Borgentreich. Ein weiteres Zeichen der Ökumene ist gesetzt: Auf dem Gelände des Kultur- und Jugendzentrums der koptischen Kirche wurde jetzt von hochrangigen Kirchenvertretern ein Apfelbaum gepflanzt. "Der Baum steht als Symbol für die Gemeinschaft aller Christen", betonte der Kopten-Bischof Anba Damian.
Der Apfelbaum war zur Pflanzaktion in der Börde durch halb Deutschland gereist. "Dieser Baum wurde beim ökumenischen Kirchentag in München in der Zentralfeier anlässlich der Proklamation des ,Tages der Schöpfung' empfangen", erzählte Bischof Anba Damian. Insgesamt seien zwölf Bäume in München an zwölf Kirchen verteilt worden.
Nach der weiten Reise wurde der Baum jetzt gemeinschaftliche gepflanzt. Landrat Friedhelm Spieker griff zum Spaten, während der äthiopische Erzdiakon Abraman Belete von der Gemeinde Frankfurt, Erzbischof Abuna Kirillos aus Äthiopien als dienstältester Bischof seiner Kirche, der syrisch-orthodoxe Erzbischof Julius Hanna Aydin aus Warburg und Schwester Hatune aus dem Warburger vom syrisch-orthodoxen Kloster St. Jakob von Sarug das kleine Bäumchen in der Vertikalen hielten.
"Wir wollen die Schöpfung bewahren und den Baum als Zeichen der Hoffnung pflanzen", betonte Bischof Damian. Auch Landrat Friedhelm Spieker sah die Aktion als symbolische Handlung: "Dieser Baum beweist, dass die koptische Kirche bei uns in Deutschland Wurzeln schlägt".
Das wird sich auch am Wochenende zeigen, wenn hunderte Kopten aus Europa und Afrika nach Borgentreich zum ersten Weltfamilientreffen der Kopten kommen werden. Dort wird den weltweit 15 Millionen Gläubigen der koptischen Kirche eine frohe Botschaft in eigener Sprache zu teil. "Wir wollen die erste Bibel in koptischer Sprache für die älteste Christenheit der Welt herausgegeben", erklärte der Ägyptologe Prof. Dr. Rainer Hannig von der Universität Marburg.