Frühschoppen im Festzelt Traditioneller Ehrenamtsfrühschoppen auf der Warburger Oktoberwoche

Warburg. Seit 14 Jahren ist das Frühschoppenkonzert für das Ehrenamt ein fester Bestandteil der Oktoberwoche. &bdquo;Es war eine großartige Idee meines Amtsvorgängers Michael Stickeln, diesen Frühschoppen ins Lehen zu rufen, denn das Ehrenamt ist wirklich ehrenhaft und verdient es, eine öffentlich sichtbare Würdigung zu erfahren“, begrüßte Bürgermeister Tobias Scherf am Sonntagvormittag rund 300 ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger im Festzelt. Doch das war nur die Spitze des Eisbergs der vielen tausend ehrenamtlich Tätigen. &bdquo;Die Stadt mit ihren 15 Dörfern wird in besonderer Weise durch ihre 211 Vereine repräsentiert, ohne deren Engagement unsere Gesellschaft weit ärmer wäre“, sagte Scherf. Eine besondere Hilfe Und auch diese 211 Vereine decken bei Weitem noch nicht das gesamte Spektrum ehrenamtlichen Engagements im Warburger Land ab. Da sind zum Beispiel die drei Daseburger Senioren Joachim Menke (62), Michael Wolff (67) und Petra Wolff (68), die zusammen einen 78-jährigen an Demenz erkrankten Mann rund um die Uhr betreuen. Sie machen das nicht allein. Es gibt noch Angehörige und einen Pflegedienst. &bdquo;Ein Freund meines Vaters, der einfach nicht ins Heim möchte und weil die Familie diesen Wunsch respektiert, tragen wir unseren Teil zur Unterstützung bei“, erklärt Joachim Menke. Seit zwei Jahren bereits leistet diese Gruppe diese besondere Hilfe, die in keiner Statistik und keinem Jahresbericht erscheint, sondern einfach da ist. Gesprächskreis Ähnliches gilt auch für das große Feld der vielen Dutzend Selbsthilfegruppen im Stadtgebiet. Nur die wenigsten sind offiziell als Verein organisiert und registriert. Die meisten sind private Initiativen. So der von der Warburger Krankenschwester und zertifizierten Gedächtnistrainerin Simone Hartmann (52) seit zehn Jahren organisierte Gesprächskreis für Angehörige von Menschen mit Demenz. &bdquo;Ich habe diese Gruppe nicht gegründet, aber bin beruflich in der Demenzbetreuung tätig und weiß um die Problematik und wie wichtig es für Angehörige ist, ihnen einen Raum zu geben, wo sie sich mit gleichermaßen Betroffenen austauschen können“, sagt Hartmann. "Es macht aber auch Spaß" Gerade in den Ortschaften gibt es ehrenamtlich Engagierte, die ihre Freizeit der Vereinsarbeit widmen. So einer ist der Maschinenbautechniker Kurt Wagemann (62) aus Menne. In seinem Heimatdorf engagiert er sich als Vorsitzender des Naturfreibads, im Kirchenvorstand und als Offizier im Schützenverein. Darüber hinaus ist Wagemann mit Einsatz im Vorstand des Borgentreicher Leichtathletikvereins tätig. &bdquo;Man muss sich die Zeit schon ganz genau einteilen, aber es macht ja auch Spaß“, sagt Wagemann. Ein kleines Dankeschön Bürgermeister Tobias Scherf betonte, wie wichtig es sei, eine breite Anerkennungskultur zu entwickeln, damit die Leistungen aller bürgerschaftlich Engagierten wahrgenommen werde und sie die Wertschätzung erführen, die ihnen gebühre. &bdquo;Ein kleines Dankeschön soll das Frühschoppenkonzert sein.“ Wie die gesamte Oktoberwoche sei aber auch diese Veranstaltung ohne den Einsatz Ehrenamtlicher nicht denkbar. Für die Unterhaltung sorgten am Sonntag in bewährter Weise die ehrenamtlichen Musikerinnen und Musiker des Warburger Stadt- und Jugendorchesters mit ihrem ehrenamtlichen Dirigenten Olaf Krane. &bdquo;Kaum ein Bereich unseres Lebens kommt heute noch ohne bürgerschaftlichen Einsatz aus: Feuerwehr, Soziales, Katastrophenschutz, Schule, Jugend, Sport, Flüchtlingshilfe, Hospiz, Senioren, überall braucht es tagtäglich Ehrenamtliche, die sich für unser gemeinschaftliches Miteinander einsetzen“, so Scherf.

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