Verbrechen im Kreis Lippe Mann in Kalletal mit Axthieb getötet - Polizei fahndet mit Foto

Kalletal/Rinteln. Eine Axt, Blut, ein Toter und ein flüchtiger mutmaßlicher Täter – das sind die Zutaten, die am Wochenende Aufsehen in Kalletal und in der Gegend um Rinteln erregt haben. Derweil sahen sich die Erholungssuchenden am Doktorsee am Samstag mit einer groß angelegten Fahndungsaktion neben ihrer Seeidylle konfrontiert. Doch der Reihe nach: Begonnen hat das Ganze nach Informationen dieser Redaktion in Stemmen, einem kleinen Örtchen in Kalletal. Die Staatsanwaltschaft Detmold und die Polizei in Bielefeld sprechen von einem &bdquo;Tötungsdelikt“, die Staatsanwaltschaft Detmold fahndet zusammen mit der Mordkommission &bdquo;Weser“ unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Norbert Freier nach einem flüchtigen Tatverdächtigen. Der 36-jährige Elchin Agaev soll in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Stemmer Westerstraße einen Mann getötet haben, die Polizei spricht von einem dringenden Tatverdacht. Nach Informationen dieser Zeitung soll der Verdächtige in seiner eigenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus einen anderen Mann mit einer Axt erschlagen haben. In regionalen Medienberichten hießt es, der mutmaßliche Täter soll am frühen Samstagmorgen einen Nebenbuhler bei seiner Frau und seinen Kindern angetroffen und ihn umgebracht haben. Eine Version, die die Detmolder Staatsanwältin Helena Werpup am Sonntag zunächst nicht bestätigen wollte. Obduktion bestätigt: Tot durch Verletzungen nach Axtschlag Inzwischen gaben die Ermittler weitere Details bekannt. Demnach wurde die Polizei bei einer Verkehrskontrolle am Samstagmorgen in Rinteln auf die Tat aufmerksam: Der Fahrer des kontrollierten Wagens, der Tatverdächtige, flüchtete zu Fuß von der Kontrolle. Im Wagen bei ihm saß seine ehemalige Lebensgefährtin, die der Polizei von dem Toten in ihrer Wohnung in Kalletal berichtete. Polizisten aus Lippe fanden daraufhin die Leiche des 39-Jährigen in dieser Wohnung. Die Polizei vermutet Eifersucht als mögliches Tatmotiv. Der nun Gesuchte soll in der Wohnung dem Opfer mit der Axt einen Schlag auf den Kopf versetzt haben. Die Obduktion des Leichnams habe ergeben, dass der Mann an den Folgen des Hiebs starb, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Trotz der Suche mit Polizeihubschraubern, Diensthunden und Spezialeinsatzkräften ist der Tatverdächtige weiter auf der Flucht. Die Fahndung nach dem flüchtigen Verdächtigen läuft weiter auf Hochtouren. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Nach Informationen dieser Redaktion saßen auch die beiden Kinder der Frau im Fluchtwagen. Dazu machen die Ermittler bislang keine Angaben. Elchin Agaev flüchtete in der Nähe des Doktorsees. Dazu heißt es in dem am Samstagnachmittag veröffentlichten Fahndungsaufruf: &bdquo;Der Aufenthalt des Gesuchten ist derzeit unbekannt. Möglicherweise hält er sich im Bereich Rinteln oder Kalletal auf.“ Es folgt eine Beschreibung des Flüchtigen: Elchin Agaev ist etwa 170-175 Zentimeter groß, wiegt etwa 65 Kilogramm, ist etwa 35-37 Jahre alt und trägt mittellange schwarze Haare.“ Er sei schlank, habe einen dunklen Teint, eher kräftige Arme und trage Tattoos. Am rechten Arm/Schulterbereich befinde sich ein Skorpion und an der Innenseite des linken oder rechten Unterarmes ein Schwert. "Mann befindet sich in einer Ausnahmesituation" Die Polizei warnt: &bdquo;Sprechen Sie den Gesuchten bei Antreffen nicht an! Nehmen Sie in diesem Bereich bitte keine Anhalter mit. Personen die ihn kennen, die Kontakt zu ihm haben oder Hinweise zum jetzigen Aufenthaltsort geben können, werden gebeten, sich umgehend bei der Polizei zu melden.“ Gegenüber dem &bdquo;Mindener Tageblatt“ sagte Polizeisprecher Dirk Trömper, die Polizei sei stundenlang mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen, dass der Tatverdächtige sich in einem relativ eng umgrenzten Bereich befinde. Daher ging man nicht davon aus, dass er eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle. Erst als das Sondereinsatzkommando den gesamten Bereich erfolglos abgesucht hatte, startete man die Öffentlichkeitsfahndung. &bdquo;Der Mann befindet sich mutmaßlich in einer Ausnahmesituation, es könnte Folgedelikte geben, um die Sache zu verschleiern“ , zitiert das &bdquo;Mindener Tageblatt“ den Polizeisprecher. Nachdem sich der mutmaßliche Täter der Polizeikontrolle entzogen hatte, war er zu Fuß in Richtung eines direkt angrenzenden Entsorgungsbetriebs gelaufen, wo sich aber keine weitere Spur von ihm fand. SEK-Spezialkräfte aus Münster eingeflogen Also suchte man weiter. Direkt auf der Zufahrt zum Doktorsee bot sich am Samstagmittag eine skurrile Situation: Auf der einen Seite ausgelassenes Gelächter und Wasserplätschern, weil hier zahlreiche Tagesgäste auch aus dem direkt angrenzenden Lippe Abkühlung und Entspannung in dem beliebten Erholungsgebiet suchen. Geradeaus ein Parkplatz, wo auf einem abgesperrten Bereich zwei Polizei-Hubschrauber stehen. Sie haben unter anderem die SEK-Spezialkräfte aus Münster eingeflogen, die nun – schwer bewaffnet – in Sichtweite auf der rechten Seite warten. Der umfangreiche Polizeieinsatz hatte auch starke Beeinträchtigungen des Badebetriebs zur Folge, weil die Polizei Straßen- und Radwegesperren einrichtete. Allerdings brachte die Fahndung zunächst keinen Erfolg. Hinweise an die Mordkommission &bdquo;Weser“ bei der Polizei in Bielefeld unter Tel. 0521-54 50 oder an jede andere Polizeidienststelle unter 110.

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