötigen Verteilerkästen, aber der Anschluss fehle. Er hat sich jetzt mit mehreren Kollegen aus dem Gewerbegebiet zusammengeschlossen und fragt für sie und auch für seine Kunden gesammelt nach, die er als IT-Fachmann betreut – nicht nur in Leopoldshöhe.Auf seiner Liste stehen auch Klaus Tasche (Begemanns Mietlift GmbH) und Dietmar Gutsfeld (Mechanische Werkstatt + Maschinenbau), beide Firmen haben ihren Sitz ebenfalls an der Fettpottstraße. Bei Klaus Tasche sei immerhin schon ein Leerrohr ins Firmengebäude gelegt. &bdquo;Da ist aber noch kein Glasfaserkabel drin“, sagt er. Wann das passiert? Schulterzucken. Besonders geärgert hat Thomas Diekhoff, dass während des Termins mit Landrat, Bürgermeister und Sewikom-Geschäftsführer auch die Rede vom &bdquo;eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbaus“ war. Bevor dafür Werbung gemacht werde sollten nach fast zwei Jahren doch erst einmal die bestellten Anschlüsse fertiggestellt werden. Die Probleme hat er nun in einer Mail zusammengefasst und diese an die Sewikom, Bürgermeister Martin Hoffmann und den Kreis geschickt.Mittlerweile hat sich Sewikom-Geschäftsführer Kai-Timo Wilke persönlich bei Thomas Diekhoff gemeldet und sich der Sache angenommen. Auf die Anfragen der Neuen Westfälischen teilt das Unternehmen mit, dass es sich beim FTTB-Ausbau (Glasfaserleitung bis in das Gebäude) &bdquo;um einen dynamischen Prozess“ handele. Es gingen täglich neue Bestellungen ein, die &bdquo;in die Ausbauplanung eingesteuert werden und entsprechend gebaut werden“.Für bestehende Kunden und den FTTC-Ausbau (Glasfaser bis zum Verteilerkasten, von dort über Kupferkabel zum Anschluss) &bdquo;haben wir geplante Kontingente für die Anschlussumstellung vorgesehen – das nächste Kontingent wird zum 1. April umgestellt“. Wo der Breitbandausbau bereits erfolgt sei und Kunden einen direkten Hausanschluss bereits geordert hätten, werde die Sewikom sie &bdquo; innerhalb von acht Wochen versorgen können“. Bei bereits gebauten Hausanschlüssen erfolge &bdquo;die Aktivierung zum nächstmöglichen, vereinbarten Wunschtermin“ – je nach Laufzeit des Vertrags mit dem Voranbieter. Grundsätzlich, so heißt es weiter in der Mitteilung der Sewikom, werde &bdquo;durch die Sewikom keine Werbung für den eigenwirtschaftlichen Ausbau betrieben“. Das Thema eigenwirtschaftlicher Ausbau (also über den vom Kreis Lippe beauftragten, geförderten Ausbau hinaus) sei während des Termins in Leopoldshöhe lediglich aufgekommen, &bdquo;um Perspektiven aufzuzeigen – speziell für die Liegenschaften, die beim bisherigen Ausbau aufgrund der Schwellenwerte noch nicht berücksichtigt werden konnten“. Ein Zeitpunkt ist hier nicht genannt.

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